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PR TB 067 Der Endlose Alptraum

PR TB 067 Der Endlose Alptraum

Titel: PR TB 067 Der Endlose Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fragte er: »Ist Erdega schon munter?«
    »Ja«, antwortete Ylina. »Er ist eben
aufgewacht.«
    Janz packte das Lenkrad fester. Gerade noch im letzten Moment
konnte er es herumdrehen und einem großen Felsbrocken
ausweichen. Er nahm sich vor, sich durch nichts mehr ablenken zu
lassen. Gleichzeitig verringerte er die Geschwindigkeit.
    »Bemühe dich um ihn«, sagte er. »Erkundige
dich, ob er Hunger hat. Gib ihm zu essen und zu trinken. Wir können
nun bald eine Rast einlegen. Dann werden wir uns alle von den
Strapazen der letzten Stunden erholen.«
    »Ja«, sagte Ylina nur. Im nicht entspiegelten Glas der
Windschutzscheibe sah er, daß sie im Mannschaftsraum
verschwand.
    Sie mußte ebenfalls todmüde sein. Sie war die ganze
Nacht, während er und Gallos sich hinter dem Lenkrad abgelöst
hatten, nicht von Erdegas Lager gewichen. Sie waren die ganze Nacht
durchgefahren.
    Und jetzt - die Sonne hatte beinahe ihren höchsten Punkt am
Himmel erreicht - befanden sie sich bereits in den Vorläufern
des Askadir-Gebirges.
    Janz lächelte. Ylinas Vater sollte nur versuchen, sie hier in
diesem unwegsamen und unübersichtlichen Gelände
aufzuspüren. Ihr Vorsprung war so groß, daß sie sich
ruhig eine längere Rast gönnen konnten. Sie brauchten nur
noch einen geeigneten Platz ausfindig zu machen.
    Janz kannte sich in den Bergen aus. Er war schon oft mit Erdega in
dieser Gegend gewesen. Von einer ihrer früheren Reisen her wußte
er, daß sich in der Nähe ein verborgenes Tal befand. Nicht
mehr als siebzig Kilometer entfernt. Das waren nur zwei Stunden
Fahrt, wenn er das augenblickliche Tempo halten konnte.
    Gallos, der auf dem Beifahrersitz geschlafen hatte, bewegte sich.
Plötzlich fuhr er wie von einem Koskon gestochen auf. Janz ließ
sich nicht davon ablenken. Er wartete, bis der Schatzsucher sich
zurechtgefunden hatte, dann sagte er:
    »Erdega ist aufgewacht.«
    »Prima«, meinte Gallos, gähnte ausgiebig und
streckte sich, daß es in seinen Gelenken krachte. »Hoffentlich
ist er nun in der Lage, sich mit mir zu unterhalten.«
    »Ihnen brennt es wohl auf der Seele?« fragte Janz
höhnisch.
    »Ich möchte nur wissen, woran ich bin.«
    »Mann, fallen Sie mir mit Ihrer Ungeduld auf die Nerven!«
    »Und du erst mir! Ich mag diese Geheimniskrämerei nun
einmal nicht.«
    »Wir haben das Gebirge erreicht, was wollen Sie mehr?«
    »Den Schatz.«
    »Der läuft uns nicht davon. Erdega ist der einzige
Mensch, der ihn finden kann.«
    Gallos murrte. Er blickte auf den Kilometerzähler.
    »Ich glaube, wir können bald eine Pause einlegen«,
sagte er.
    »Genau meine Meinung«, gab Janz zurück. Er
erzählte dem Schatzsucher von dem versteckten Tal und fügte
hinzu: »Dort findet uns niemand. Wenn wir wollen, können
wir uns dort eine Woche und länger auf die faule Haut legen.«
    »Vielleicht könnten wir das, aber wir werden es nicht.«
    Janz vergaß seinen Vorsatz, die Strecke nicht aus den Augen
zu lassen, und warf Gallos einen kurzen Blick zu.
    »Vergessen Sie nicht, was.«
    »Achtung!«
    Gallos sprang auf und griff ins Lenkrad. Der Wagen schlingerte,
als die Vorderräder so plötzlich die Richtung änderten,
kam mit dem Hintergestell vom Felsboden ab und rutschte ein Stück
einen steilen
    Hang hinunter. Janz erfaßte die Situation schnell. Er
schaltete augenblicklich auf Allrad-Antrieb um und beschleunigte mit
voller Kraft. Der Geländewagen schien sich aufzubäumen, als
drei der Räder in einer Erdmulde durchdrehten. Aber die anderen
Räder griffen, und mit einem Satz sprang der Wagen nach vorne.
    Janz wischte sich den Schweiß von der Stirn, als sie wieder
über den felsigen Pfad am Rande der Schlucht dahinrollten. Ein
Blick auf die Mattscheibe des Spiegelsuchers, auf dem das Land hinter
ihnen abgebildet war, zeigte ihm, daß die drei Pferde nicht von
dem Zwischenfall betroffen worden waren; sie galoppierten leichtfüßig
hinter dem Wagen her.
    Gallos blickte durch das Seitenfenster in die Schlucht hinunter,
aus deren dunklem Grund das Rauschen eines wilden Stromes herauf
drang.
    »Du bist gar nicht so ohne«, sagte er anerkennend.
»Wenn du nicht so schnell reagiert hättest, dann nähmen
wir jetzt alle ein kühles Bad.«
    Janz lachte herzhaft. »Fein, daß Sie meine Qualitäten
endlich anerkennen. Das ist ein Schritt nach vorne. Vielleicht werden
Sie mir auch bald in anderen Belangen vertrauen.«
    »Ich bin gar nicht so mißtrauisch«, sagte
Gallos. »Aber der Kult, den du mit deinem Bruder treibst, der
geht mir auf die

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