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PR TB 064 Männer Fur Lacertae

PR TB 064 Männer Fur Lacertae

Titel: PR TB 064 Männer Fur Lacertae
Autoren: Perry Rhodan
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fast alles. Doch es gab Hilfen, die er nicht gewähren
durfte, ohne das Gefüge des Universums zu erschüttern. »Was
sollte er wohl von dir wollen?«
    Gucky schloß die Augen.
    »Was weiß ich? Vielleicht will auch ich etwas von
ihm.«
    Es wurde schnell dunkel. Immer mehr Sterne wurden sichtbar, und
unten in den Tälern rückten die Lichter der Dörfer
enger zusammen.
    Iltu erschrak, als sie plötzlich genau über sich etwas
Helles und Strahlendes bemerkte. Unbeweglich blieb sie sitzen und
wagte nicht mehr, sich zu rühren. Sie schielte zu Gucky hinüber,
der seine Augen noch immer geschlossen hielt, als wolle er sich auf
etwas konzentrieren.
    Und dann schwebte Harno direkt vor ihnen über dem Plateau.
Seine Stimme war lautlos, aber die beiden Mausbiber konnten sie
trotzdem verstehen. Sie drang direkt in ihr Bewußtsein ein.
    »Diesmal war es ein weiter Weg, Gucky. Fast wäre der
Zielkontakt nicht zustande gekommen. Du suchtest mich in der Zeit,
dabei trennte uns nur der Raum. Ich war am Ende des Universums, aber
ich blieb in der Gegenwart. Ein weiter Weg, glaube mir.«
    »Aber du hörtest mich.« Gucky öffnete die
Augen und betrachtete die leuchtende Kugel, die dicht vor ihm über
dem Felsen schwebte und leicht pulsierte. Ihr Durchmesser betrug etwa
einen halben Meter, und trotz ihrer strahlenden Helle schien sie
schwarz und dunkel zu sein. »Und du bist gekommen. Ich danke
dir. Das ist übrigens Iltu, meine Frau.«
    Harno schwebte ein wenig näher und machte dabei eine Art
Verbeugung, als wolle er sich vorstellen. Sein Licht war kalt.
    »Du wolltest von mir erfahren, wo Ernst Ellert sich
befindet, nicht wahr? Ist das nicht zuviel verlangt? Eine einzelne
Seele unter Milliarden. ich kenne sie nicht alle. Ich habe keinen
Kontakt mit Ellert.«
    »Du hattest aber Kontakt mit ihm, als wir uns das letzte Mal
trafen.«
    »Das war damals. Ich müßte zurück in die
Vergangenheit, wollte ich ihn erneut finden. Ist es so wichtig für
dich?«
    »Wichtig, ja, aber nicht lebenswichtig.«
    Harno senkte sich weiter, bis er den felsigen Grund berührte.
Er lag nun genau vor der Bank, zwischen den Füßen der
Ilts. Die schwarze und doch strahlende Oberfläche der Kugel
veränderte sich. Sie wurde schimmernd und blank - dann dunkel.
Doch nur für Sekunden, dann entstand auf ihr ein Bild, als
bestünde die Oberfläche aus Spiegelglas, denn das Bild
zeigte die Sterne im All.
    Gucky ließ den so entstandenen Bildschirm nicht aus den
Augen. Er wußte, daß Harno ihm etwas mitteilen wollte.
Die Sterne bewegten sich, als rase man mit millionenfacher
Lichtgeschwindigkeit an ihnen vorbei, und dann war nur noch ein
einziger Stern zu sehen.
    »Dort wirst du vielleicht einen Hinweis finden - mehr kann
ich dir nicht sagen. Es ist die Sonne CM-Lacertae III, fünfundfünfzig
Lichtjahre von der Erde entfernt.«
    Gucky atmete erleichtert auf.
    »Danke, Harno. Ich habe mich an deine Geheimniskrämerei
gewöhnt, aber du bist stets großzügig genug, mir dann
doch einen Tip zu geben. Lacertae also - nun, wir werden sehen.«
    Ein halbes Jahr hatte es gedauert, ehe Gucky seinen Plan in die
Tat
    umsetzen konnte. Er hatte damals noch lange mit Harno gesprochen,
über andere Dinge, nicht über das Geheimnis, das den
verschollenen Ellert umgab. Aber über das Universum, über
seine Grenze.
    »Wie kann etwas eine Grenze haben, das unendlich ist,
Harno?«
    Längst war das Energiewesen wieder zu der schimmernden Kugel
geworden. Der Bildschirm war erloschen.
    »Für Menschen ist etwas wirklich Großes nur mit
dem Begriff der Unendlichkeit zu umschreiben und zu verstehen. Mit
den Augen sterblicher Intelligenzen betrachtet, muß das All
unendlich und grenzenlos sein - vielleicht ist es das sogar im
Vergleich zu jeder nur denkbaren Lebensspanne. Selbst relativ
Unsterbliche wie Rhodan sind nicht in der Lage, die Grenze des
Universums zu erreichen, die weit hinter Milliarden von Galaxien
liegt, denn er müßte nicht nur den Raum selbst überwinden,
sondern auch die Zeitmauer. Und das wiederum würde seine
Unsterblichkeit aufheben. Ein sinnloser Kreis, aus dem es kein
Entrinnen gibt.«
    »Wann wirst du meinen Wunsch erfüllen, Harno, mich
mitzunehmen in die Zukunft, ans Ende der Zeit? Die Zeit verwandelt
sich zurück in Raum und Materie, sagtest du einmal.«
    »So ist es. Und ich sagte auch, ich könne dich nicht
mitnehmen. Nicht jetzt.«
    »Wann denn?«
    »Erst dann, wenn du bereit bist zu sterben. Denn du wirst
dann niemals mehr in die Vergangenhe it zurückkehren
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