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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig
Autoren: Perry Rhodan
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dem
Neuankömmling gegenüber in irgendeine Art von Vorteil zu
setzen, und Stoke gedachte herauszufinden, welcher Vorteil das war
und, wenn möglich, wer so unvorsichtig mit seinem Geld um sich
warf; denn einen gewiegten Agenten mit einer so unkomplizierten Falle
zu überlisten, war von Anfang an ein zumindest zweifelhaftes
Unterfangen gewesen.
    Im Zustand der Präkondition war das Bewußtsein des
Behandelten bereit, Anweisungen aufzunehmen, die wie hypnotische
Befehle wirkten. Das plötzliche Abbrechen der unterschwelligen
Licht- und Schallschwingungen errichtete zum Abschluß des
Prozesses einen posthypnotischen Block, der den Bestrahlten daran
hinderte, die Handlungen, die er unter dem Einfluß der
hypnotischen Befehle beging, in Frage zu stellen.
    Die Befehle selbst mußten sich auf dem winzigen Tonband
befunden, das Stake dem halbverschmorten Gerät entnommen hatte.
Als knapp eine Stunde nach seiner Ankunft der Empfang seines Gepäcks
gemeldet und die ansehnliche Versammlung von Kisten und Koffern auf
seinen Wunsch hin im Wohnzimmer deponiert wurde, war Stoke bereit,
seine Absicht weiter zu verfolgen.
    In seinem Gepäck befanden sich mehrere Gerätschaften,
die nicht ohne weiteres zur Ausrüstung eines harmlosen
Urlaubsreisenden gehörten und dem Zollbeamten beim Abflug von
der Erde die Augen hätten übergehen lassen, hätte er
sie zu Gesicht bekommen. Aus einem Arsenal von Einzelteilen baute
Stoke sich ein primitives Wiedergabegerät, in das er das winzige
Tonband einspulte.
    Er war gespannt, als er die Wiedergabe einschaltete, aber seinem
breiten, leicht aufgeschwemmten Gesicht, gekrönt von schütterem,
ungekämmtem Haarwuchs, hätte niemand auch nur die geringste
Spur der Erregung anzumerken vermocht. Stoke steckte sich eine
Zigarre in den Mund und entzündete sie nach oft praktiziertem,
altertümlichem Ritual. Als er die erste blaue Wolke ausstieß,
begann aus dem Gerät eine krächzende Stimme zu sprechen:
    »Begeben Sie sich heute abend, zwanzig Uhr, in das Gasthaus
Palo-Kao-Nur. Erfragen Sie die Richtung dorthin von einem der Männer
am Empfang. Erkundigen Sie sich im Palo-Kao-Nur nach Lang Riesner.
Warten Sie!«
    Die Kürze der Anweisung überraschte Stoke. Er hatte
erwartet, eine Litanei von Befehlen zu hören, die sein Verhalten
von diesem Augenblick bis zu dem Zeitpunkt seiner Abreise
reglementierte. Offensichtlich traute der Gegner seiner primitiven
Konstruktion selbst nicht sonderlich viel zu und hatte sich dazu
entschlossen, sein Opfer zunächst in die Hand zu bekommen, bevor
er es weiter indoktrinierte.
    Ein verrückter Gedanke schoß Stoke durch den Kopf. Der
Gegner hatte, soweit er die Lage beurteilen konnte, keine Möglichkeit
zu wissen, daß er die Hypnofalle unschädlich gemacht
hatte. Er erwartete ihn, heute abend um 20 Uhr, im Palo-Kao-Nur, was
in geläufigerer Sprache das »Haus am grünen Garten«
hieß. Was, wenn er dort erschien?
    Er analysierte die Idee und fand, daß sie ausführbar
sei. Es war gegenwärtig kurz nach achtzehn Uhr, und Olan rüstete
sich zum Untergehen. Stoke rief per Interkom

    das städtische Informationszentrum an und ließ sich die
Lage des Restaurants beschreiben. Erst als er schon wußte, wo
das Palo-Kao-Nur lag, erkundigte er sich bei einem der Männer am
Empfang, wie ihm geheißen worden war, und erhielt dort die
gleiche Auskunft. Stoke zog die Möglichkeit in Erwägung,
daß die Leute am Empfang mit dem Gegner unter einer Decke
steckten. Falls der Feind Nachforschungen anstellte, sollte er
erfahren, daß seinen Anweisungen Folge geleistet worden war.
    Stoke bewaffnete sich, wie er es der Gelegenheit für
angemessen hielt. Er wußte nicht, mit wem er es zu tun haben
würde, und beschloß, sich auf die nervenzerrüttende
Wirksamkeit eines Schockers zu verlassen. Nur für den äußersten
Notfall war der Blaster bestimmt, den er ebenso an sich nahm.
    Um neunzehn Uhr machte er sich auf den Weg. Das Palo-Kao-Nur lag
innerhalb bequemer Gehweite vom Hotel. Stoke benutzte die
Gelegenheit, die Umgebung des Hotels kennenzulernen, die Stadt und
ihr Leben zu studieren und die Atmosphäre der fremden Welt in
sich aufzunehmen.
    Maro-Noe war eine moderne Stadt, das Produkt einer von
unbeschreiblichem Enthusiasmus erfüllten Generation terranischer
Architekten, die hier vor einhundert Jahren Gelegenheit gefunden
hatten, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Die eingeborene
Architektur, deren grundlegendes Produkt das kugelsegmentförmige
Haus war, hatte die
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