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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig
Autoren: Perry Rhodan
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Ausmaß er auf den ersten Blick nicht
abschätzen konnte, weil die Beleuchtung zu trübe war. Die
Einrichtung war in typisch anitischer Weise angelegt: Um eine
Rundbar, die keine Sitzmöglichkeiten besaß, waren
quadratische Tische, von bequemen Sesseln umgeben, in konzentrischen
Kreisen angeordnet.
    Das Lokal war leer bis auf einen einzelnen Mann, der träge
gegen die Bartheke lehnte und einen metallenen Pokal neben sich
stehen hatte.
    Stoke trat auf ihn zu und blieb vier Schritte vor ihm stehen. Es
war schwer, Aniter von Terranern zu unterscheiden, aber er hätte
ein halbes Monatsgehalt darauf gewettet, daß der Mann vor ihm
von der Erde kam.
    »Ich suche Lang Riesner«, sagte er in Interkosmo.
    Der Mann musterte ihn mit einem langen, abschätzenden Blick.
    »Ich bin Lang Riesner«, sagte er, ohne seine Haltung
zu ändern. »Was wollen Sie?«
    Stoke wich der Falle mühelos aus.
    »Man sagte mir, ich solle mich an Sie wenden.«
    Riesner, ein mittelgroßer Mann mit schmalen Schultern und
einem faltigen Gesicht, das im Halbdunkel wie eine häßliche
Maske wirkte, stieß sich von der Theke ab und kam Stoke
halbwegs entgegen. Er musterte ihn noch einmal, als wollte er sich
vergewissern, daß er den Richtigen vor sich hatte. Dann machte
er eine vage Armbewegung und rief:
    »Der Vogel ist im Käfig, Leute. Seht zu, daß die
Tür zu bleibt.« Stoke hörte das Geräusch von
Schritten und sah sich um. Aus der Dunkelheit wuchsen Gestalten, eine
in jeder Richtung, in die er blickte. Über ihre Absichten
bestand nicht der geringste Zweifel. Sie trugen mittelschwere
Blaster, und die Läufe zeigten Stoke genau auf den Leib.

    Riesner grinste gehässig.
    »Sie können echt sein oder auch nicht«, bemerkte
er in lässiger Sprechweise. »Wir gehen kein Risiko ein.«
    Und Stoke wurde sich darüber klar, daß er in eine Falle
gegangen war. Er hatte geglaubt, diesen Leuten den Hypnotisierten
vorspielen zu können. Aber sie wußten, daß er
aufjeden Fall kommen würde. Entweder, weil die Falle gewirkt
hatte, oder weil er neugierig geworden war.
    Er gab sich Mühe, unbeeindruckt zu erscheinen, wie es einem
Mann im Banne der Hypnose zukam. Er machte keinerlei Bewegung und
verzichtete darauf, Lang Riesners Genossen zu mustern. Sie hatten
einen Kreis um ihn gebildet.
    »Scheherezade«, befahl Riesner. »Auf dem
schnellsten Weg.« Ein Blasterlauf bohrte sich Stoke in die
Seite. Er rührte sich nicht.
    »Gehen Sie mit den Leuten«, sagte Riesner. »Es
wird Ihnen nichts geschehen.«
    Stoke nickte. Riesners Männer nahmen ihn in die Mitte und
geleiteten ihn zur anderen Seite des Raumes. Eine Tür führte
aus dem Gebäude hinaus auf einen Hof. Auf dem Hof stand ein
großer Bodengleiter. Ein Luk wurde geöffnet. Stoke stieg
ein. Seine Bewacher zwängten sich auf beiden Seiten neben ihn.
Es waren insgesamt sechs Mann, bemerkte er. Zwei von ihnen nahmen
    den Vordersitz neben dem Chauffeur, der die ganze Zeit über
hinter dem Steuer gesessen hatte.
    Das Fahrzeug hob ab und gelangte über eine Mauer in eine enge
Straße, die womöglich noch dunkler war als die, der das
Restaurant die Vorderfront zukehrte. Stoke sah eine einzige
Straßenlaterne, die einen flackernden, rötlichen Schein
verbreitete, als wäre der Leuchtkörper kurz vor dem
Versagen.
    An weiteren Beobachtungen wurde Stoke nachdrücklichst
gehindert. Eine Binde wurde ihm über die Augen gestreift. Er
unterdrückte das instinktive Verlangen, sich dagegen zu wehren.
Ein Hypnotisierter reagierte auf seine Umwelt, wie merkwürdig
sie auch immer sein mag, anders als ein normaler Mensch. Nur indem er
seine Rolle konsequent weiterspielte, hatte er eine Aussicht, seine
Widersacher von seiner Harmlosigkeit zu überzeugen.
    Und das, gestand er sich grimmig, war die einzige Aussicht, die er
im Augenblick hatte.
    Er spürte, wie das Fahrzeug eine Serie von Kurven beschrieb.
Er merkte sich: Zweimal rechts, einmal links, einmal rechts, zweimal
links. Im übrigen verlief die Fahrt rasch und unbehindert - ein
Zeichen dafür, daß man sich von der Stadtmitte und
funkbesteuerten Straßen fernhielt.
    Nach rund zwanzig Minuten wurde der Wagen gebremst, vollführte
ein anscheinend kompliziertes Manöver, und setzte auf. Kräftige
Hände packten Stoke bei den Schultern und zerrten ihn aus dem
Fahrzeuginnern. An den Geräuschen um ihn herum hörte er,
daß er sich in einem großen, geschlossenen Raum befand,
wahrscheinlich einer Art Garage. Er wurde in eine bestimmte Richtung
gestoßen, passierte zwei Türen
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