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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe
Autoren: Perry Rhodan
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ich bückte
mich.
    Meine schmerzenden Finger bekamen den dünnen Griff des
Wurfmessers zu fassen, und mit derselben Bewegung, mit der ich mich
aufrichtete, schleuderte ich das Messer nach dem Akonen. Er starrte
mich auf der zweiten Stufe stehend an, und dann schrie er:
    »Du hast verloren, Arkonide...«
    Das Messer grub sich in seine Schulter. Er schien es nicht zu
spüren, verschwand aus meinem Blickfeld, und die Schleusenplatte
begann sich zu bewegen. Ich warf mich nach vorn, gleichzeitig
überholte mich der Wolf und sprang senkrecht nach oben. Ein
schmetterndes Geräusch war zu hören, noch immer arbeitete
der Summer. Dann sprühte vom Rand der Schleusenplatte Feuer auf.
Der Akone mußte eine Waffe gefunden haben.
    Mit einer endgültigen Bewegung, zugleich mit dem
charakteristischen Geräusch von Stahl, der auf Dichtungsleisten
gleitet, schob sich der Schleusendeckel zu. Zuletzt war es nur noch
ein dünner Halbmond, dann eine Sichel aus Licht, dann ein
winziger Spalt. Er trennte mich von ARKON.. jetzt schloß sich
die Schleuse völlig.
    Ein mächtiges Summen erschütterte die unmittelbare
Umgebung des Schiffes. Es kam aus den
    großen Abgasöffnungen neben den Projektoren, und ich
begriff schlagartig, was das zu bedeuten hatte.
    »Truc - wegrennen, schnell!« schrie ich und faßte
nach der Hand des Mädchens.
    Der Wolf drehte sich auf der Stelle und raste durch die Dunkelheit
zurück zum Fluß. Ich packte den Strahler an dem dünnen
Riemen und begann zu rennen, zog Katya mit mir und lief dem Wolf
nach. Durch das Brummen der Maschinen hörte ich noch immer das
abgehackte Summen des Signals. Wir rannten um unser Leben, und dieser
Lauf, der uns bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit
anstrengte, endete fünfhundert Meter außerhalb der
Lichtstrahlen neben der Schleuse. Das Schiff bebte, erhob sich auf
flammenden Strahlen und stieg langsam auf, wurde schneller und
schneller. Die Schläuche, mit denen der Akone seinen
Wasservorrat aufgefüllt hatte, hingen grotesk herunter, aus
ihnen stäubte Wasser.
    Ich blieb stehen.
    »Atlan - der große Vogel fliegt!« sagte Katya
keuchend.
    »Ja. Er fliegt. Ohne mich, Mädchen«, sagte ich
und sah dem Schiff nach. Es war jetzt zweihundert Meter hoch, stieg
unablässig und feuerte aus allen Düsen. Es kletterte
senkrecht hoch, dann flackerten die Feuerstrahlen unregelmäßig
auf, setzten an einer Seite des Schiffes ganz aus und brachen wieder
hervor, dann wurde der Aufstieg langsamer. Das Schiff schien am
Scheitelpunkt einer Parabel zu sein, kippte über die waagrechte
Achse und fiel schräg, immer schneller werdend, dem Boden zu.
Die Düsen arbeiteten unregelmäßig, konnten den Sturz
nicht mehr abbremsen, und einige Sekunden später stürzte
das diskusförmige Schiff ins Meer.
    Ich schwieg.
    Alles war vergeblich gewesen. Ein toter Jäger, die Strapazen
und die Verwirrung der Barbaren, der Tod von allen Methanern, die
offensichtlich unter dem Kommando des Akonen gestanden hatten.,
alles. Minuten später zischte eine Flutwelle an den Strand,
überschlug sich und löschte das Feuer am Flußufer
aus. Die letzten Ausläufer kamen bis in unsere Nähe. Dann,
noch während ich überlegte, was ich jetzt tun sollte,
erfolgte die Detonation. Ein fahler, blaugrüner Blitz fuhr
senkrecht aus dem Wasser hoch. Der Donner krachte über die
Sandfläche, und eine zweite Flutwelle, vermutlich wesentlich
höher als die erste, rollte auf die Küste zu.
    »Zurück zum Feuer, Katya! Komm, Truc!«
    Ich schlug einen schnellen Dauerlauf an und rannte, das Mädchen
an der Hand, nach Osten. Der Wolf lief einige Schritte vor uns.
Hinter uns schwoll das Rauschen an, wurde heller und drohender, und
eine zehn Meter hohe Wasserwand fegte über die Sandfläche,
schob das Wasser des Flusses höher. Ich rannte schneller., wir
keuchten und stolperten durch die sternerfüllte Dunkelheit.
    Schneller, sagte mein Extrasinn.
    Ich keuchte und schwitzte, meine Lungen begannen zu stechen, und
die Schulter schmerzte. Ich konnte nicht mehr, und plötzlich
spürte ich die salzige Kälte hinter uns. Truc gehorchte
seinem robotischen Selbsterhaltungstrieb und raste davon. Dann traf
uns der Schlag des Brechers. Der letzte Rest der Luft wurde aus
meinen Lungen geschlagen, und ich spürte mein Bewußtsein
schwinden.
    Das Ende, Atlan, sagte der Extrasinn.
    Ich sah nur noch Schwärze, dann knickten die Beine ein, und
ich fiel in eine endlose Tiefe. Nichts mehr regte sich.
    ***
    Sie fanden uns am anderen Morgen. Wir lagen in der
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