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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania
Autoren: Perry Rhodan
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in
einer sehr disziplinierten Sprache. Er machte den Eindruck, als würde
er erpreßt werden.“
    Wieder verlor die heruntergebrannte Zigarre zwei Zentimeter Asche.
    „Was wurde noch gesprochen?“
    „Folgendes: Derjenige, der Tifflor ermorden soll, scheint
reich zu sein und nicht älter als fünfunddreißig.
Seine jetzige Stellung ist das Ergebnis einer langen Arbeit, die
Eltern leben auf einem Kolonialplaneten, eine Unregelmäßigkeit
muß in der Buchführung passiert sein, und der Erpreßte
scheint oder schien den Aufenthaltsort eines Deserteurs zu kennen
oder ihm geholfen zu haben. Und - er besitzt eine besondere
Fähigkeit. Welche, das ging aus dem Gespräch nicht hervor.“
    „Diese Dinge, die Sie eben aufzählten, sind Gegenstand
der Erpressung?“
    Finn Caolcrod blieb ruhig. Er war einen Monat älter als
sechsundzwanzig, und er war seit einem Jahr Leutnant in der Polizei
Terranias. In diesem Jahr und in den Jahren der Ausbildung hatte er
erkannt, daß sich gesunde Skepsis stets lohnte.
    „Richtig. Der Erpresser drohte, die Eltern umzubringen und
die anderen Dinge aufzudecken, wenn nicht... Sie verstehen?“
    Die Frage war überflüssig wie ein Taubstummer im
Musikladen.
    „Sie verstehen?“ fragte McMorney erneut.
    „Und wie!“ versicherte Finn. „Welche Nummer
wählten Sie?“
    Der Besitzer des luxuriösen Speiselokals kramte in seiner
Anzugtasche herum und brachte einen zerknitterten Kontoauszug zum
Vorschein, auf dessen Rückseite eine Adresse und eine Nummer
handschriftlich vermerkt waren. Er legte den Papierstreifen auf Finns
Schreibtisch. FallstaffGewürze, Crestgatan 190, Dingo 454 002.
    Finn sprach den Text laut nach.
    D as Bandgerät nahm jeden Atemzug auf.
    „Danke“, sagte Finn und gab den Streifen wieder
zurück. Die Zigarre war inzwischen erloschen, und die Turbine
saugte den letzten Rauch ab.
    „Ich danke Ihnen“, sagte Finn nach zwei Sekunden.
„Vielleicht besuche ich Sie in den nächsten Stunden und
Tagen noch einige Male. Sind Sie immer im Restaurant zu finden?“
    Cool McMorney sprang auf.
    „Wenn Sie flambierte Gerichte bestellen, komme ich an den
Tisch. Ich koche noch hin und wieder selbst.“
    Finn stand auf und streckte seine Hand aus.
    „Wir werden der Sache nachgehen“, versicherte er. „Es
ist nicht der erste Versuch, die Spitze des Imperiums abzusägen.
Auf welche Art Tifflor ermordet werden soll, ging aus dem Text nicht
hervor?“
    McMorney schüttelte den Kopf. Das Toupet war hervorragend
befestigt; es rührte sich kein Haar.
    „Nein!“ sagte er. „Sollte mir noch etwas
einfallen, rufe ich Sie an. Wie war Ihr Name?“
    Finn stieß langsam die Tür auf.
    „Finn Caolcrod“, sagte er. „Leutnant Caolcrod.
Dritter Stock, Büro eins.“
    „Auf Wiedersehen!“
    Finn schloß die Tür, setzte sich in seinen Sessel und
legte die Absätze seiner teuren Wildlederschuhe auf die Kante
des Tischchens, auf dem das Schreibgerät neben dem großen
Kommunikator stand.
    Julian Tifflor. . .
    Solarmarschall. Finn kannte ihn vom Sehen und von
    zahlreichen Photos. Ein Mann, der einen Zellaktivator trug und wie
ein Dreißigjähriger wirkte, mit großen, braunen
Augen in einem schmalen Gesicht. Viele Lachfältchen in den
Augenwinkeln, volles, braunes
    Haar. Sein Büro war tausendfünfhundert Meter von hier
entfernt, in einem der obersten Stockwerke der Administration
Tifflors, einem Hochhaus mit neununddreißig Stockwerken und
einem Penthouse auf dem großen Dach. Unverheiratet und
zurückgezogen. Finn räusperte sich und stand auf. In seinem
Büro war es totenstill: Die dicken Doppelscheiben hielten den
Straßenlärm draußen.
    Zehn Uhr dreißig.
    Finn nahm aus dem obersten Fach seines Schreibtisches ein
schwarzes Kunststoff plättchen und behielt es in den Fingern,
während er eine Schaltung betätigte. Das Tonbandgerät
hielt die Spulen an und begann sie rasend schnell zurückzudrehen.
Finn verließ sein Büro.
    Shefield zeigte ein schadenfrohes Lächeln, als Finn an seinem
Tisch vorbeiging und neben der Kaffeemaschine stehenblieb.
    „Scheidungsfall, mein lieber Watson?“ fragte er und
sah von seiner Arbeit auf.
    Finn warf die Münze ein und hielt einen Kunststoffbecher
unter den Hahn.
    „Keine Spur“, sagte er leichthin. „Nur ein
Attentat.“
    Der Kaffee war heiß und schwarz und roch bitter. Finn zapfte
einen Strahl Kondensmilch und warf ein Stück Zucker hinein.
    „Gegen wen?“ fragte Shefield und betrachtete
mißbilligend den teuren Pullover Finns.
    Finn hob den
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