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PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

Titel: PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes
Autoren: Perry Rhodan
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und
Kampfgefährte wohl davon halten mochte, daß der
Großadministrator sich bisher nicht von Shemba gemeldet hatte.
    Sicher würde Allan in Sorge sein. Wahrscheinlich hatte er
schon ein Handelsschiff mit einem Agenten an Bord in Richtung Shemba
in Marsch gesetzt; zuvor aber würde er die geheime Flottenbasis
im Carina-Nebel alarmiert haben.
    Doch alle diese Maßnahmen mußten zu spät kommen.
    Nur hier und jetzt konnte das Schlimmste noch abgewendet werden.
    Umoquil stieß eine Tür im ersten Stock auf und murmelte
etwas in seiner Muttersprache.
    „Ein Sprechzimmer!" rief Major Mulongo erstaunt.
    Der Großadministrator trat hinter Brigham in das geräumige
Zimmer. Er verfolgte den Lichtkegel von Umos Scheinwerfer, der über
einen leeren Schreibtisch, ein Elektronenmikroskop, über
Instrumenten-schränke und die glänzende Schaltwand einer
Diagnostik-Positronik wanderte.
    „Wirklich erstaunlich", sagte er.
    „Raffinierte Tarnung!" murrte Brigham. „Wußten
Sie übrigens, daß diese Longden als neue
Gesundheitsministerin vorgesehen war?"
    „Nein! Wie konnte sie das erreichen?"
    „Sie war anscheinend wirklich eine Medizinerin. Die Leute
lobten sie jedenfalls. Celia Longden leitete die Äskulap-Klinik
am Raumhafen und besaß hier zusätzlich eine Privatpraxis."
    „Sehen Sie sich das einmal an, Sir!" rief der Major.
    Rhodan und Brigham gingen zu dem offenen Medikamentenschrank, vor
dem John Mulongo stand und mit Umos Scheinwerfer in die Fächer
leuchtete.
    „Hier!" sagte er grimmig und griff in eines der Fächer.
„Meskalin!" Er griff in das nächste Fach. „Hier
ebenfalls - und hier und hier ...!"
    „Das ist allerdings ungewöhnlich", sagte Perry
Rhodan.
    Tsung Brigham lachte grimmig.
    „Ungewöhnlich für eine terranische Ärztin -
aber nicht für eine akonische Agentin. Ich wette, sie hat die
Privatpraxis nur als Tarnung für eine Rauschgiftzentrale
benutzt."
    „Und mit dem Gift machte sie sich die Leute gefügig,
die ihr auf Nyonga von Nutzen sein konnten", ergänzte
Mulongo.
    Der Großadministrator musterte die zahllosen
Plastikschachteln mit den Injektionsmagazinen. „Meskalin ...",
überlegte er, „... soviel ich weiß, bewirkt dieses
Alkaloid aus einer mexikanischen Kakteenart eine Erweiterung der
Wahrnehmungswelt und der Affektivität..." „Unter
anderem, Sir", sagte Brigham. „Außerdem bewirkt es
Pulsverlangsamung, Farbvisionen, eine Veränderung des Zeitsinns
und Euphorie, manchmal auch eine schizophrenieartige
Persönlichkeitsspaltung."
    John Mulongo stieß eine Verwünschung aus. Er hatte den
Verbandstoffeimer geöffnet und darin Hunderte leerer
Meskalin-Injektionsmagazine gefunden.
    „Wenn ich mir überlege, daß der Eimer
wahrscheinlich täglich geleert wird, dann muß ich auf
einen sehr umfangreichen Absatz der Droge schließen",
erklärte er zornig.
    Rhodan fühlte einen kalten Schauer seinen Rücken
herabrinnen.
    Er schwor sich, die Agentin lebendig zu fangen, damit sie für
ihre Verbrechen die entsprechende Strafe erhielt.
    Umoquil hatte unterdessen eine Geheimtür entdeckt, die
unmittelbar hinter dem Schreibtisch fugenlos in die Wand eingelassen
war.
    „Molekularüberdeckung auf mikromagnetischem Wege",
erläuterte er. „Ein Terraner hätte die Tür
niemals entdeckt."
    „Nur gut, daß wir dich haben", sagte Brigham.
    Er stellte sich neben seinen Diener und blickte in den Schacht,
der sich hinter der Türöffnung befand.
    „Man hat wirklich mit allen technischen Raffinessen
    gearbeitet", sagte er, und in seinen Worten schwang sogar
widerwillige Anerkennung mit. „Das ist ein enger, in die Wand
eingelassener Antigravschacht. Ich bin gespannt, wohin er führt."
    „Wir werden uns die Sache ansehen", befahl Rhodan.
„Unwichtige Dinge pflegt man nicht so raffiniert zu verbergen."
    „Die Anlage ist ganz neu, Sir", flüsterte Umoquil
und strich mit den Fingern über den Rand der Öffnung.
„Höchstens einige Tage alt, würde ich sagen."
    „Und wenn schon!" knurrte Brigham. „Spring
voraus, damit du uns den Weg beleuchten kannst!"
    Der Shemba gehorchte. Dennoch spürte Rhodan instinktiv, daß
zwischen Umo und dem Oberst kein gewöhnliches
Herr-Diener-Verhältnis bestand. Es mußte sich mehr um eine
Partnerschaft handeln; ein zivilisierter Mensch wie Brigham hätte
außerdem niemals ein Verhältnis gebilligt, das beinahe an
Sklaverei grenzte.
    „Sie bleiben oben, Major", sagte er zu Mulongo.
„Verständigen Sie uns sofort, wenn jemand das Haus
betritt!"
    „Jawohl, Sir!" sagte
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