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PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

Titel: PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes
Autoren: Perry Rhodan
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Natur
gewirkt.
    Die orangerote Sichel von Shemba tauchte über dem Horizont
auf. Sie warf ihr Zwielicht auf die Nachtseite des Mondes - und auch
auf den terranischen Raumjäger, sobald er die Grenze zwischen
Tag und Nacht überflogen hatte und die rote Sonne hinter dem
Horizont verschwunden war.
    Perry Rhodan konnte mit bloßem Auge einen trapezförmigen
Großkontinent auf der angeleuchteten Planetensichel erkennen.
Daneben schwammen flamin-gofarbene Wolkenfelder über einem
Ozean. Von der zerstörerischen Wirkung des Transformbombenan
    griffs war aus dieser Entfernung nichts zu sehen. Aber Rhodan
kannte die Bewaffnung von Ultraschlachtschiffen der Galaxis-Klasse zu
genau, um sich Illusionen darüber hinzugeben, der Zwischenfall
könnte mit einer Entschuldigung und mit einer entsprechenden
Schadenersatzsumme aus der Welt geschafft werden. Nein, zwischen
Terra und Shemba standen von nun an Millionen Tote!
    Er vergaß dabei jedoch nicht, daß er die Oberfläche
des Mondes beobachten wollte. Deshalb entdeckte er den
schüsselartigen Schmelzfleck, der das kalte Licht des Planeten
stärker reflektierte als seine Umgebung, noch vor Major Mulongo.
    Er machte den Major darauf aufmerksam und befahl ihm, in geringer
Höhe rechts an der Stelle vorbeizufliegen und zu landen, sobald
er sicher sei, daß von dort unten keine unmittelbare Gefahr
drohe.
    Mulongo bestätigte und richtete den Bug der Moskito-Jet nach
unten. Der Raumjäger stieß in steilem Winkel genau auf den
metallisch glänzenden Fleck zu, schwenkte in zweihundert Metern
Höhe nach Backbord ab und zog in einer elegant wirkenden
Schleife daran vorbei.
    Der Großadministrator schätzte den Durchmesser des
Flecks auf einen halben Kilometer und die schüsselartige
Einsenkung am tiefsten Punkt auf fünfzig Meter Tiefe.
    Er wußte, was diese Erscheinung hervorgerufen hatte: der
Energiestrahl einer schweren Impulskanone der WLADIMIR KOMAROW. Es
mußte nur ein einziger, kurzer Feuerstoß von etwa einer
Zehntelsekunde gewesen sein, sonst wäre die Zerstörung
vollkommen gewesen. So aber sah Perry Rhodan am Rand des
Schmelzflecks die halbzerschmolzenen Überreste irgendwelcher
Stahlträger und einige hundert Meter weiter das umgestürzte
Wrack eines Gleiskettenfahrzeuges.
    Sonst gab es nichts mehr, das der Beachtung wert gewesen wäre.
    „Landen Sie in der Nähe des Fahrzeugwracks, Major!"
befahl Rhodan.
    Major Mulongo murmelte eine Bestätigung, umkreiste den
Schmelzfleck ganz und kehrte anschließend zurück. Die
Bremsdüsen spien hellblaues Glühen; die Impulswellenbündel
reagierten mit den wenigen ionisierten Atomen einer Atmosphäre,
die man in irdischen Laboratorien als Triumph der Hochvakuumtechnik
bezeichnet hätte.
    Etwa fünfzig Meter neben dem Fahrzeugwrack sank der
Moskito-Jäger senkrecht herab. Dicht über dem nackten
Felsboden hielt er an; ein gegenpoliges Schwerefeld hob die
natürliche Schwerkraft des Shemba-Mondes im unmittelbaren
Bereich des Raumjägers auf und hielt ihn in der Schwebe.
    Die beiden Männer warteten noch ungefähr eine Minute.
Sie waren zu erfahren, um sofort auf das Objekt ihrer Wißbegierde
zuzustürzen. Als sich weder im Sichtbereich der Infrarotoptik
noch auf den Beobachtungsschirmen der in den Weltraum gerichteten
Radartaster etwas Verdächtiges zeigte, ließ Major Mulongo
das Kabinendach zurückfahren, nachdem sie ihre Druckhelme mit
den Halsteilen der leichten Raumkombination verbunden hatten.
    „Bleiben Sie hier und beobachten Sie weiter!" sagte
Perry Rhodan.
    Er schnallte sich los und schwang sich mit einer Behendigkeit über
den Kanzelrand, die für einen Mann im Alter von fast
vierundachtzig Jahren mehr als ungewöhnlich gewesen wäre
-hätte der Zellaktivator des geheimnisvollen Herrschers von
Wanderer den Großadministrator nicht konstant im biologischen
Alter von neundundreißig Jahren erhalten, mit allen Vorteilen,
die die biologische Unsterblichkeit mit sich bringt.
    Nach einem Satz von etwa zwanzig Metern landete Rhodan sicher auf
den Füßen. Die Schwerkraft betrug ah der Oberfläche
des Mondes 0,2 Gravos, soviel wußte er aus den Unterlagen über
das Shemba-System.
    Ein zweiter Sprung brachte ihn bis auf zehn Meter an das
Fahrzeugwrack heran.
    Dabei entsann er sich wieder der Szene in der Kommandozentrale der
WLADIMIR KOMAROW. Zuviel hatte seinen Geist in den letzten Minuten
beschäftigt, als daß er sich über das Vorhandensein
einer Impulshandwaffe hätte wundern können, die ihm jemand
an Bord des
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