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PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten
Autoren: Perry Rhodan
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Dies zu Ihrer
beruflichen Information, Satya. Haben Sie irgendwelche Unterlagen,
Mister Landsberckh?“
    „Ein Band mit einem Duplikat und unzählige Seiten eines
Notizblocks. Wollen Sie diese Informationen sehen?“
    Rogier nickte. „Nötigenfalls verbrenne ich mir die
Finger daran. Wie kann ich Sie erreichen?“ „Apartment W
14 im Husvik-Harbour-Haus, 23. Stock. Jeder Gleiterpilot kennt das
Gebäude. Kommen Sie morgen früh. Um acht Uhr, ich brauche
wenig Schlaf. “
    „Einverstanden“, sagte Rogier und schüttelte die
Hand des Mannes, auf dessen Gesicht sich grenzenlose Erleichterung
abzeichnete. „Ich bin Rogier Stahl-Keevan und vertrete eine
Nachrichtenagentur. Keine, die hier arbeitet. Auslandskorrespondent,
wissen Sie?“
    „Gut. Ich freue mich, ausnahmsweise einen Mann mit Verstand
und Verständnis kennengelernt zu haben. Auf Wiedersehen, Miß
Padilash!“
    Cooper Landsberckh ging, und Satya sah ihm nicht nach.
    „Es war einmal ein großer Vogel, dessen Daseinszweck
es war, wesentliche Bestandteile des Frühstücks zu liefern.
Dieser Vogel ernährte sich kümmerlich, denn er hatte einen
starken
    Augenfehler: er war blind. Indes — hin und wieder fand er
etwas, ein Körnchen etwa oder einen halbfetten Wurm. Ich scheine
in der Lage jenes blinden Huhnes zu sein, Satya. Was sagen Sie dazu?“
    Satya wandte den Kopf, fuhr sich mit der Hand durch das dichte
Haar und sah Rogier in die Augen. Dann sagte sie, für diese
Stunde und geleerten Gläser in überraschend ernstem Ton:
    „Sie brauchen vermutlich einige Zeit, um die Störungen
dieser Stadt voll zu erfassen. Sie begeben sich auf ein heißes,
gefährliches Pflaster. Möglicherweise wird Ihr Mut belohnt,
möglicherweise nicht. Letztere Alternative bedeutet Ihren Tod.
Es wäre schade; ich finde selten nette Männer hier. Was
haben Sie vor, Rogier?“
    „Ich gehe der Sache nach, Mädchen. Um diese Stunde sind
Ihre Augen mehr wert als drei Gedichte Baudelaires.“
    „Danke. Für wen arbeiten Sie?“
    Er schüttelte ganz leicht den Kopf.
    „Die außerordentlich zahlreichen Möglichkeiten,
in denen der Mensch versagt, brauche ich nicht aufzuzählen.
Vielleicht gelingt es mir, den Katalog etwas zu verkleinern. Außerdem
pflege ich grundsätzlich vor nichts Angst zu haben. Und in
meiner Stellung kann ich mir diese Einstellung glücklicherweise
leisten. Alt genug bin ich inzwischen darüber geworden.“
    „Sie Idealist. Ritter in schimmernder Rüstung. Kämpfer
für Recht und Wahrheit?“
    Er schüttelte den Kopf und streckte die Hand nach dem Glas
aus.
    „Nein“, sagte er dann. „Kein Idealist.
Idealisten träumen. Ich bemühe mich, sachlich zu bleiben.“
„Sollten Sie dabei Hilfe brauchen, rufen Sie mich an. Ich kenne
hier jeden Winkel. Es gab Tage, in denen der star eine phantastisch
gute Zeitschrift war. Wollen Sie?“
    „Selbstverständlich. Ist Frake allein daran schuld?“
    „Ich fürchte, ja. Er ist eigensinnig bis zum Exzeß.
Ein Mann aus einem vergangenen Jahrhundert. Er glaubt alles, was er
denkt.“
    „Noch ein Glas?“
    „Nein, danke. Morgen kommt der Champion im. Wellenreiten,
und der star will einen Bericht über seine Karriere bringen. Ich
habe den Job. Sie treffen mich ab zehn Uhr wieder hier. Habe ich Sie,
oder haben Sie mich eingeladen?“
    Rogier lachte laut.
    „Meine Großzügigkeit wird von meinem Spesenetat
unterstützt. Sie können Ihre Kreditkarte eingesteckt
lassen.“
    „Danke. Bringen Sie mich nach Hause?“
    „Mit Vergnügen. Sie kochen sicherlich einen guten
Kaffee?“
    „Vermutlich.“
    *
    Satya wohnte in der Mitte des Hanges in einem Haus, das wie eine
schräg abgeschnittene gewaltige Schachtel aussah und jetzt aus
unzähligen Fenstern in die Nacht hineinleuchtete. Es war nicht
mehr als ein spitzwinkliges Dreieck, mit dem spitzen Winkel nach
unten. Schräg schnitt der Hang das Haus in zwei Teile; sämtliche
Versorgungsleitungen und die Lifts waren in den gewachsenen Fels
gesprengt worden. Einen Luxus bildeten die beiden Antigravschächte
bis auf das Niveau der Hafenstraße.
    Während die Leuchtreklamen durch die Nacht zuckten, unten in
der Bucht die Positionslampen der Boote und Schiffe leuchteten,
bisweilen Musikfetzen, Gelächter und Schreie zu hören
waren, saßen Satya und Rogier in tiefen Sesseln auf dem kleinen
Balkon des Apartments.
    Die Wohnung war fast bizarr geschnitten; von einem viereckigen
Wohnraum zweigten vier Nischen ab. Kochen, Schlafen, Bad und Eingang,
die letzte Glasfläche führte auf den
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