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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer
Autoren: Perry Rhodan
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zuckte bei jedem
Wort, das er sprach.
    »Ich bin nicht gekommen, um mit Ihnen Schach zu spielen,
Doc«, sagte ich.
    Er blickte auf seine Uhr und sah mich nachdenklich an.
    »Sie haben jetzt dienstfrei, Leutnant«, stellte er
fest. »Warum schlafen Sie nicht ein paar Stunden? Sie wissen
doch, daß die WHIP nicht direkt den Porada-Bezirk anfliegt,
sondern unterwegs Messungen für die Kataloge vornimmt.«
    »Seit wir gestartet sind, habe ich noch kein Auge zugetan«,
eröffnete ich ihm.
    Er griff nach der Zigarre und machte einige Züge. Eine Weile
beobachtete er den Rauch, der zur Decke schwebte. Trotzdem hatte ich
das Gefühl, daß seine ungeteilte Aufmerksamkeit mir galt.
    »Haben Sie überhaupt versucht zu schlafen?«
fragte er.
    »Nein«, erwiderte ich.
    »Können Sie nicht schlafen?« fragte er.
    »Ich habe Angst davor.«
    »Wohl wegen der Träume. Daniel hat mir erzählt,
daß Sie unter Alpträumen litten, Magidan.«
    »Das stimmt«, gab ich zu.
    »Als Sie noch zum Bodenpersonal gehörten, waren Sie
fast jeden Abend betrunken.«
    »Es war die einzige Möglichkeit, ein paar Stunden ruhig
zu schlafen.«
    Quistair schob eine Haarsträhne mit Daumen und Zeigefinger
der rechten Hand aus der Stirn.
    »An Bord der WHIP können Sie nicht trinken«,
sagte er. »Es gibt meines Wissens keinen Alkohol an Bord,
obwohl ich überzeugt bin, daß die Kommandanten in dieser
Beziehung die Vorschriften ziemlich großzügig auslegen.
Tschato dürfte darin keine Ausnahme sein.«
    Ich sah ihn ungläubig an. Er lächelte.
    »Mißverstehen Sie mich nicht, Leutnant. Ich werde
Ihnen keinen Alkohol beschaffen.«
    »Ich wollte Sie bitten, mir ein paar Tabletten zu geben«,
sagte ich. »Oder eine Injektion.«
    »Sie werden weder das eine noch das andere von mir
erhalten«, sagte er ruhig. Er zerquetschte den Zigarrenstummel
und warf ihn zusammen mit dem Kartonstück in den Papierkorb.
    »Ich werde Anfälle bekommen«, sagte ich. »Ich
will nicht, daß mich ein paar Mann festhalten
    müssen, wenn ich zu toben beginne. Sie haben noch nicht
miterlebt, wie es ist, wenn ich nach einem Alptraum erwache.«
    »Daniel hat mir davon erzählt«, sagte er.
    »Er ist kein guter Arzt«, sagte ich.
    (Entschuldigen Sie, Doc! Ich weiß, daß Sie ein sehr
guter Arzt sind.)
    »Sie sind ein ungewöhnlicher Kranker, Leutnant«,
sagte Quistair. »Zumindest für einen Psychotherapeuten
sind Sie ein Rätsel. Alle Behandlungsmethoden, die bei anderen
Patienten erfolgreich waren, haben bei Ihnen versagt.«
    »Ich hätte auf der Erde bleiben sollen«,
entgegnete ich bitter.
    »Sie laufen vor sich selbst davon«, meinte er
nachdenklich. »Ihnen fehlt jede innere Bereitschaft, diese
Sache zu überwinden. Sie wollen sich an alles erinnern. Es macht
Ihnen Spaß, sich mit dem Gedanken an die brennenden Männer
zu quälen.«
    »Halten Sie mich für pervers?«
    »Nein. Aber aus irgendeinem Grund reagieren Sie auf
Behandlungsmethoden, die sich in vielen Fällen bewährt
haben, anders als normale Patienten. In Ihrem Unterbewußtsein
gibt es eine Barriere, die Daniel nicht überwinden konnte. Er
hofft, daß er mehr über Ihr Innenleben erfährt, wenn
Sie aus dem Weltraum zurückkommen.«
    »Ich muß die Geschichte dieses Fluges aufschreiben«,
sagte ich. »Wußten Sie das?«
    Quistair nickte.
    »Wie kommen Sie voran?« fragte er.
    »Es macht mir keinen Spaß«, sagte ich.
    »Sie müssen schreiben, was Sie empfinden«, sagte
er. »Es ist wichtig für Daniel, daß er alles
erfährt, was Sie bei verschiedenen Ereignissen denken.«
    »Das kann ich nicht. Was gehen Daniel meine intimsten
Gedanken und Gefühle an, Doc? Außerdem hat er mich oft
genug in Tief schlaf und Hypnose behandelt. Er muß alles
wissen, was sich in meinem Unterbewußtsein abspielt.«
    Quistair schob seinen Stuhl zurück und stand auf. Seine
Schulterknochen zeichneten sich unter dem Kittel ab.
    »Sie haben einen schweren Schock erlitten«, sagte er.
»Normalerweise gelingt es jedem Psychologen in kurzer Zeit,
Patienten wie Sie zu heilen. Bei Ihnen kommt jedoch noch irgend etwas
hinzu, Magidan. Daniel weiß nicht genau, was es ist, aber er
vermutet, daß Ihr Unterbewußtsein in völlig anderer
Weise reagiert, als man es von einem Menschen erwarten kann.«
    »Von einem normalen Menschen, wollten Sie doch sagen?«
    »Wenn Sie geisteskrank sind, dann läßt sich Ihre
Krankheit nur schwer diagnostizieren«, sagte Quistair. Er schob
einige Papierstapel zur Seite und hockte sich auf die Kante des
Schreibtischs.
    »Wenn
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