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PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

Titel: PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt
Autoren: Perry Rhodan
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Bühne am Grund der
Kuppel spielte eine Rhythmuskapelle, ein Ballett tanzte auf einer
schwebenden Plattform. Über allem aber wölbte sich eine
azurblaue Himmelsprojektion mit den Sternbildern der Erde und dem
silbrig schimmernden Band der Milchstraße.
    Während Guy Nelson noch unschlüssig in das
Sphärengewimmel starrte, senkte sich dicht neben ihm eine der
Energieblasen herab, eine türgroße Lücke klaffte in
dem Gebilde, und eine Stimme rief:
    „Steigen Sie ein, Kapitän!”
    Guy war zu verwirrt, um lange zu überlegen. Als er in dem
bequemen Kontursessel saß und die Sphäre wieder nach oben
stieg, fand er erst Zeit, seine Gastgeberin zu betrachten.
    Sie konnte keine reinrassige Terranerin sein. Das sah er auf den
ersten Blick. Zwar war die Körperform absolut menschlich, aber
die rotbraune Haut und das kupferfarbene Haar mit dem leicht
grünlichen Schimmer deuteten darauf hin, daß sie unter
einer heißeren Sonne als Sol aufgewachsen war.
    Ein wenig verlegen legte Guy Nelson seine Schirmmütze auf die
Bartheke und machte eine leichte Verbeugung.
    „Guy Nelson. Vielen Dank für Ihre Einladung, Madam …”
    Sie lächelte und schlug graziös die Beine übereinander.
Guy gestand sich ein, daß die Frau, gemessen nach irdischen
Maßstäben, außerordentlich schön war.
    „Ich heiße Tami Ragsor. Meine Freunde nennen mich
einfach Tami.” Sie lächelte rätselhaft, und Guy fühlte
sein Herz schneller schlagen. „Sie schienen sich ebenso zu
langweilen wie ich, Guy. Nun, und da dachte ich, wir könnten uns
gegenseitig ein wenig Gesellschaft leisten.
    Was trinken Sie?”
    Guy Nelson räusperte sich.
    „Whisky on the rocks, bitte … Tami!”
    Tami Ragsor schenkte ihm ein Lächeln unter gesenkten Lidern,
das ihm die Röte ins Gesicht trieb. Sie betätigte eine
Wählscheibe, und Sekunden danach öffnete sich eine Klappe
der Theke. Ein Kristallbecher mit einer goldbraunen Flüssigkeit
und Eiswürfeln erschien.
    Tami hob ihr eigenes Glas.
    „Zum Wohl, Guy!”
    „Prost!” murmelte Nelson und nahm einen kräftigen
Schluck. Danach zog er seine Pfeife hervor, steckte sie jedoch
verlegen wieder weg.
    Tami schnippte ein Zigarettenetui zu ihm hinüber. Er neigte
dankend den Kopf und bediente sich, während er nach einem Thema
suchte, an das man eine Unterhaltung anknüpfen konnte.
    Die Zigarette schmeckte wunderbar aromatisch. Guy entsann sich
nicht, jemals solchen Tabak geraucht zu haben. Allerdings war er kein
großer Zigarettenraucher, sondern bevorzugte meist die Pfeife.
    „Lassen Sie mich raten, von welchem Planeten der Galaxis Sie
kommen”, sagte er nach einem zweiten Schluck Whisky. Genußvoll
inhalierte er den Rauch. „Ich kenne eine Menge unserer
Kolonialwelten.” Er schüttelte den Kopf. „Aber Sie
passen auf keine von ihnen. Eigentlich gibt es nur ein einziges Volk,
deren Frauen so vollendete … hm … Körperformen mit dem
rotbraunen Teint und dem Kupferhaar in einer Person vereinigen: die
Bewohner von Zalit. Habe ich recht?”
    Tami lachte hell.
    „Sie scheinen sich wirklich gut auszukennen, Guy. Es stimmt,
ich bin Zaliterin.” Ihr Lächeln verschwand, und für
einen Herzschlag schien es Guy Nelson, als verdunkelten sich ihre
Augen.
    Er überlegte, wie eine Zaliterin ausgerechnet nach Opposite
kam. Gewiß, die Zugehörigkeit von Zalit zum arkonidischen
Schattenimperium war kein Hinderungsgrund dafür. Aber die
Bewohner des Voga-Planeten reisten selten außerhalb der Grenzen
des Kugelsternhaufens M-13.
    Tami schien seine Gedanken zu erraten.
    „Ich bin ein wenig aus der Art geschlagen, Guy. Meine
Schwestern betrachteten mich als -wie sagt man doch auf terranisch? —
das schwarze Schaf in der Familie. Sie könnten es noch
verstehen, wenn ich auf einer anderen Welt seßhaft geworden
wäre. Aber so reise ich seit sechs Terra-Jahren durch die
Galaxis und halte mich selten länger als ein halbes Jahr an
einem Ort auf.”
    Guy Nelson lächelte zum erstenmal völlig unbefangen,
seit er die Sphäre der Zaliterin betreten hatte. Er ließ
sich von der Automatik einen neuen Whisky servieren und bemerkte nach
einem langen Schluck:
    „Unsere Charaktere scheinen sich zu gleichen, Tami. Auch ich
führe das Leben eines Nomaden. Meine eigentliche Heimat ist mein
Raumschiff. Die Planeten, die ich betrete, sind nicht mehr als
Zwischenstationen.”
    „Ihnen gehört die HER BRITANNIC MAJESTY, nicht wahr?”
    Guy sah überrascht auf. Woher kannte Tami den Namen seines
Schiffes? Der Kapitän fühlte Mißtrauen in
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