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PR TB 016 Phantom Station

PR TB 016 Phantom Station

Titel: PR TB 016 Phantom Station
Autoren: Perry Rhodan
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hocherhitzter Luft, was Rhodan angesichts des im Zenit
stehenden, aufgeblähten roten Glutballs nicht verwunderte.
    Die Lage war alles andere als rosig.
    In dieser Bedrängnis fiel Rhodan ein, auf welche Weise er dem
doppelten Dilemma, nämlich einerseits der Havarie und
andererseits der unerklärlichen Amnesie, entrinnen konnte. Der
Raumjäger verfügte über einen leistungsstarken
Bordtelekom. Die überlichtschnellen Ton-Bild-Impulse dieses
Gerätes vermochten jeden Empfänger auf diesem Planeten und
auf irgendeiner der anderen Welten des Systems zu erreichen, wenn es
überhaupt noch andere Welten gab.
    Rhodan brauchte jedoch nur wenige Sekunden, um zu erkennen, daß
der Bordtelekom keinen einzigen Impuls mehr würde senden können.
Alle Kontrollampen glotzten ihn stumm und schwarz an. Sie reagierten
weder auf hartnäckige Schaltversuche noch auf Rhodans zornig und
verzweifelt auf die Verkleidung des Geräts hämmernde
Fäuste.
    Von allen Stromkreisen an Bord des Raumjagers schien nur noch der
gesonderte Katastrophen-Strom-kreis zu funktionieren. Er wurde von
einer kleinen Ladebank unterhalten und versorgte die Klima- und
Rundsichtanlage mit Strom, außerdem die beiden separaten
Bildsprechgeräte - aber was nutzte das, wenn der Aufprall ihr
Inneres durcheinandergebracht hatte!
    Perry Rhodan wußte, daß ihm nur noch der Weg durch die
Wüste blieb, wenn er nicht in der Kabine auf ein Wunder hoffen
wollte. Dennoch zögerte er. Ihn schreckte die unbarmherzige
Hitze dort draußen ab. Zwar enthielt sein Raumanzug eine
Klimaanlage,

    gleichzeitig war er jedoch so plump und schwer, daß es
unmöglich war, ihn bei einem vielleicht tagelangen Fußmarsch
anzubehalten. Der Pilot eines Raumjagers verfügte über kein
Rettungsboot wie größere Schiffe.
    Der Raumanzug mußte darum bei Havarien im Weltraum diese
Funktion mitübernehmen können, was eine dauerhafte
Stabilität und strahlenschützende Panzerung bedingte.
    Rhodan hatte kurz vor dem Versagen der Selbststeu-er-Positronik
einen winzigen dunkelgrünen Flecken in der Wüste entdeckt.
Erfahrungsgemäß konnte es sich dabei nur um eine Oase
handeln - wenn man die Erfahrungen der Erde hier überhaupt
anwenden durfte. Immerhin glich die Zusammensetzung der Atmosphäre
der der Erde. So verschieden konnten also beide Welten nicht
voneinander sein. Vielleicht lebten hier sogar intelligente Wesen.
    Perry Rhodan beschloß, sich zu Fuß auf den Weg nach
jener Oase zu begeben. Zwar kannte er die einzuschlagende Richtung
nicht, aber er konnte logisch denken. Es war anzunehmen, daß er
sich als ursprüngliches Ziel diese Oase ausgesucht hatte. Die
Havarie hatte ihn dieses Ziel nicht erreichen lassen, trotzdem mußte
die Flugrichtung etwa die gleiche geblieben sein. Rhodan brauchte
also nur die Linie der in die Wüste gepflügten Rinne zu
verlängern, um die Marschrichtung zu erhalten. Gottlob
funktionierte der am Handgelenk befestigte Kompaß noch. Ganz
gleich, wo auf diesem Planeten die Pole lagen, zur Beibehaltung einer
bestimmten Richtung würde der Kompaß genügen.
    Rhodan zwängte sich mühselig aus seinem Raumpanzer.
Danach machte er Inventur. Notrationen sowie

    eine Spritzflasche mit kostbarem Trinkwasser fanden Platz in den
Taschen der leichten Kombination. Zum Schluß schnallte Rhodan
sich den Waffengürtel mit dem leichten Thermo-Blaster um und
verstaute ein langes Messer in der rechten Beintasche.
    Die Abwurfauftomatik der Kanzel war so ziemlich das
unempfindlichste Gerät des Raumj ägers. Ein Druck auf den
roten Knopf genügte, und das Kanzeldach flog davon. Krachend
landete es zwischen den Geröllbrocken. Rhodan fuhr die
handbetriebene Notrutsche aus und glitt auf ihr an den glühendheißen
Bordwänden vorbei in den Sand. Im ersten Augenblick glaubte er
ersticken zu müssen, so jäh umhüllte ihn die kochende
Luft. Im Nu hatte er keinen trockenen Faden mehr am Leibe. In dieser
Sekunde erst begriff er, daß es von nun an um Tod oder Leben
ging.
    Langsam, mit kräftesparenden Schritten, bewegte sich Perry
Rhodan zwischen den Mineralbrocken hindurch, der verkrusteten Wüste
entgegen. Den Kopf hielt er gesenkt. Nicht nur wegen der Sonne,
sondern auch aus einem anderen Grund:
    Immer noch bemühte er sich verzweifelt um die Lösung der
Frage, wo in der Galaxis sich diese Welt befand - und warum sein
Gedächtnis eine Mauer zwischen Vergangenheit und Gegenwart
gezogen hatte.
    Eins, zwei! Eins, zwei! Links, rechts! Links, rechts!
    Mit der Monotonie eines Automaten bewegte
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