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PR TB 016 Phantom Station

PR TB 016 Phantom Station

Titel: PR TB 016 Phantom Station
Autoren: Perry Rhodan
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es nicht, denn entgegen seiner Behauptung
unterschieden die Indarks sich offensichtlich ganz gewaltig von den
terranischen Kolonisten. Wahrscheinlich hatte nur Nahud über
eine entsprechende Maske verfügt.
    Perry Rhodan spürte kaum, wie man ihn auf einem Sessel
festschnallte, und wie Sonden in sein Gehirn eingeführt wurden.
    Erst, als der Schmerz ihn überspülte, bäumte er
sich auf.
    Doch da wurde es bereits Nacht um ihn. Nur von ferne schienen
plötzlich Glocken zu läuten und sich zu einem Lärminferno
zu vereinigen.
    *
    Der Körper wand sich in den Qualen eines Psycho-Verhörs.
Die drei Psi-Roboter jedoch schauten scheinbar unbeteiligt zu.
    "Ob diesmal die psychische Überbelastung ausreicht, um
in dem Individuum den Fluchtgedanken alles andere überlagern zu
lassen?“ fragte Psi-2.
    "Sie muß ausreichen“, erwiderte Psi-3.
“Schließlich ist der Fiktiv-Korper nahezu identisch mit
dem wirklichen, objektiven Behälter des Geistes. Der
Fiktiv-Kör-per erlebt das Geschehen wirklich, wenn auch die
Wesen der Transmig-Welt reine Fiktiv-Wesen sind. Sie sind ja physisch
wirklich vorhanden. Noch nie hat ein Individuum, wenn es im
Transfix-Rezeptor lag, zwi

    schen sich und seinem Fiktiv-Körper unterscheiden können.
Die Ausschaltung der wirklichen Erinnerung wird den Programmverlauf
noch beschleunigen. Wir haben ja erlebt, wie stark der objektive
Korper und seine Psyche unter der Amnesie des Fiktiv-Korpers leidet.“
    "Dennoch bleibe ich bei meinen ursprünglichen Bedenken“,
sagte Psi-1. “Wenn ich auch nicht an dem Erfolg des Programms
zweifle, so läßt es sich doch nicht vermeiden, daß
wir dem Individuum nach seiner Flucht alle Erinnerungen zurückgeben.
Ihr wißt, daß wir keine bleibenden Schädigungen
unserer Gefangenen verursachen dürfen. Die Gesetze verbieten es.
Was geschieht, wenn der Gefangene nach seiner Flucht die Widersprüche
bemerkt, die ihm jetzt infolge der Amnesie nicht auffallen? Muß
es ihm nicht seltsam erscheinen, daß kein Angehöriger
seiner Rasse den immerhin auf Terra weltbekannten Herrn der Dritten
Macht erkannte?“
    "Wir rechnen mit der Furcht vor dem Unbegreiflichen“,
erwiderte Psi-3 leicht vorwurfsvoll. “Wie anders sollen wir
sonst die Transmig-Station überall im Universum vor Unbefugten
schützen, wenn nicht durch Furcht! Wir können keinem
Individuum Schaden zufügen, denn sobald es nur die Spur von
Intelligenz enthält, ist es tabu. Das ist richtig und gut. Wer
nicht so denkt, hat die höchste Stufe der Vernunft noch nicht
erreicht. Folglich müssen wir indirekt, über einen
Fik-tiv-Körper nämlich, das im Transmig-Rezeptor hegende
Individuum psychsisch beeinflussen. So etwas geschieht auf Milliarden
Transmig-Stationen millionenmal innerhalb einer Zeiteinheit. Ich sehe
keine unlös

    baren Probleme.“
    "Es muß grauenhaft sein, was das erste Individuum
leidet“, wechselte Psi-1 abrupt das Thema. “Eigentlich
müßte der Fluchtgedanke schon dominieren. Statt dessen
quält das Individuum sich in einem Teil seines Geistes immer
noch mit dem Problem seiner Amnesie.
    Es muß eine unglaublich starke Willensenergie besitzen.“
    "Wir haben Zeit“ Psi-3 wandte sich ab, der
durchsichtigen Trennwand zu, die jenen Raum von der zweiten Kammer
schied. “Ich bin der Meinung, wir sollten uns nun um den
Höhepunkt des zweiten Programms kümmern. Versetzen wir uns
hinüber und schalten uns in die Erlebnissphäre des zweiten
Individuums ein!“ **
    Der Longwaiter hatte, wie alle Bewohner des Planeten, eine harte,
entbehrungsreiche Kindheit hinter sich.
    Die Jugend war so kurz gewesen, daß man ruhig behaupten
konnte, sie wäre übersprungen worden.
    Die Schuld daran trugen die extremen Klimaverhältnisse auf
Longwait. Der Planet, etwas mehr als erdgroß, war ursprünglich
der äußerste Mond eines Riesenplaneten gewesen, der im
Schwerezentrum dreier Sonnen stand. Ein Energieausbruch einer der
Sonnen hatte ihn aus seiner Bahn geschleudert und zu einem Spielball
der Gravitationsebenen werden lassen. Seitdem herrschten auf Longwait
- wenn man ein irdisches Jahr als Zeitmaßstab benutzte -
dreihundert Jahre lang extrem kalte Verhältnisse. Nach diesen
dreihundert Jahren trat eine Wärmeperiode ein, die ausreichte,
um das diesen Schwankungen angepaßte Leben sich entfalten zu
lassen.
    Intelligente Bewohner hatte es auf Longwait schon

    vor der Loslösung vom Zentralplaneten gegeben. Sonst wäre
das intelligente Leben vielleicht gar nicht entstanden, zumindest
aber nicht in der Form von
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