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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja
Autoren: Perry Rhodan
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weitesten vorgeschobenen Felder. Der Schaden, den ein
einzelner Nachtwolf anrichten kann, ist ungeheuerlich.“
    Er sah Tiff an, als erwarte er einen Kommentar.
    „Ja, natürlich“, stimmte Tiff zu. „Er frißt
pro Nacht ein ganzes Feld ab, wie Wölfe das zu tun pflegen.“
    „Reden Sie keinen Unsinn“, verwies ihn Babbo. „Der
Kerl muß erledigt werden, und zwar so schnell wie möglich.“
Er verzog den Mund zu einem spöttischen Lächeln. „Und
weil Sie doch draußen siedeln wollten, dachten wir, Sie möchten
vielleicht einen Eindruck von dem Land dort draußen bekommen
und mit uns fahren“ Er studierte Tiff s Reaktion aufmerksam.
    „Sicher“, sagte Tiff, „jederzeit. Ich wollte
schon die ganze Zeit über wissen, was ein Nachtwolf in
Wirklichkeit ist. Das Kolonisationsamt scheint das Tier nicht zu
kennen.“
    Babbo lachte gehässig.
    „Wann geht's los?“ fragte Tiff.
    Babbo sah auf die Wanduhr, die auf TROJA-Zeit geeicht war, und
meinte:
    „Was halten Sie von halb fünf?“
    Tiff war überrascht. Die Uhr zeigte jetzt zehn Minuten vor
vier.

    Die Catania-Berge lagen etwa einhundert Kilometer südlich von
Rockabye Bend. Tiff hatte seinen geländegängigen Wagen zur
Verfügung gestellt, und Babbo hatte das Angebot ohne weiteren
Kommentar angenommen, als hielte er es für selbstverständlich.
Südlich der kleinen Siedlung erstreckte sich zunächst
Flachland, gerodetes und bebautes Land, aber auch unberührte
Buschinseln gab es, die den Wasserhaushalt des früher
vollständig mit Busch bedeckten Geländes im Gleichgewicht
halten sollten. Es war heiß, obwohl die Sonne nicht mehr hoch
über dem Horizont stand. Der Boden schien trocken. Tiffs
Kübelwagen wirbelte eine lange Staubwolke
auf.
    Tiff fuhr, so schnell es die festgestampften Pfade an
    den Rändern der Felder erlaubten. Der Wagen bewies, daß
er für solche Fahrten geschaffen war. Mühelos und fast ohne
Geräusch bewältigte der Motor die Anstrengung, und die
neuartige Federung hielt das Wageninnere völlig ruhig.
    Niemand sprach ein Wort. Außer Babbo und Pip nahm an der
Expedition noch Kalo teil, wahrscheinlich weil ihm jemand geraten
hatte, etwas zu tun, damit er über den Schock hinwegkäme.
Die Männer lagen bequem auf den Rücksitzen und dösten
vor sich hin. Tiff war damit einverstanden. Dies war einer der
Augenblicke, in denen er gerne still war.
    Sein Blick flog über die dichte, staubige Fläche des
Buschs, der immer seltener von Feldern unterbrochen wurde, je weiter
südlich sie kamen. Die Hitze flirrte über dem Boden. Alles
Leben schien ausgestorben, und doch führten hin und wieder
seltsame Spuren durch den Staub, den die Räder gleich darauf
zerpflügten. In der Ferne standen die Silhouetten der Berge,
nebelhaft und fast so blau wie der Himmel, felsige Gipfel und
zerklüftete Hänge. Tiff wußte, daß noch keiner
der Siedler jemals weiter als bis an den Rand der Berge gekommen war.
Was dahinter lag, war unerforschtes Land, Geheimnis eines fremden
Planeten, den der

    Mensch in Besitz zu nehmen sich eben erst anschickte.
    Tiff spürte den Schauer, der jedesmal in ihm aufstieg, wenn
er sich einer der Grenzen näherte, die seine Rasse bis jetzt
noch nicht überschritten hatte. Er fragte sich, was wohl hinter
den Bergen lag. Natürlich hatten die Forschungskommandos ganz
TROJA kartogra-phiert, und um sich einen groben Überblick zu
verschaffen, brauchte er nur eine Landkarte anzusehen. Aber die
Forscher hatten von der Luft aus gearbeitet. Keines Menschen Fuß
hatte das Land hinter den Bergen bis jetzt berührt.
    Wahrscheinlich, überlegte Tiff, sieht's dort nicht anders aus
als hier. Hitze, Staub, Busch, Wald. Keine großartigen
Geheimnisse. Und doch schien es ihn mit magischer Kraft dorthin zu
ziehen.
    In Gedanken verloren steuerte er den Wagen. Eine geschlossene
Schicht grauen Staubs begann allmählich das Wageninnere zu
überziehen.
    Babbo richtete sich schließlich auf.
    „Sieht aus, als kämen wir noch bei Tageslicht an“,
murmelte er. „Dein Wagen ist wirklich erstklassig.“
    Tiff nickte dankend.
    „Wir müssen uns jetzt weiter östlich halten“,
meldete Pips hohe Stimme sich zu Wort. „War am Fuß des
Großen Bruders, wo ich die Spuren gesehen habe.“
    „Geht in Ordnung“, sagte Tiff.
    Nach einer Weile fragte er:
    „Wie weit bist du eigentlich schon nach Süden gekommen,
Pip? Zu Fuß, meine ich.“
    Pip überlegte.
    „Ein Stückweit in die Berge hinein“, antwortete
er. „Bis zum Nordhang des Kleinen Bruders. Das ist
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