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PR TB 006 Die Tochter Des Roboters

PR TB 006 Die Tochter Des Roboters

Titel: PR TB 006 Die Tochter Des Roboters
Autoren: Perry Rhodan
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Fiktivprogramm
auszudrücken.«
    »Haben Sie mit anderen Leuten gesprochen und sie gefragt, ob
sie von dem Programm denselben Eindruck hatten wie Sie?«
    Aina nickte.
    »Ja, das habe ich getan. Die meisten waren Arkoniden. Sie
wackelten verständnislos mit den Händen und wußten
nicht einmal, wovon ich sprach.«
    »Besteht die Möglichkeit einer Halluzination... ich
meine, Ihrerseits?«
    Aina schlug mit der Hand beiseite entschieden und ein wenig
ärgerlich.
    »Nein«, antwortete sie knapp.
    Ron beugte sich ein wenig näher zu ihr.
    »Sie erheben da eine sehr schwerwiegende Anklage, Aina«,
redete er ihr zu. »Wenn Sie Hilfe haben wollen, müssen Sie
es sich gefallen lassen, daß man Sie ausfragt. Ich möchte
Ihnen helfen. Aber wenn Sie hinter jeder Frage eine Beleidigung
wittern, werden wir es schwer haben, vorwärts zu kommen.«
    Aina hob den Kopf und sah ihn an. Ihre Augen waren groß und
dunkel.
    »Es tut mir leid«, sagte sie leise. »Es ist
nur... in den vergangenen Tagen und Stunden haben so viele Leute über
mich den Kopf geschüttelt und mich offen für eine Närrin
gehalten, daß ich es fast nicht mehr ertragen kann.«
    Ron lächelte sie an.
    »Ich halte Sie nicht für eine Närrin«,
stellte er fest. »Und den Leuten, die bisher den Kopf über
Sie geschüttelt haben,
    würde esjetzt ziemlich schwerfallen, nachdem das da draußen
passiert ist.«

    Aina war plötzlich voller Interesse.
    »Sie sagten, es sei ein Teletransportfeld gewesen. Was ist
das?«
    Ron wiegte den Kopf.
    »Schwer zu erklären. Im großen und ganzen ein
Feld, das einen Gegenstand umschließt und ihn aus dem
vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum in eine Art Zwischenraum
entführt. In diesem Zwischenraum gelten andere Koordinaten als
in unserem Kaum. Überdies ist es ein leichtes, die Koordinaten
des eingefangenen Körpers zu ändern. Wird das Feld wieder
abgeschaltet, dann befindet sich der Körper wieder im
Vierer-Kontinuum, aber an einer anderen Stelle als zuvor.«
    Aina strich sich über die Haare.
    »Das klingt kompliziert«, murmelte sie beeindruckt.
    »Es ist kompliziert«, bestätigte Ron. »Die
Mathematik des Halbraums arbeitete mit unganzen Vektoren und
Tensoren. Vierer- und Fünfervektoren sind halbwegs anschauliche
Gebilde, wenn man davon absieht, daß man sich nicht vier oder
fünf Koordinatenachsen vorstellen kann, von derjede auf jeder
anderen senkrecht steht. Der menschliche Verstand versagt da. Aber
die Halbraummathematik arbeitet mit Vier-Komma-Fünfer- und
Fünf-Komma-Fünfer-Tensoren und das bedingt eine völlig
neue Formelsprache.«
    Aina starrte ihn fassungslos an.
    »Sie verstehen etwas davon?« flüsterte sie mit
Ehrfurcht in der Stimme.
    Ron lachte und winkte ab.
    »Ein ganz klein wenig. Ich weiß nur noch, daß
man zur Erzeugung eines Teletransportfeldes sehr große Energien
benötigt. Und wenn sichjemand solche Mühe gibt, eines
hübschen Mädchens habhaft zu werden, dann muß an dem
hübschen Mädchen schon was dran sein. Etwas, meine ich, was
dem Unbekannten gefährlich werden kann.«
    Aina reagierte nicht auf das Kompliment. Ron nahm einen Schluck
aus seinem Glas und fuhr fort:
    »Ich zweifle also nicht an Ihrer Geschichte, Aina. Ich bitte
Sie, mir zu sagen, welche Gedanken Sie sich bisher gemacht haben.
Haben Sie irgendeine Idee, worin Ezza hatte verwickelt sein können?«
Aina schickte sich an, die linke Hand zu bewegen.
    »Vorsicht!« bat Ron. »Die Psychologie lehrt, daß
hastige Antworten sich im Gedächtnis niederschlagen und die
Erinnerung an das wirkliche Geschehene verdunkeln. Lassen Sie sich
Zeit! Wir haben es nicht besonders eilig. In diesem Haus befinden Sie
sich in Sicherheit. Denken Sie über meine Frage nach, und
antworten Sie erst, wenn Sie ganz sicher sind.«
    Er beobachtete das Mädchen scharf. Ihre Augen wurden kleiner.
Die Pupillen schlossen sich bis auf winzige Kreise. Aina sank in
ihren Sessel zurück und richtete den Blick nach oben. Ron atmete
auf. Es gab eine Methode, Wort- und Satzfolge zu wählen und sie
mit entsprechenden Tonfall zu verbinden, daß das Gesagte starke
suggestive Wirkung bekam. Jeder konnte sich dieser Methode bedienen,
wenn er die entsprechende Übung hatte. Von terranischen
Psychologen war die Verbalsuggestion zu einer nahezu exakten
Wissenschaft entwickelt worden. Ron beherrschte die Regeln. Aber im
allgemeinen brauchte man Vorbereitung, um eine Mitteilung so
aufzusetzen, daß die suggestive Wirkung ein Maximum erreichte.
Aina gegenüber hatte er keine Zeit gehabt.
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