Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 006 Die Tochter Des Roboters

PR TB 006 Die Tochter Des Roboters

Titel: PR TB 006 Die Tochter Des Roboters
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
entwickelt.«
    Ron musterte sie ratlos.
    »Du meine Güte... warum denn eigentlich?«
    »Weil«, antwortete das Mädchen ernst, »ich
die einzige bin, die weiß, daß Ezza Marlain keines
natürlichen Todes gestorben, sondern ermordet worden ist. Außer
dem Mörder natürlich«, fügte sie dann noch
hinzu. Einen Augenblick lang war Ron wirklich überrascht. Dann
fing er an zu lächeln. »Selbst wenn Sie recht haben«,
fragte er freundlich, »warum glauben Sie, daß ich mich
dafür interessiere?«
    Das Mädchen spürte sein Mißtrauen.
    »Weil Sie Terraner sind«, brach es aus ihr hervor.
»Wenn ich zur Polizei gehe, dann komme ich höchstens bis
zum Robotinspizienten. Der wird meine Verdachtsgründe
untersuchen und entscheiden, sie seien nicht ausreichend. Und bevor
ich einen der höheren, organischen Beamten überredet hätte,
wäre die ganze Sache schon lange im Fluß verlaufen.«
    An dieser Bemerkung erkannte sie Ron. >Im Fluß verlaufen<
anstatt >im Sand verlaufen< sagten die Leute auf ARAUKA. Ron
erinnerte sich, daß in den Nachrichten auch von Ezza Marlain
als einer Araukanerin die Rede gewesen war.
    »Sie kannten sie?« fragte er.
    »Wir waren Freundinnen«, antwortete das Mädchen.
    Ron faßte sie beim Ellbogen und dirigierte sie durch die
offene Tür in das große Wohnzimmer. »Nehmen Sie
Platz.«
    Das Mädchen setzte sich gehorsam. Ron bot ihr etwas zu
trinken an, aber sie wollte nichts. Er goß sich selbst einen
giftgrünen Lassarp ein und sammelte dabei seine Gedanken. Ohne
das Mädchen anzusehen, kehrte er zur Mitte des großen
Raumes zurück und setzte sich seinem Gast gegenüber.
    »Ich möchte Ihnen ganz ehrlich etwas sagen...«,
begann er und zögerte, weil er ihren Namen nicht wußte.
    »Ich heiße Aina«, sagte das Mädchen hastig.
»Aina Karpeen.«
    »Also schon, Aina. Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht
helfen. Wir sind erst vor wenigen Tagen nach ARKON gekommen und
kennen uns hier selbst noch nicht aus. Aber wenn es Sie erleichtert,
sich die ganze Sache von der Seele zu reden, dann tun Sie es getrost.
Ich höre Ihnen gerne zu.«
    Aina bekam große, traurige Augen und starrte vor sich hin
auf den Boden. Mit der linken Hand machte sie eine wischende Bewegung
zum Zeichen der Verneinung. Langsam stand sie auf.

    »Nein«, sagte sie leise, »dann hat es keinen
Zweck, daß ich Ihnen etwas erzähle. Ich dachte nur...«
    Sie schwieg und sah Ron an. Sie tat Ron leid. Er mußte sich
zusammenreißen, um nicht irgend etwas zu sagen, was ihr wieder
Hoffnung machte. Er war nicht nach ARKON gekommen, um allen möglichen
Leuten aufzufallen, während er sich um die Hirngespinste junger
Mädchen kümmerte. Er war nicht zu seinem Vergnügen
hier. Und der Fall Ezza Marlain paßte nicht in sein Programm
wie Ezza auch immer umgekommen sein mochte.
    »Ich bringe Sie hinunter, Aina«, bot er dem Mädchen
an,
    Sie schien ihn nicht zu hören. Aber sie erhob keinen Einwand,
als er sie zum Antigravschacht führte. Dicht nebeneinander
sanken sie durch den Schacht hinab. Der Schacht führte schräg
durch das Haus. Aber das künstliche Schwerefeld war so angelegt,
daß man nichts davon merkte. Unten im Trichterstiel gab es
einen Ausstieg in einen weiten, halbkreisförmigen Raum. Auf dem
Durchmesser des Halbkreises mündeten außer dem Schacht,
durch den Ron mit dem Mädchen gekommen war, noch sechs andere
Schächte. Gegenüber lag die große Eingangstür.
Ron öffnete sie, um Aina hinauszulassen und stellte voller
Erstaunen fest, daß es draußen schon dunkel war. Weit im
Hintergrund lief das hellerleuchtete Band der Straße.
Trichterhäuser, die in ihrer Nahe standen, ragten wie finstere
Schatten in die Nacht. Zwischen Rons Haus und der Straße war
alles dunkel. Aina trat unter die Tür. Ron spürte, wie sie
schauderte.
    »Wo haben Sie Ihren Wagen?« fragte er.
    »Ich bin zu Fuß gekommen«, antwortete sie knapp.
    »Sie sind...? Warten Sie, ich bringe Sie nach Hause, oder
wohin Sie sonst wollen.«
    Aina wischte energisch mit der linken Hand.
    »Nein, danke. Geben Sie sich keine Mühe. Ich bin zu Fuß
hierhergekommen, ich komme zu Fuß auch wieder fort«
    Sie trat auf das sanft flimmernde Gleitband, das von der Treppe
die paar Zentimeter bis hinunter zum Boden führte. Ron wollte
ihr noch etwas nachrufen. In diesem Augenblick begann es. Plötzlich
war die Luft mit Gesumm erfüllt. Das schwache Geräusch der
Straße wurde verschluckt. Das Summen schwoll an. Es war ein
feindliches Geräusch, das alles in sich hineinzusaugen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher