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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe
Autoren: Cathrin Hartmann
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immer da, und sie schien eher aus ihrem Geist zu kommen als ein Signal ihres Körpers zu sein. Aber im Schlaf hatte Tamra ein bisschen Kraft getankt, und sie fühlte sich kräftig genug, um Schroeder zu bitten, sie auf seine Erkundungsreise mitzunehmen.
    Zunächst zierte er sich, doch als sie ihm erklärte, dass sie sich nur durch eine Aufgabe von den trübseligen Gedanken an Jason abhalten konnte, willigte er schließlich ein.
    Er bat Onmout um zwei Soldaten als Begleitschutz. Zu viert flogen sie los.
    Der Großteil des Fluges verging in tiefem Schweigen. Da die beiden Soldaten es vorgezogen hatten, sich nicht auch noch in die enge Pilotenkabine der OT-13 zu quetschen, sondern sich kurzerhand im Transporthangar des Beibootes auf den Boden gehockt hatten, waren Tamra und Schroeder allein.
    Ihr machte die Stille nichts aus, und fast bedauerte sie es, als Schroeder das Wort an sie richtete. »Darf ich dich etwas fragen?«
    »Natürlich.«
    »War Jason der Vater deines Kindes?«
    Das Kind! Tamra unterdrückte ein Seufzen. Was hatte sie eigentlich in den letzten Tagen alles verloren?
    Schroeder verstand ihr Seufzen falsch. »Entschuldige«, sagte er hastig. »Ich wollte... es geht mich gar nichts an.«
    »Doch.« Tamra wandte den Kopf und wartete, dass er sich einen Moment lang von dem Anblick vor der OT-13 los riss. Sie flogen über eine Landschaft aus scharfkantigen, wie aufgefaltet aussehenden Felsen.
    »Es geht dich etwas an«, sagte sie. Es war das Einzige, was sie ihm im Moment zu bieten hatte. Das äußerste Ende jenes Weges, den sie zu gehen wagte, und sie konnte nur hoffen, dass er verstand, was sie ihm sagen wollte.
    Er wartete eine Weile. Ab und zu warf er einen prüfenden Blick nach vorn, sah dann aber immer wieder Tamra an. »Es geht mich was an«, wiederholte er. Ein leises Lächeln glitt über seine Miene. »Gut.«
    Er hatte verstanden.
    Wenige Minuten später gab der Hyperfunk einen leisen Ton von sich und zeigte an, dass Captain Onmout versuchte, sie zu erreichen. Schroeder aktivierte die Übertragung. »Wir befinden uns im Anflug auf das Tal«, informierte er den Kommandanten. »Ich beginne bereits die Auswirkungen des Schiffes zu spüren, aber Tamra noch nicht.«
    »Kommen dir die Impulse irgendwie bekannt vor?«, fragte Onmout.
    In der Tat erinnerten sie Schroeder an jene, die die Flammen aussendeten, aber er hatte kurz vor seinem Aufbruch mit Onmout gesprochen und wusste darum, dass der Kommandant sich erhoffte, er
    würde die Impulse aus der Milchstraße kennen.
    »Nicht von früher, nein«, antwortete er. Bis auf Terra Incognita hatte er einen solchen Einfluss auf seinen Geist noch niemals zu spüren bekommen.
    »Schade.«
    »Wir finden schon heraus, was es damit auf sich hat.« Er deutete auf die Frontscheibe, wo jetzt der Fluss auftauchte. Tamra nickte zum Zeichen, dass es jener war, den sie bei ihrem ersten Ausflug hierher gesehen hatte. »Soeben ist der Fluss in Sichtweite gekommen«, sagte er zu Onmout. »Ich melde mich wieder, wenn wir etwas Neues wissen.«
    »... ich melde mich wieder, wenn wir etwas Neues wissen.«
    Schroeder hatte die Verbindung unterbrochen, doch Mitrade hatte genug gehört. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Ein Gefühl von Triumph wollte sich seit Nekos Tod nicht mehr einstellen, doch ein wenig Befriedigung konnte sie noch empfinden.
    Sie hatte die Atmosphäre des Planeten bereits verlassen, als ihr aufgegangen war, dass sie keine Ahnung hatte, was auf Caligo für Verhältnisse herrschten. Gut möglich, dass sie bei der neuen Regierung, die sich über kurz oder lang etablieren musste, nicht mehr denselben Stand haben würde wie bei der alten. Das war sogar wahrscheinlich, hatte sie sich in Gedanken korrigiert, wenn man herausfand, was sie war. Sie hatte auf das Sen-Trook geklopft, und Emotion war durch ihren Leib gewallt wie ein Adrenalinstoß.
    Sie hasste dieses Gerät!
    Kurz hatte sie mit dem Gedanken gespielt, einfach die Fasern zu zerreißen, die unter ihrer Haut allein bei dem Gedanken daran wieder angefangen hatten zu jucken, aber dann hatte sie sich dagegen entschieden.
    Umbringen konnte sie sich immer noch.
    Vorher würde sie allerdings die letzte Aufgabe erledigen, die ihr noch geblieben war.
    Also hatte sie den Raumjäger gewendet und den Hyperfunk aktiviert, um herauszufinden, was sie wissen musste.
    Sie schaltete die Oberflächenscanner ein und überflog die Bilder, die sie lieferten, bis sie ein Tal und einen Fluss fand. Beides lag nicht allzu
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