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PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

Titel: PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
Autoren: div.
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auf manche Annehmlichkeiten des Lebens.
    In Lordstown herrschte ein lebhaftes Kommen und Gehen. Tag und Nacht starteten Raumschiffe oder kamen zu Lordstowns großem Landehafen zurück. Manche Neutralisten blieben nur kurz in der Stadt, andere waren auf Lebenszeit zur Zentrale versetzt worden. Sie hatten es nicht leicht, sich den Gewohnheiten der Eingesessenen anzupassen. Auf dem Mond herrschten in mancher Hinsicht eigenartige Sitten und Gebräuche. Das Militärische war vorrangig, aber nur einer hatte die Befehlsgewalt: Lord Kositch Abro, der unumschränkte Herrscher dieser Neutralistengruppe.
    Er war ein Riese von 1,99 Metern, breitschultrig, aber trotz seiner 56 Lebensjahre von jugendlichem Elan. In seinem streng geschnittenen Gesicht fielen die Hakennase und sein gepflegter roter Bart auf. Wer Lord Abro schärfer betrachtete, stutzte über das kalte Glitzern in seinen dunklen Augen. Manchmal war ein eigenartiges Leuchten darin zu sehen. Wer Menschen abzuschätzen verstand, erkannte, daß Lord Abro ein eiskalter Fanatiker war, der nur sein Ziel vor Augen hatte. Menschliche Unzulänglichkeiten duldete dieser Mann nicht. Mit drakonischen Maßnahmen griff er durch, aber er verstand es immer wieder, sein hartes Zupacken seinen Getreuen gegenüber zu begründen.
    Nur wenn Lord Kositch Abro sprach, ging viel von dem Eindruck, den er bei anderen hervorrief, verloren. Es tat den Ohren weh, wenn man seiner Fistelstimme lauschen mußte. Die Bewohner von Lordstown hatten sich inzwischen daran gewöhnt. Wer zum erstenmal seinen Fuß auf den Mond Badun setzte und zur Berichterstattung vor dem Lord erscheinen mußte, durfte glücklich sein, wenn er vorher von dritter Seite auf Abros schauerliche Fistelstimme aufmerksam gemacht worden war.
    Menschen, die vor Abro zusammenzuckten, wenn er fistelte, konnten sicher sein, daß der Lord sie umgehend zu einem Einsatz abkommandierte, von dem es kein Wiederkommen gab. In diesem Punkt war er empfindlicher als der sensibelste Mensch; seine Empfindlichkeit war einfach krankhaft.
    Abro beherrschte von der Burg aus den Mond Badun. Die Burg, eines der wenigen Gebäude der Stadt, die aus Plastikbeton errichtet waren, hatte die Form eines Hufeisens. Nur dreigeschossig, überragte sie die anderen Häuser der Stadt nicht. Sieben gedrungene Kuppeln verteilten sich in gleichmäßigem Abstand auf dem Flachdach. Eingeweihte wußten, daß unter diesen Kuppeln mächtige Energiegeschützstellungen verborgen waren.
    Die Burg war gleichzeitig das Zentrum von Lordstown. Die nächsten Häuser standen erst in dreihundert Meter Entfernung. Für die Zwischenzone bestand generelles Bauverbot, damit die Burg notfalls unter einen starken Schutzschirm gelegt werden konnte. Im linken Flügel des hufeisenförmigen Bauwerkes lagen die Arbeitsräume des Lords.
    Vor einer halben Stunde hatte Lord Kositch Abro die Einsatzbesprechung mit seinen Raumschiffskommandanten abrupt beendet und die Männer aufgefordert, in zwei Stunden wieder vor ihm zu erscheinen.
    Kaum waren sie gegangen, als er die Order erließ, ihn unter keinen Umständen zu stören. Während er diesen Befehl gab, verfolgte sein Blick drei Sipans, die ihm leise surrend um den Kopf flogen.
    Lord Kositch Abro haßte die Sipans, diese kleinen Fliegen, die wie winzige Doppeldecker aussahen und bisher jedem Ausrottungsversuch der Menschen widerstanden hatten. Um die Sipans zu vernichten, hatte Abro die Besprechung mit den Schiffskommandanten unterbrochen. Nur deshalb wollte er nicht gestört werden.
    Er haßte diese Fliegen, und sie haßten ihn! Das wußte er, aber nur er allein. Nicht einmal seiner Tochter Mory hatte er sich anvertraut. Niemand durfte erfahren, daß die Sipans ihn haßten!
    Eine Fliege schwirrte dicht an seinem Gesicht vorüber. Blitzschnell schlug er zu, traf sie und sah das Insekt benommen auf dem Boden herumkriechen.
    »Ha!« triumphierte er, als er die Sipan zertrat. »Du kannst mich nicht mehr hassen!« In seinen Augen leuchtete ein eigenartiges Feuer. Sein Mund, den selten jemand lachen sah, zeigte jetzt den triumphierenden Zug eines Siegers.
    Er zertrat die zweite Fliege, sprang der dritten nach, verfehlte diese jedoch und stürzte. Dumpf dröhnte es, als er auf den Boden fiel. Er hatte keine Bewegung getan, um die Wucht des Aufpralles zu mildern. Jetzt bewegte er langsam seine Arme, stützte sich auf und betrachtete mit funkelnden Augen die Sipan, die er eben zertreten hatte. Dabei kreischte er: »Da liegst du und rührst dich nicht
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