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PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne
Autoren: Gerry Haynaly
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ich ebenso«, sagte Zerft. »Unser letztes Blatt war wohl noch nicht gekaut.«
    »Seit wann bist du religiös?«, fragte Liszog. Als er Zerfts warnenden Blick bemerkte, sprach er nicht weiter.
    Flackernd schaltete sich die Hauptbeleuchtung ein. Die restlichen Holodisplays erwachten wieder zum Leben. Vor Golath erschienen die Statusanzeigen der wichtigsten Systeme des Schiffes. Über die Hälfte waren entweder außer Betrieb oder zu weniger als dreißig Prozent einsatzbereit. Energie schien in ausreichender Menge verfügbar zu sein, aber sie fand keinen Weg zu den Aggregaten.
    »Liszog, Notenergie umleiten!«, befahl Golath. »Wir benötigen die Impulstriebwerke – und zwar rasch.«
    Liszog rief die entsprechenden Kontrollroutinen auf, quittiert von unheilvollen Tönen.
    »Was ist?«, fragte Golath.
    »Es geht nicht. Die Positronik blockiert meinen Zugang, weil sonst die Lebenserhaltungssysteme abgeschaltet werden müssten.«
    »Aber es wäre doch nur für ein paar Minuten!« Golath war fassungslos. »Mach schon! Wenn wir nach einem Hypersprung in Sicherheit sind, kannst du meinetwegen wieder die Luftzufuhr einschalten.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Liszog. »Sag du es doch der Positronik, auf mich hört sie nicht.«
    »Ach so?« Golath trommelte mit beiden Händen auf Liszogs Sessel. Sein Rüssel tastete sich zu Liszogs Hals vor.
    »Es geht trotzdem nicht«, keuchte Liszog. »Selbst wenn du mich umbringst.«
    »Lass ihn in Ruhe!«, knurrte Zerft.
    Golath zögerte. Wenn er jetzt nachgab, war seine Autorität für immer untergraben.
    Vor Liszog blinkte eine Anzeige in drohendem Gelb. Er wand sich aus Golaths Griff und keuchte: »Sie rufen uns!«

21.
     
    »Ergeben Sie sich!« Che'Den musterte sein Gegenüber. Zum ersten Mal sah er den Grund für seinen Auftrag , seinen Kontrahenten, von Angesicht zu Angesicht.
    Der Unither wirkte zu allem entschlossen, aber das kaum merkliche Zittern seiner Rüsselspitze verriet seine Nervosität. »Sicher nicht«, entgegnete er. »Wer gibt Ihnen das Recht, harmlose Schatzsucher zu überfallen? Ihr Arkoniden glaubt doch, euch alles herausnehmen zu können.«
    »Wir Lotsen sind keine Arkoniden, zumindest nicht in Ihrem Wortsinn«, widersprach Che'Den. »Aber darum geht es überhaupt nicht. Sie haben aus einem Schiff im Wartesektor von Hela Ariela einen Arkoniden namens Lefkin da Findur entführt.«
    »Was erlauben Sie sich?«, sagte der Unither in gespielter Entrüstung und streckte die beiden dicken Stummelarme aus, die in vierfingrigen, daumenlosen Händen endeten.
    Che'Den hatte damit gerechnet, dass sein Gegner alles abstreiten würde, doch er hatte vorgesorgt. Auf einen Wink ging jenes Video der Raumüberwachung über Funk hinüber, auf dem die IQUESKEL deutlich neben dem roten Keilraumschiff zu erkennen war. »Wollen Sie etwa leugnen, dass Sie mit Ihrem Schiff an der TIA'IR angelegt haben?«
    »Es geht Sie überhaupt nichts an, mit wem ich Geschäfte mache. Von einem – wie sagten Sie: Levin? – habe ich noch nie gehört.«
    »Lefkin!«, korrigierte Che'Den. »Lefkin da Findur. Und Sie haben ihn gekidnappt. Warum sollten Sie sonst vor uns fliehen?«
    Der Unither krümmte den Rüssel und entrollte ihn wieder. »Noch einmal: Wir sind gewöhnliche Schatzjäger. Wir können jederzeit hinfliegen, wohin wir wollen.«
    Che'Den hob den Zeigefinger und deutete auf den Unither. »Ein letztes Mal: Ergeben Sie sich!«
    Die Gesichtsfarbe des Unithers wechselte zu einem dunklen Braun wie die Schatten auf Tinios. »Keine Chance!« Sein Rüssel schnellte nach vorn. Augenblicklich wurde sein Konterfei schwarz. Der Unither hatte die Verbindung unterbrochen.
    Che'Den aktivierte den Traktorstrahl der ANETIS'KHOR. So schnell würden die Unither ihm nicht mehr entkommen.
    Er wandte sich an Tyr'Fhe. »Die Unither haben es nicht anders gewollt. Da sie den Arkoniden nicht ausliefern, müssen wir ihn uns holen.«
    Die Lotsin griff nach dem Strahler, der an der Seite ihrer Feuerleitkonsole lehnte, und stand auf. »Ich habe nichts anderes erwartet; genau so habe ich die Unither eingeschätzt. Ich möchte das gleiche Team mitnehmen wie auf Unitha V. Die Leute haben es verdient, sich zu rehabilitieren.«
    »Ja, in Ordnung.« Che'Den brannte ebenfalls darauf, seinen Fehler mit dem falschen Schiff auszubügeln. »Bhe'Num, du übernimmst das Kommando über die ANETIS'KHOR. Manövriere uns so nahe an die IQUESKEL heran, dass wir den Verbindungstunnel verwenden können, um zu den Unithern überzuwechseln.« Er
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