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PR NEO 0050 – Rhodans Weg

PR NEO 0050 – Rhodans Weg

Titel: PR NEO 0050 – Rhodans Weg
Autoren: Frank Borsch
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als sie es passierten. Die Naats waren Krieger. Wenn Administrator Adams den Befehl geben sollte, Lakeside zu vernichten, würden sie nicht zögern, ihn zu befolgen. Ein einziger Feuerschlag des Schlachtschiffs, das am Goshun-See gelandet war, würde genügen.
    »Übrigens haben wir Ras Tschubai gefunden und paralysiert«, fuhr Iga fort. »Er war in den Keller in Terrania geflüchtet, in dem der Körper Ernst Ellerts gelegen hat.«
    »Wieso ›hat‹? Habt ihr Ellert ...«
    »... wegbringen lassen?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, schön wäre es. Er ist einfach verschwunden.«
    »Das ist unmöglich!«
    »Ich weiß, aber ehrlich gesagt, Allan, das ist im Augenblick ein unwichtige Kleinigkeit. Bai Jun hat gestern Abend die Evakuierung Terranias angeordnet. Unter der Bevölkerung überschlagen sich die Gerüchte. Bai Jun hat eines streuen lassen, das gerade die anderen verdrängt. Dass in Lakeside ein geheimer arkonidischer Reaktor außer Kontrolle zu geraten droht.«
    »Diesen Mist glauben die Leute?«
    »Scheint so. Und wieso auch nicht? Klingt überzeugender als ›die Regierung der Terranischen Union hat vor eurer Haustür eine Art Supermenschen zusammengezogen, die jetzt Amok laufen und drohen, kraft ihres Geistes, die schicke neue Hauptstadt der Erde in einen Krater aus glühender Lava zu verwandeln‹, wenn du mich fragst.«
    »Da ist was dran. Die Wahrheit ahnt niemand.«
    »Ahnen schon. Aber sie geht in den wildesten Vermutungen im Netz unter. Und das ist unser Glück: Stell dir vor, was geschehen würde, wenn sie sich verbreitete. Hexenjagd nach Mutanten in allen Winkeln der Erde ...«
    »Womit wir bei den schlechten Nachrichten wären?«
    »So ist es.« Sie versetzte ihm einen spielerischen Stoß in die Seite. »Das Virus hat dir deinen legendären Spürsinn nicht ganz genommen, was?«
    »Dazu braucht es keinen Spürsinn. Wie sieht es aus?«
    »Lausig. Hätten wir eine Weltkarte vor uns, sie wäre übersät mit Brandherden. Bislang sind wir auf einhundertdreizehn unbekannt gebliebene Mutanten gestoßen, und stündlich kommen weitere hinzu. Das Ganze läuft nach immer demselben Muster ab. Es kommt zu unerklärlichen Geschehnissen – meistens zum Glück ohne allzu viele Tote und Verletzte –, und der Mutant folgt einem Drang und versucht, nach Terrania zu kommen. An dem Punkt fangen wir die meisten ab. Terrania liegt in der Gobi ... und die Gobi wiederum am ungemütlichen A... – du weißt schon – der Welt. Hierhin kommst du nicht zu Fuß, sondern nur über Transportsysteme. Und die überwachen wir.«
    »Was ist mit denen, die wir nicht abfangen?«
    »Sieht es nicht so gut aus. Sie verlieren die Kontrolle über ihre Gabe, lösen in zunehmend engerem Abstand Paraentladungen aus. Wenn es gut läuft, sind unsere Leute rechtzeitig da und betäuben die Mutanten. Wenn es schlecht läuft, erschießt sie die örtliche Polizei. Und wenn es richtig bescheiden läuft, dann ...« Iga hob eine Hand, und das Laufband hielt an.
    »Was geschieht dann?«
    »Sieh es dir an.«
    Eine Tür öffnete sich vor ihnen. Der Raum war zweigeteilt. Die vordere Hälfte lag im Dämmerlicht. Das Licht stammte von holografischen Elementen, die einen unscheinbaren Mann mit schwarzen Haaren umringten.
    Die Hände des Mannes waren in Bewegung. Unentwegt packten sie die Schöpfungen aus Licht und schoben sie hin und her, ordneten sie, als handele es sich bei ihnen um reale, fassbare Gegenstände.
    Mercant erkannte Eric Manoli, den ehemaligen Bordarzt der STARDUST.
    Manoli dreht den Kopf zur Seite, als Mercant und Iga eintraten. »Allan! Willkommen zurück unter den Lebenden!«
    »Danke, Eric!«
    Er warf Iga einen fragenden Blick zu. Was soll ich hier?
    Sie deutete in die hintere Hälfte des Raums. Der Boden lag etwa einen Meter tiefer. Der Bereich war durch eine Scheibe abgetrennt. Oder war es eine Art Energieschirm? Auf jeden Fall drang kein Schein von dem grellen, kalten Licht auf der anderen Seite durch die transparente Barriere.
    Zwei Männer in weißen Arztkitteln standen in dem Licht. Der eine war groß und so dürr, dass es ungesund wirkte, und sein kahler Schädel glänzte wie poliert. Der andere Mann war einen Kopf kleiner, dafür aber muskulös und mit einer dichten, dunkelblonden Haarpracht ausgestattet, die Mercant, der die sechzig längst hinter sich gelassen hatte, einen gewissen Neid abnötigte.
    Das ungleiche Paar waren der Ara Fulkar und der Australier Frank Haggard. Fulkar war der einzige Angehörige seiner Kultur auf der
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