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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche
Autoren: Frank Borsch
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Blech, mehr nicht!«
    Totes Blech... In dem, was Sharita sagte, lag ein Körnchen Wahrheit.
    Die PALENQUE führte eine kurze Überlichtetappe durch. Als sie wieder in den Normalraum eintrat, befand sich das Objekt unmittelbar - eine Viertelmillion Kilometer - vor ihr.
    Es war unverkennbar ein technisches Gebilde. Rhodan erinnerte es an die Raketen, die die Menschen während seiner Zeit bei der US Space Force benutzt hatte, vor fast dreitausend Jahren, bevor sie die Arkoniden entdeckt hatten.
    Nur, dass diese Rakete entzweigerissen worden war. Sie hatten einen Stumpf vor sich, und die Brandspuren auf dem Metallgewirr an einem Ende bewiesen, dass die Zweiteilung das Resultat einer Explosion gewesen war. Hatte sich an Bord ein Unfall ereignet? Oder hatte jemand auf das Schiff geschossen? Und - Rhodan erkannte sie als die im Augenblick entscheidende Frage - was war mit dem anderen Teil geschehen?
    Er wandte sich an den Orter. »Irgendwelche weiteren Objekte wie dieses hier in der Umgebung?«
    Driscol zögerte, schüttelte dann den Kopf.
    Sharita bedachte Driscol mit einem wütenden Blick. Zu Rhodan sagte sie: »Du vergisst deinen Status. Du bist auf der PALENQUE.«
    ».als Gast, ich weiß. Ich habe mir auch keine Befehlsgewalt angemaßt, sondern nur eine Frage gestellt. Und auch das habe ich mir nur herausgenommen, weil die Zeit drängt.«
    »Was du nicht sagst!«
    »Ja, und zwar noch viel mehr, als dir bewusst zu sein scheint. Dieses Ding da« -Rhodan deutete auf das Zentrale-Holo, auf dem das Trümmerstück nun beinahe die gesamte Fläche ausfüllte - »bewegt sich mit einem Tempo knapp unterhalb der Lichtgeschwindigkeit -und wir haben unseres dem seinen angepasst.«
    »Na und?«
    »Dass heißt, wir befinden uns im relativistischen Bereich. Ich kann das im Augenblick nur im Kopf überschlagen, da ich keinen Zugriff auf den Bordsyntron habe, aber ich schätze, dass für jede Minute, die wir bei dieser Geschwindigkeit verbringen, ungefähr hundert Minuten auf Terra und den übrigen Welten der Liga freier Terraner vergehen. Wir müssen so schnell wie möglich wieder herunter von dieser Geschwindigkeit, sonst haben wir jede Chance vertan, die Crew des Kriechers zu retten.«
    Sharita nickte; langsam, fast, als müsste sie sich dazu zwingen. »In Ordnung, das ist stichhaltig. Aber vorher holen wir das Ding da an Bord - wer weiß, vielleicht ist es ja wertvoll. Und danach finden wir unsere Kameraden!«
    Rhodan sagte nichts. Er glaubte zu wissen, was aus Kriecher XI geworden war. Es würde der Besatzung der PALENQUE nicht gefallen.
    Die PALENQUE kehrte in das ursprüngliche Suchgebiet zurück. In einer Serie von kurzen Hyperetappen durchkämmte sie es ein zweites Mal, unterstützt von dem Schwarm aus ebenso emsigen wie blinden Kriechern. Als auch diese Suche ergebnislos blieb, ließ Sha-rita den Suchradius erweitern.
    Niemand kümmerte sich in der Zwischenzeit um das geborgene Wrack, das in einem der Hangars der PALENQUE ruhte. Nicht in dem von Kriecher XI - die Symbolik wäre der Besatzung unerträglich gewesen -, sondern in dem Hangar, der eigentlich für die bordeigene Space-Jet vorgesehen war - hätten sich die Eigner der PALENQUE endlich zu der Investition in das Beiboot durchringen können. Es war nicht mangelnde Neugierde, die die Prospektoren davon abhielt, ihren Fund zu untersuchen, aber schließlich war das Wrack ein totes Ding, und ihr Augenmerk galt den Lebenden.
    Doch mit jeder Stunde, die verstrich, wurde klarer, dass die Crew von Kriecher XI nur noch in den Köpfen ihrer Kameraden lebte. Im Ochent-Nebel war nicht die geringste Spur des Spezialfahrzeugs zu finden.
    Rhodan verfolgte als hilfloser Zuschauer, wie die Hoffnung der Prospektoren Stück um Stück starb. Anfangs hinderte die Anspannung die Männer und Frauen daran, nachzudenken. Die Mitglieder der Zentralebesatzung klinkten sich in die Orterdaten ein, gingen sie mit dem bloßen Auge durch, in der verzweifelten Hoffnung, auf Anomalien zu stoßen, die der Bordsyntron übersehen hatte. Einige der Prospektoren, insbesondere der Funker Alemaheyu Kossa, schrieben hastig Suchroutinen, die die hereinkommenden und archivierten Daten analysierten. Doch ihre Mühen verliefen im Sande, sie fanden lediglich hier und da kleinere Wolken kosmischen Staubs. Erschöpfung nahm den Platz der Anspannung ein, während die Verzweiflung wuchs. Es durfte einfach nicht sein! Ihre Kameraden mussten leben! Die Männer und Frauen wehrten sich gegen die Erschöpfung, die sie immer
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