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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche
Autoren: Frank Borsch
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ihre Begleiter durchflogen den infrage kommenden Sektor, ohne auf eine Spur des Kriechers zu stoßen.
    »Tut mir Leid«, sagte der Orter und rieb sich verlegen die Hände. »Der Sektor ist leer gefegt, hier und da etwas kosmischer Staub, sonst nichts.«
    »Aber das ist unmöglich!«, entgegnete Sharita heftig. »Der Kriecher kann nicht weit gekommen sein.«
    »Wieso nicht?«, warf Rhodan ein. »Er könnte beschleunigt oder sogar den Überlichtantrieb eingesetzt haben. Der Entmaterialisierungsimpuls könnte im Hypersturm untergegangen sein.«
    »Niemand hat ihnen dazu den Befehl gegeben. Aber.« Die Kommandantin setzte ein grimmiges Lächeln auf. »Aber das will nicht viel heißen. Wer hört hier schon auf meine Kommandos?«
    Niemand in der Zentrale wagte zu lachen.
    »Ortung ausweiten!«, befahl Sharita. »Auf einen Radius von einem Lichtjahr. Ich will, dass ihr jedes Staubkorn unter die Lupe nehmt!«
    Die Zentralebesatzung machte sich an die Arbeit. Überall beugten sich die Männer und Frauen in ihren Nischen über die Pulte ihrer Instrumente. Niemand hatte die schall- und sichtisolierenden Felder hochgefahren, mit denen man sich von der übrigen Zentrale abschotten konnte. Waren sie aktiviert, schalteten sich automatisch
    Holos zu, die dafür sorgten, dass der Kontakt unter der Zentralebesatzung nicht abbrach. Auf LFT-Schiffen war es Sitte, die Felder die meiste Zeit angeschaltet zu lassen. Es arbeitete sich einfach ungestörter auf diese Weise. Auf der PALENQUE hatte sich eine gegenläufige Bordkultur entwickelt. Die Prospektoren genossen die Nähe zueinander, und Rhodan hätte sich nicht gewundert, wenn sie eines Tages die Abschirmfelder als nutzlosen Plunder ganz ausbauen würden.
    Keiner der Prospektoren sagte etwas. Ab und zu hörte Rhodan ein unterdrücktes Keuchen, aber die erhoffte Meldung blieb aus.
    Rhodan ertappte sich dabei, wie er nervös mit den Fingern auf der Lehne des Kontursessels spielte. Er war es nicht gewohnt, in Momenten der Krise untätig zu sein. Doch der Sessel, den man ihm zugeteilt hatte, bot lediglich passiven Zugriff auf die Daten, der Zugriff auf den Bordsyntron und seine Subsysteme war ihm verwehrt.
    Sharita Coho räusperte sich, ging auf und ab. Die Finger ihrer rechten Hand hieben auf den Kolben ihres Kombistrahlers. Rhodan kam das Geräusch wie ein Trommelwirbel vor.
    »Ortung!«, rief Omer Driscol. Es war ein Freudenschrei. »Objekt in einer knappen Lichtstunde Entfernung. Masse. «
    »Ja?«
    »Masse dreifach über der des Kriechers«, antwortete der Orter tonlos. »Keine Ahnung, was das ist, aber es sind nicht unsere Leute.«
    »Bekommt der Syntron eine optische Darstellung hin?«
    »Gerade so. Die Ausläufer des Hypersturms behindern die Ortung immer noch. Und das Ding ist verflucht schnell! Aber eine Simulation sollte drin sein.«
    »Her damit!«
    In der Zentrale-Mitte entstand ein übermannsgroßes Holo, ein Fenster in die Schwärze des Alls. Das Objekt war erst beim genauen Hinsehen zu erkennen. Es war ein dunkler Schatten, der sich überschlagend durch den Raum raste und dabei in fließender Bewegung verschiedene Anteile der Sterne abdeckte. Der Schatten erinnerte Rhodan in seiner Gedrungenheit an einen Daumen, hatte nichts von der Plattgedrücktheit, denen die Kriecher ihren Namen verdankten.
    Beim Anblick des Objekts stießen die Männer und Frauen Verwünschungen und Flüche aus. Für Rhodan hatte ihre Handlungs-weise etwas Beruhigendes. Er hatte sich schon gefragt, ob es der Besatzung der PALENQUE je gelingen würde, unverkrampft zu sein.
    Aber um welchen Preis.?
    »Wir sehen uns das Ding an«, befahl die Kommandantin.
    Rhodan spürte ein Vibrieren unter den Füßen, als die Triebwerke die PALENQUE mit Höchstwerten beschleunigten und sich das Schiff an die Fersen des Objekts heftete.
    Auf dem Zentrale-Holo wuchs der rotierende Schatten immer weiter an. Seine Umrisse wurden zunehmend schärfer. Rhodan glaubte Metall zu sehen, in dem sich das schwache Licht der Sterne widerspiegelte. Lange, regelmäßige Bahnen und an einem Ende. ein schwarzer Abgrund, eingerahmt von scharfkantigen Metallzungen, die nach allen Richtungen abstanden. Ein Ausleger wurde durch die Rotationsbewegung vor- und zurückgerissen, fast, als winkte er. Was für ein absurder Gedanke.
    »He, das Ding winkt uns zu!«, rief Alemaheyu, der sich offenbar nicht zu schade war, selbst die verrücktesten Interpretationen laut auszusprechen.
    »Behalt diesen Mist für dich! Das da drüben ist ein Stück totes
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