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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt
Autoren: Ernst Vlcek
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Bastion.
    Da es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis auch diese vom Ansturm der Übermacht erdrückt wurde, fasste der Nukleus einen verwegenen Plan. Er entschloss sich, aus der Not eine Tugend zu machen.
    Das Gemeinschaftswesen, dem keine Zeit mehr blieb, zu einer wirklich funktionsfähigen Einheit zu verwachsen, desintegrierte sich wieder.
    Es spaltete sich in zwei Potentiale, die getrennt voneinander agieren konnten.
    Der eine, größere, eher charandidische Teil sollte auf Attorua zurückbleiben. Seine Aufgabe würde sein, das AttoriSystem zu halten, also so lange wie möglich aus dem Schattenspiegel auszublenden. Realistisch gesehen konnte das höchstens ein paar Tage lang gelingen.
    Das andere, etwa um die Hälfte kleinere Potential verstofflichte sich und wurde zu Kiriaade. Sie sollte gemeinsam mit Perry Rhodan versuchen, ein zweites Mal den Planeten Taupan zu erreichen. Es gab, zu diesem Schluss war der Nukleus gekommen, nur eine einzige Chance für sie: Sie mussten den Gelben Meister im Herzen seiner Macht angreifen, in seinem Allerheiligsten. Sie mussten in die Zeitstadt eindringen, die sich auf dem Kontinent Chelithra befand, am Nordpol von Taupan. Dort lag jene unbegreifliche - und unbegreiflich grausame - Wesenheit im Halbschlaf, die sich nach ihrem Erwachen wahrscheinlich in die uralte Superintelligenz K'UHGAR verwandeln würde.
    Und sie mussten schnell sein. Sehr schnell.
    Hatte K'UHGAR erst einmal ihr Wachbewusstsein und damit ihre vollen hyperpsychischen Fähigkeiten zurückerlangt, war sie von nichts und niemandem mehr aufzuhalten. Sie würde Kiriaade und den Nukleus auslöschen wie ein Orkan eine Kerze. Sie würde sämtliche körperliche Wesen in Andromeda, egal ob sterblich oder biologisch unsterblich, gnadenlos unterjochen, genau wie die Gorthazi und ihre sonstigen Diener. Und hatte sie diese Sterneninsel uneingeschränkt und lückenlos in ihre Gewalt gebracht, so würde sie unverzüglich den Schattenspiegel, ihr mentales Netz, in die benachbarten Galaxien auswerfen.
    Denn die Lokale Gruppe war verwaist, was Superintelligenzen betraf, und insofern ideal für den Aufbau einer Mächtigkeitsballung.
     
     
    In jenem magischen Moment, in dem Kiriaade und Perry Rhodan einander gegenseitig Einblick in ihre Gedanken gewährten, hatte die überirdisch schöne Frau dem Terraner noch eine weitere Botschaft zukommen lassen.
    Du weißt, Perry Rhodan, dass uns mehr als nur Welten trennen. Obwohl meine, wenn du so willst, Vorfahren von Planeten stammten, die zur Liga Freier Terraner gehören, bin ich längst kein Mensch mehr. Oh Mann, inzwischen wäre ich, wenn das in meiner Zustandsform noch etwas zu bedeuten hätte, sogar eher als Charandidin zu betrachten. Aber darum geht es nicht. Sei jedoch versichert, Resident, dass mir das Schicksal und die Zukunft der Menschheit, und vor allem der Menschlichkeit, nicht egal sind. Und noch etwas sollst du wissen: Auch du, Perry Rhodan, du ganz persönlich, bist mir nicht gleichgültig.
    »Ausgezeichnet! «, hatte Rhodan gerufen. Dann war die JOURNEE gestartet.
     
     
    Sie flogen an den Flotten der brennenden Schiffe vorbei, so unbehelligt, als tauchten sie durch einen Schwarm von Zierfischen. Auch an Bord des riesigen, Furcht einflößenden S-Zentranten, der ihrem Kurs am nächsten stand, schien sie niemand zu registrieren. Kiriaades Schutz funktionierte tatsächlich wieder.
    Nachdem sie die Kugelschale der Belagerer hinter sich gelassen hatten, beschleunigte Zim November die JOURNEE per Gravohub, bis der hundert Meter durchmessende Spürkreuzer die nötige Eintrittsgeschwindigkeit für den Überlichtflug erreicht hatte.
    »Auf zum letzten Gefecht! «, sang Bruno Thomkin ebenso laut wie falsch. Dann riss der einem Pseudo-Black-Hole vergleichbare Vortex der Metagrav-Triebwerke sie in den Hyperraum. Bruno erwiderte Vorua Zaruks strafenden Blick noch rasch mit einem entschuldigenden Achselzucken, dann kippte er seinen Kontursitz nach hinten und schloss die Augen. Keine zwei Minuten später war er eingeschlafen.
    Cita Aringa und Hörm Heinzann am Orterpult durften es sich nicht so leicht machen wie der Chefingenieur, der ungeniert schlafen konnte, weil ihn der Syntronverbund ohnehin bei jeder noch so kleinen Fehlfunktion der Aggregate wecken würde. Sie mussten im Gegenteil den Hyperraumspürer mit Argusaugen bewachen und ständig neu justieren. Das überaus sensible Ortungsgerät stellte eine Neuentwicklung dar, praktisch einen Prototyp. Auch der hoch gezüchtetste
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