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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt
Autoren: Ernst Vlcek
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auf ihn ähnlich anziehend wirkte. Und auch Kiriaade war ein ungewöhnliches Geschöpf, war von keiner Mutter geboren, sondern von und aus dem Nukleus der Monochrom-Mutanten erschaffen worden. Doch sie war nicht nur ein Extrakt aus dem geistigen Potential von 34000 parapsychisch begabten jungen Terranerinnen und Terranern. Sie war auch eine Person, eine eigenständige Persönlichkeit.
    Deren Hände er hielt. In deren Augen er ertrank.
    Jemand räusperte sich. Dann hörte Perry Rhodan die Kommandantin der JOURNEE in ihrer nüchternen, fast ein wenig unwirschen Art sagen: »Ich will ja nicht stören, aber wir haben da ein paar kleinere Probleme.«
    Kiriaade ließ ihn los, und der raue Alltag hatte sie beide wieder eingefangen.
     
     
    Die Verwandlung, die mit Perry in den Sekunden nach Kiriaades plötzlichem Auftauchen vorging, faszinierte Vorua Zaruk dermaßen, dass sie den an sie gerichteten Befehl kaum registrierte und nachfragen musste: »Was?«
    »Ich sagte: Sind die Offensiv- und Defensivsysteme uneingeschränkt einsatzfähig?«, schnarrte Coa
    Sebastian.
    »Ja, Kommandantin.« Vorua hüstelte verschämt. »Alle Schutzschirme und Bordwaffen stehen zu hundert Prozent zur Verfügung. Entschuldige bitte, ich ...«
    Aber Coa hatte sich bereits Brunos Pult zugewandt: »Antrieb?«
    »Ebenso.«
    »Emotionaut?«
    »Allzeit bereit«, antwortete Zim November und aktivierte grinsend die SERT-Verbindung.
    »Gut. Die Ortung arbeitet ohnehin bereits auf Hochtouren. Besatzung und Gäste sind vollständig an Bord, alle Gefechtsstationen besetzt. Die JOURNEE ist startklar, Expeditionsleiter.«
    Perry Rhodan schmunzelte. Er machte einige rasche Schritte zu seinem Pult und setzte sich lässig auf dessen Kante. Das Humpeln und die Gleichgewichtsstörungen schienen wie weggeblasen. Seine Wangen waren gerötet. Seine Augen blitzten.
    Als hätte sie ihm neue Lebensenergie eingehaucht, dachte Vorua. Und das hat sie wohl auch. Ihm, und uns allen.
    Auch Vorua spürte Kiriaades starke Ausstrahlung. An eine direkte parapsychische Beeinflussung glaubte die Epsalerin nicht, obwohl Kiriaade zweifellos über solche Fähigkeiten verfügte. Es war eher, als käme nach langen, nasskalten Nebeltagen und eisigen Sturmnächten erstmals wieder die Sonne heraus. Ein magischer Moment, der keine Zauberei nötig hatte.
    »Ausgezeichnet«, rief Rhodan. »Dann, Kommandantin, gib bitte den Startbefehl. Wir brechen auf.«
    »Mit welchem Ziel?«, fragte Coa so ungerührt, als ginge es um einen Sonntagsausflug.
    »Taupan«, sagten Rhodan und Kiriaade wie aus einem Mund.

KOY-KORRAZ
     
    Ich bin der erste Krieger, der für den Meister gekämpft hat. Ich erinnere mich an viele große Triumphe. Wie die Schlacht bei den Seybollen, das grandiose Inferno von Sbyllgandir, die Hetzjagd nach Eifendor und viele andere.
    Niederlagen hingegen gab es kaum. Am bittersten war wohl jene von Shimberra. Doch war das nur ein Scheinsieg des Feindes, denn er bedeutete letztlich seinen Untergang. Und mir brachte er die einmalige Ehre, dass der Gelbe Meister mich in sich aufnahm und mir später als Zeugen der Ewigkeit in den Totenstädten von K'u eine ehrenhafte Ruhestätte gewährte.
    Als Held unter Helden, verewigt auf dem Friedhof der Heroen.
    Von nun an durfte ich den unaufhaltsamen Aufstieg des Meisters miterleben. Von der aufstrebenden Wesenheit, die zu einem unvergleichlichen, drangvollen Sturm aufs Universum ansetzte, bis hin zur Krönung der Superintelligenz.
    Doch davon sollen andere berichten, die Zeitzeugen waren, wie der Gelbe Meister zu K'UHGAR wurde.
    Ich, der erste Krieger, will Zeugnis ablegen vom Anfang des Eroberungsfeldzuges unseres Meisters. Und der begann auf meiner Heimatwelt Kyntass ...

Kapitel 2
     
    … und nichts ist mehr wie zuvor
     
    JOURNEE, relative Bordzeit
    1. Mai 1312 NGZ
     
    In den wenigen Augenblicken nach ihrem Erscheinen hatte Kiriaade ihm ihren Geist geöffnet, oder zumindest Teile davon. So war Perry Rhodan in kürzester Zeit darüber aufgeklärt worden, was dem Nukleus seit dem 15. April widerfahren war.
    Wie die Terraner richtig vermutet hatten, war das Geistwesen von der Verschmelzung mit den Charandiden überfordert worden. Die Euphorie dieser Vereinigung versetzte es in einen quasi autistischen Zustand. Das erschien Rhodan logisch: Die 34000 jungen Mutanten, aus deren Bewusstseinen der Nukleus hervorgegangen war, hatten einander zuvor gekannt. Sie hatten in Para- City miteinander gelebt und über längere Zeit hinweg gleichsam
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