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PR Action 34 Kind Des Asteroiden

PR Action 34 Kind Des Asteroiden

Titel: PR Action 34 Kind Des Asteroiden
Autoren: Perry Rhodan
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Sicherheit löschen müssen.
    Er könnte den Ausweg nutzen, den sie ihm angeboten hatte, und sagen, dass er heimlich lernte. Das würde sie aber erst recht stutzig machen und wahrschein-
    lich seine bisherigen Lernerfolge noch genauer analysieren lassen.
    Blitzschnell wurde ihm bewusst, dass der rettende Ausweg nur irgendwo außerhalb ihrer Wohnkuppel zu suchen war. »Ich habe gehört, wie Naalones und Bor-rams Eltern darüber gesprochen haben.«
    Das war eine faustdicke Lüge, doch Saq nahm an, dass Mutter seine Aussage nicht überprüfen würde, da sich die beiden Ehepaare bei ihren zwei Treffen alles andere als sympathisch gewesen waren. Dabei hatte Mutter die gemeinsamen Abendessen organisiert, um Saq die Möglichkeit zu geben, in den fast gleichaltrigen Zwillingsbrüdern neue Spielkameraden zu finden.
    Seither traf er sich in unregelmäßigen Abständen mit den Zwillingen, doch die Sechsjährigen hatten aus seiner Sicht nicht allzu viel zu bieten; gemeinsame Spiele endeten meist abrupt und unangenehm. Dabei kam meist ein Robotgleiter zum Einsatz, der die Knaben abholte. Saquola nahm an, dass dies daran lag, dass Fearlin, der Vater der Zwillinge, auffallend viel mit Mutter gesprochen hatte.
    »Haben sie das?«, sagte Mutter langsam und ließ sein Kinn wieder los.
    »Ja, Mam.«
    »Nun gut.« Mutter erhob sich. »Wir werden das Thema zu einem anderen Zeitpunkt weiter erörtern. Geh dich nun waschen, wir essen gleich.«

5.
    Betty Toufry 19. Juli 2169
    »Und?«, fragte Iwan einsilbig.
    »Nichts.« Betty seufzte. »Ich kann den Chef nirgends finden. Er muss hier aber irgendwo sein! Ich bin auf die wütenden Gedanken mehrerer Bediensteter gestoßen, die nicht verstehen, weshalb der Großadministrator nicht endlich helfend eingreift, obwohl er sich doch im Roten Palast befinde. Leider kannte keiner von ihnen seinen genauen Standort.«
    »Was ist mit Happalainen?«, erkundigte sich Iwanowitsch.
    »Ich habe seine Gedanken mehrmals gestreift. Seine Gedankenbilder sind unsagbar kalt und gefühllos. Er hat sich Saquola aus freien Stücken angeschlossen. Tristan Nasbit teleportiert mit ihm quer durch den Roten Palast. Auch er scheint nicht durch Saquola oder einen Hypnoblock beeinflusst zu werden. Im Gegensatz zu Happalainen ist Nasbit aber sensibel und einfühlsam. Er kann mit dem Tod, den Happalainen sät, kaum umgehen. Er versucht, nicht hinzusehen, und konzentriert sich stattdessen auf das Versprechen, das ihm Saquola gegeben hat: unsterblich zu werden.«
    »Ein trauriges Schicksal«, sagte Iwanowitsch nachdenklich und, wie es für die Mutantin den Anschein machte, auch ein wenig bekümmert. »Happalainen, meine ich.«
    »Ja«, pflichtete ihm Iwan in derselben monotonen Sprechweise bei.
    »Was meint ihr?«, fragte Betty.
    »Seine Gabe ist keine Gabe, sie ist ein Fluch«, murmelte Iwanowitsch. »Happalainen kann Flüssigkeiten zum Kochen bringen und setzt diese Fähigkeit gegen Lebewesen ein. Er kocht ihr Blut, bis sie platzen.«
    »Und nun zieht ihr Vergleiche zu eurer Zündergabe«, erriet Betty.
    »Anderer Vorgang, aber das gleiche Resultat«, stieß Iwan aus, der normalerweise das Sprechen seinem Bruder überließ. Dieses Thema schien ihn aber so stark zu beschäftigen, dass er seinem Bruder diesmal vorgriff. »Betty. Platzende, explodierende Körper! Du kannst dir nicht vorstellen, was das heißt, etwas so Schreckliches ausgelöst zu haben!«
    »Und wir haben es schon so oft gemacht, dass wir es nicht mehr zählen können. Es nie gewollt haben«, schloss sich sein Bruder an.
    »Ich habe ebenfalls schon getötet, seit ich Teil des Mutantenkorps bin«, sagte Betty langsam. »Ich weiß, wie es sich anfühlt.«
    »Liebe Betty.« Trotz der fast gänz-liehen Dunkelheit glaubte die Mutantin ein trauriges Lächeln in Iwanowitschs grün geschupptem Gesicht wahrzuneh-men. »Du tötest, indem du Herzen anhältst oder Hirne zerdrückst. Das sieht so aus, als ob sie einschlafen oder an einem Schlaganfall sterben würden. Bei uns zerplatzen die Opfer ... die Gegner.«
    »Das ist etwas völlig anderes«, stimmte ihm Iwan zu.
    »Mag sein«, sagte Betty. Ihre Brustge-gend schmerzte, als ob in ihrem Herzen der mit Widerhaken bewehrte Dom einer Steinrose stecken würde. »Das heißt aber nicht, dass es für mich einfacher ist, mit dem Tod umzugehen, den ich selbst verursacht habe. Bei mir sind es die Augen der Sterbenden, die ich nicht mehr vergessen kann.«
    »Du bist stark, Betty«, sagte Iwanowitsch.
    »Viel stärker als wir«,
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