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PR Action 27 Mutantenschule Crest

PR Action 27 Mutantenschule Crest

Titel: PR Action 27 Mutantenschule Crest
Autoren: Perry Rhodan
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nicht in die Karten schauen zu lassen. Außerdem verstößt eine telepatische Sondierung gegen den Ehrenkodex der Schule.«
    Marshalls Sorgen gingen viel weiter, als er zugab, erkannte Rhodan. Er hatte nicht nur Angst um die Einrichtung, sondern sogar um das Korps. Daran, dass die verschwundenen Schüler fremden Abwerbungsversuchen erlegen waren, bestand kaum ein Zweifel. »Vielleicht gelingt es mir, mehr von den Zwillingen zu erfahren.«
    »Damit wäre mir geholfen.« Marshall erhob sich. »Die beiden Brüder haben in Kürze eine Übungsstunde.«
    Auch Rhodan stand auf. »Ich gestehe, Sie haben meine Neugier geweckt, John. Gehen wir.«
    »Nur noch eins, Sir. Naalone und Bor-ram sind eineiige Zwillinge. Selbst andere Ferronen können sie kaum auseinanderhalten.«

3. Terra
    Dunkelheit umgab ihn, absolute, undurchdringliche Dunkelheit, wie er sie in seinem Leben noch nicht kennenge-lemt hatte.
    Francesco Nicolita erwachte aus der Ohnmacht geradewegs in die Hölle. Er hatte das Gefühl, in einer Brandung aus glühender Lava zu baden, die ihn von allen Seiten umgab. Sein Körper brannte, jede Nervenzelle war ein Resonanzkörper für die Schmerzen, die in seiner Brust tobten, in seinen Armen und in seinem Kopf.
    Und in seinen Beinen? Nein, er spürte seine Beine nicht. Sie waren ... nicht da. Die Panik war schlimmer als die Schmerzen.
    Was war geschehen?
    Bevor er eine Antwort auf die Frage fand, erkannte er, dass seine Augen geschlossen waren. Er öffnete sie, und nichts veränderte sich. Die Schmerzen blieben, die Dunkelheit auch. Sie war allgegenwärtig, nur durchbrochen von einem düsteigrauen Streifen in unbestimmter Feme, der aussah wie ein Ausgang.
    Ein Ausgang woraus? Zumindest aus seiner Lage. Wo war er? Warum kam niemand und half ihm?
    Nicolita schrie, und zu seiner Überraschung verschaffte ihm der Ausbruch Linderung. Das Chaos in seinem Kopf ließ nach, seine Gedanken begannen sich zu klären. Er vernahm schwere Atemstöße und brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass es seine eigenen waren.
    Dann drangen weitere Geräusche in seinen Verstand. Das rhythmische Tröpfeln von Wasser und unregelmäßiges Schlagen von Metall auf Metall. Von irgendwoher kam bedrohliches Knirschen ähnlich dem ... ja, ähnlich dem, das er in seinem Büro vernommen hatte. Sekunden bevor die Fensterfront barst, Bilder von den Wänden fielen, Regale umkippten, die Deckenbeleuchtung ausfiel, die Videokonferenz mit seinem Partner in Crest Lake City abriss und sich Risse im Mauerwerk bildeten.
    Sekunden bevor das Gebäude einstürzte, als hätte eine unsichtbare Titanenfaust es gepackt und zerquetscht.
    Er versuchte, eine Hand zu bewegen. Sie erschien ihm schwer wie hochverdichteter Arkonstahl, doch es gelang ihm, sie auf seine Brust zu hieven, wo die andere bereits lag.
    Die Anstrengung, von einer neuen Welle des Schmerzes begleitet, ließ ihn keuchen. Nicolita versuchte, gleichmäßig zu atmen, und konzentrierte sich auf die Suche nach einer Erklärung.
    Ein Erdbeben schloss er aus. In der ehemaligen Wüste Gobi gab es keine seismischen Aktivitäten, und selbst wenn doch, hätten die Frühwarnsysteme der Hauptstadt rechtzeitig Alarm ausgelöst.
    Nein, es brachte nichts, solche Überlegungen anzustellen. Er wollte hier raus.
    Allmählich gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. Der düstere Lichtstreifen stammte von einem Durchbruch in den Trümmern, durch den Tageslicht fiel. Endlich konnte er erkennen, weshalb er seine Beine nicht spürte. Sie waren unter einem mehrfach geborstenen Bauelement aus Metallplastik eingeklemmt.
    Nicht hinsehen! Nicht über die Verletzung nachdenken, sonst würde ihm schlecht werden.
    »Hallo!« Mehr als ein Flüstern brachte Nicolita nicht zustande. Seine eigene Stimme kam ihm fremd vor. Obwohl seine Brust frei war, schien ein Tonnengewicht auf ihr zu lasten. »Ist da jemand?«
    Er bekam keine Antwort, also war er allein. Alle anderen Menschen, die in dem Bürogebäude gearbeitet hatten, waren entweder tot oder bereits gerettet. Warum er nicht?
    Nicolitas Gedanken verflüchtigen sich. Die Schmerzen kehrten mit Vehemenz zurück und trieben ihn an den Ab-

    grund der Bewusstlosigkeit. Er sehnte sie herbei, doch sie kam nicht.
    Stattdessen näherte sich ihm etwas anderes. Der Lichtstreifen spuckte ein unscheinbares Ding aus, dem er nicht entkommen konnte, als es sich auf ihn stürzte.
    Es war ein kleines, stählernes Ungeheuer. Ein winziges Monster auf der Suche nach einem Opfer. Oder doch nur eine
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