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PR Action 20 Die Splitter Des Feindes

PR Action 20 Die Splitter Des Feindes

Titel: PR Action 20 Die Splitter Des Feindes
Autoren: Perry Rhodan
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wehzutun, wenn du nicht zur Vernunft kommst!«
    *
    Liarr rührte sich nicht, doch ihre Gedanken rasten. Sie wusste nur zu gut, warum Lok-Aurazin ihr diese »Gnadenfrist« gewährte: Er brauchte sie, um seinen Plan in die Tat umzusetzen.
    Splitter des Feindes __ iA
    Er brauchte sie, weil sie als Ultima und Regentin des Naral-Systems als Einzige über die Befehlskodes verfügte, die nötig waren, um die automatischen Verteidigungsforts der Ekhoniden in Betrieb zu nehmen. Einen irrwitzigen Moment lang überlegte sie, ihren Strahler gegen sich selbst zu richten und dem Magadonen so einen Strich durch die Rechnung zu machen.
    Ohne sie war sein Vorhaben von vornherein zum Scheitern verurteilt.
    Doch sie war Ekhonidin, und wenn ihr Volk eins im Übermaß besaß, war es Stolz, und den Freitod zu wählen, sich selbst das Leben zu nehmen wäre ein Verrat an allem gewesen, wofür sie als Ultima stand.
    Ihr Glaube besagte, dass der Tod kein Gräuel war, nichts, wovor man sich fürchten musste. Im Gegenteil: In einem ehrenvollen Kampf zu unterliegen war das höchste Ideal ihres Volkes. Selbstmord hingegen rangierte in der Ehrhi-erarchie der Ekhoniden an unterster Stelle. Nur Feiglinge entschieden sich dafür, durch ihre eigene Hand aus dem Leben zu scheiden.
    Nein, es musste einen anderen Weg geben, Lok-Aurazins Pläne zu vereiteln. Einen ehrenvolleren Weg.
    »Spar dir deine Drohungen, Maga-done«, knurrte Liarr trotzig. »Von mir erfährst du nichts , ganz gleich, was du mir antust. Meine Ehre gebietet mir zu schweigen, zum Wohl meines ganzen Volkes. Ebenso gut kannst du die Sache deshalb gleich hier und jetzt zu Ende bringen!«
    Wie zur Ermutigung drückte sie ihre Schläfe ungeachtet der Hitze noch fester gegen die Mündung seines Strahlers; es stank nach versengtem Fleisch, als sich das Metall tief in ihre Haut einbrannte, doch sie verzog keine Miene. Ihr ungebrochener Stolz ließ sie alle Schmerzen ignorieren.
    Lok-Aurazin starrte sie durchdringend an, als würde er den Wahrheitsgehalt ihrer Worte abwägen. Dann verzogen sich seine dünnen Lippen zu einem bösen Grinsen, das durch die blutigen Furchen auf seiner Wange noch grausamer wirkte, als würde ihr Widerstand ihn beinahe amüsieren.
    »Nur Geduld, Ultima«, sagte er. »Du wirst den Tod noch früh genug finden
    - jedoch erst, nachdem ich die Befehlskodes bekommen habe, die da drin sind.«
    Er tippte mit einem seiner langen, dürren Finger gegen ihre Stirn. »Mir ist klar, dass du mir jetzt nicht glaubst, aber sei dir gewiss, du wirst sie mir verraten - wenn schon nicht um deiner selbst willen, dann, um dein Volk zu retten. Was ist das Schicksal eines ganzen Planetensystems schon gemessen an dem eines einzigen Mannes?«
    Bei diesen Worten verspürte Liarr einen kalten Stich. Selbstverständlich wusste sie genau, von wem er sprach, doch sie wusste ebenso, dass Perry Rhodan nicht der Einzige war, der mit dem Magadonen noch eine Rechnung offen hatte - und umgekehrt.
    »Sie werden mich suchen«, sagte Liarr in dem Bemühen, kämpferisch zu klingen, aber selbst in ihren eigenen Ohren klang ihre Stimme sonderbar matt. »Mehrere Einsatzteams waren unterwegs zur Arena, bevor du mich ge-kidnappt hast. Mit Sicherheit sind sie uns auf den Fersen. Und die Opulu werden dich nach deinem Verrat auch nicht einfach entkommen lassen, dessen sei dir gewiss.«
    »Viel Feind, viel Ehr’«, entgegnete der Magadone lapidar, als könne ihn diese Aussicht nicht im Mindesten beunruhigen.
    Dann wich der sengende Druck der Strahlermündung von ihrer Schläfe, und mit einem unergründlichen Lächeln fügte Lok-Aurazin hinzu: »Glaub mir, Ultima, das Schicksal hat dich nicht grundlos in meine Hände gespielt ...«

2.
    Zuvor
    Perry Rhodan starrte Liarrs Raumgleiter mit düsterer Miene nach.
    Das Schiff stieg - rasant beschleunigend - als schimmernder, mattsilberner Pfeil vor dem Blau des Himmels über Lemarak auf und verschmolz schon bald mit der unergründlichen Schwärze des Weltalls.
    Wo wollte Lok-Aurazin hin?
    Was führte er im Schilde?
    Dem Unsterblichen war klar, dass ihre oberste Priorität jetzt darin bestand, genau das herauszufinden. Denn wo Lok-Aurazin war, würde auch die Oberste Finanzberaterin von Ekhas sein - zumindest, sofern er sich seiner Geisel nicht unmittelbar nach seiner Flucht entledigt hatte.
    Doch das schien unwahrscheinlich. Zweifellos wusste der Magadone, wen das Schicksal ihm da in die Hände gespielt hatte; er hielt sich schon seit einigen Wochen in diesem System auf
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