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PR Action 05 Lazarus Tod

PR Action 05 Lazarus Tod

Titel: PR Action 05 Lazarus Tod
Autoren: Perry Rhodan
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Richtung er den Gleiter hatte verschwinden sehen - und jeder einzelne Schritt, der ihn seinem Ziel näher brachte.
    Rhodan litt unter bestialischen Kopfschmerzen und Gleichgewichtsstörungen, die ihn ein ums andere Mal schlingern ließen. Seine Kehle fühlte sich an, als sei sie mit Sandpapier behandelt worden. Und Durst nagte an ihm, fraß ihn innerlich auf.
    Außerdem machte ihm die Schwerkraft dieses Planeten zu schaffen. Nach seiner Erfahrung zu urteilen, betrug die Schwerkraft mindestens 1,2 Gravos. Also plus zwanzig Prozent im Vergleich zu Trafalgar oder Terra. Was bedeutete, dass er fünfzehn Kilogramm mehr mit sich herumschleppen musste - auf diesem sandigen Boden, der ihm das Gehen zusätzlich erschwerte.
    Zweimal hatte er gegen einen Brechreiz kämpfen müssen. Beim ersten Mal hatte er noch Mageninhalt hochgewürgt, doch eine halbe Stunde später war schlicht nichts mehr in ihm gewesen, das er hätte erbrechen können. Fünf Minuten hatte er nur im glühenden Sand gekniet und sich in Schmerzen gewunden.
    Doch der mit Abstand schlimmste Gegner waren weder die Schmerzen noch die Hitze oder der Durst: Sein größter Gegner war sein Verstand.
    Eine Szene, die sich vor ein paar Wochen in Imperium Alpha ereignet hatte, drängte sich mit aller Macht in Rhodans Bewusstsein und spielte sich - einem musikalischen Ohrwurm gleich - immer und immer wieder vor seinem inneren Auge ab.
     
    *
     
    »Nennen Sie mich nicht Herr, Ma'am, ich bitte Sie!«, sagte Rhodan eindringlich und beugte sich zu der Frau vor, um seiner Aussage Nachdruck zu verleihen.
    Durch einen GalAb-Agenten hatte er sie in die F1-Verhörzelle bringen lassen, in der sie sich nun befanden. Die F1 war eine von der SolAb übernommene Abteilung, die sich mit der Beobachtung der politischen Verhältnisse auf Terra befasste. Darunter fiel auch das Thema »Sekten«.
    »Wie soll ich Euch denn sonst nennen, Herr?«, flüsterte sie unterwürfig.
    Hannah Toivalainen, ihres Zeichens eine der drei Anführerinnen der Sekte namens »Weg Rhodanus«, stand für Rhodan im krassen Gegensatz zu allem, woran er sein Leben ausrichtete. Und doch fand diese Pseudoreligion einen geradezu perversen Zulauf von Menschen, die an IHN glaubten. Sie sahen in Perry Rhodan den Erlöser, den Messias, der auf die Erde gekommen war, um die Menschheit zu retten. Oder besser gesagt war es dies, was die Anführerinnen den Anhängern permanent einredeten.
    Aber glaubte das Trio selbst daran? Um das herauszufinden, hatte er Toivalainen hierhergebracht. Oder besser gesagt, er hatte sie hierhergebeten, da sie sich bisher noch keiner ungesetzlichen Handlung schuldig gemacht hatte.
    »Nennen Sie mich Großadministrator, oder Sir - meinetwegen auch >Mister Rhodan< - aber werden Sie um Himmels willen vernünftig und stellen Sie mich nicht länger als Erlöser dar! Ich bin Bürger Terras, wie jeder andere auch. Der Weg, den ich und meine Gefährten gehen, mag vielleicht auf den ersten Blick speziell erscheinen, aber wenn Sie die Geschichte verfolgen, werden Sie erkennen, dass alle Schritte logisch und nachvollziehbar waren. Vieles mag phantastisch erscheinen, aber es ist bestimmt nicht als Genese einer Religion geeignet!«
    Rhodan war stärker in Rage geraten, als er wollte. Das Thema war ihm äußerst unangenehm.
    »Ihr seid unsterblich, Herr.« Das Staunen der Frau wirkte ungekünstelt. »Ihr könnt dies nicht abstreiten. Ihr werdet uns das ewige Himmelreich auf Terra bringen und uns alle zu Unsterblichen machen, wie es in der Heiligen Schrift verkündet wurde.«
    Rhodan stockte der Atem. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. »Mir ist diese relative Unsterblichkeit von einer höheren,
    älteren Intelligenz verliehen worden - durch ein technisches Gerät.«
    Er zog den eiförmigen Zellaktivator unter der Uniform hervor. »Wenn das Wesen, das wir ES nennen, dieses Gerät zurückfordert, werde ich sterben. Wenn jemand mir dieses Gerät stiehlt oder es zerstört, werde ich sterben. Wenn ich keine Nahrung, kein Wasser zu mir nehme, bin ich binnen kurzer Frist tot.«
    Er seufzte frustriert. »Ich verkünde doch nichts, stelle keine Gebote auf. Mein Anliegen ist es, der Menschheit einen Weg in die Gemeinschaft der galaktischen Völker zu ebnen. Handelt so etwa ein Messias, ein Erlöser? Ich glaube nicht.«
    In ihren Augen sah er nur Staunen und Bewunderung. Seine Worte hatten sie erreicht, doch ihr Inhalt nicht.
    Resigniert ließ sich Rhodan auf einen Stuhl sinken und betätigte einen Knopf an der
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