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PR 2702 – Das positronische Phantom

PR 2702 – Das positronische Phantom

Titel: PR 2702 – Das positronische Phantom
Autoren: Marc A. Herren
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weiter in einen geparkten Gleiter verlud, verabschiedeten sich Rhodan und Toufec voneinander.
    Der bärtige Mann, der einst von Rhodans Sohn Delorian aus seinem Leben als Karawanenräuber herausgerissen worden war, würde im Schwebelaster zurückbleiben. Zusammen mit einer neuen Fracht würde er zur Beer & Mädler-Universität zurückkehren und den Widerstand unterstützen. Rhodan hoffte, dass sich Toufecs »Haupt-Pazuzu« schnell regenerieren konnte. Der Dschinn war für Toufec eine Lebensversicherung – und für den Widerstand konnte er mit seinen immensen technischen Möglichkeiten zu einer Trumpfkarte werden.
    Rhodans Pazuzu-Teil umschloss den Zellaktivatorträger hauteng. Vor Sicht und Ortung geschützt, schwebte die Blase zum Transportgleiter und heftete sich an dessen Seite.
    »Kannst du mich hören, Pazuzu?«, fragte Rhodan.
    »Klar und deutlich«, hörte er die sanfte Stimme.
    Geduldig wartete Rhodan ab, bis der junge Mann alle Anuupi-Behälter in seinem Gleiter verstaut hatte. Dann bestieg er den Gleiter und flog ihn in gemütlichem Tempo zur Gleiterschleuse des Coelestinischen Bahnhofs.
    Nach kurzer Überprüfung durch eine onryonisch-terranische Polizeitruppe durfte der Gleiter in die Schleuse einfliegen.
    Es dauerte keine dreißig Sekunden, bis sich das Außenschott öffnete und der Gleiter beschleunigen konnte. Schnell gewannen sie an Höhe.
    Rhodan bekam noch einmal Gelegenheit, das ganze Ausmaß des Technogeflechts zu betrachten. Dort draußen, unterhalb des kranken metallischen Panzers, lag immer noch die Oberfläche des terranischen Mondes, wie er einst gewesen war, daran glaubte er ganz fest.
    Zum wiederholten Male fragte er sich, was die Onryonen mit diesen Technowucherungen bezweckten und ob es ihr Ziel war, weitere Planeten und Monde des Solsystems damit zu verändern. Im Nacken stellten sich die Härchen auf, als er vor dem inneren Auge ein überwuchertes Terrania sah.
    Bald tauchte am Horizont Luna Space Port auf. Auch er war vollständig vom Technogeflecht überdeckt worden.
    Von Pri Sipiera hatte er die groben Daten der PYTUU erhalten. Er identifizierte das Schiff sofort – es war das einzige der 1600-Meter-Klasse, das auf dem Raumhafen stand.
    Die kugelförmigen Schiffe waren dem terranischen Standardtyp mit dem Ringwulst nicht unähnlich. Nur war bei den onryonischen Schiffen der Wulst nur eine zehn Meter breite Schiene, die von Pol zu Pol lief. An ihr lief die kegelförmige Antriebseinheit des Schiffes.
    Es handelte sich um ein leistungsstarkes Impulstriebwerk, während sich das Überlichttriebwerk für den Übergang in den Linearraum im Kern des Raumers verbarg.
    Der 320 Meter lange Antriebskegel war schwenkbar und ermöglichte die Navigation auf engstem Raum. Zur Landung auf einem Planeten wurde der Kegel zudem als Standbein verwendet.
    Bevor der Gleiter den Raumhafen erreichte, eilten zwei Polizeigleiter heran, ließen ihn abbremsen. Nach einer knappen Minute schien die Kontrolle zu ihrer Zufriedenheit verlaufen zu sein, und der junge Terraner durfte seinen Weg fortsetzen.
    Der Gleiter steuerte direkt auf die PYTUU zu. In Flugrichtung öffnete sich in der rot glühenden Außenhaut ein beleuchtetes Schott.
    Plötzlich wurde der Gleiter mehrmals kurz durchgeschüttelt. Einen Steinwurf vor dem Hangareingang entfernt kam er ins Schlingern und bremste stark ab.
    »Jetzt, Pazuzu!«, befahl Rhodan.
    Die Blase aus Nanogenten löste sich vom Gleiter und schwebte zur PYTUU. Sanft drückte der Rest-Dschinn Rhodans SERUN gegen die Hülle.
    Der Zellaktivatorträger atmete durch. Bisher hatte alles wie gewünscht geklappt – nun würde aber der kritischere Teil des Planes folgen.
     
    *
     
    Zwei Stunden musste Rhodan warten, bis ein schwaches Vibrieren durch die PYTUU lief und das Schiff vom Raumhafen abhob.
    Der Mondboden schrumpfte unter ihm rasch zusammen. Bevor das Schiff den Repulsor-Wall erreichte, gesellten sich mehrere Dutzend andere Schiffe hinzu. Die meisten gehörten ebenfalls zur 1600-Meter-Klasse. Neben den kleineren 400-Meter-Schiffen schloss sich ihnen ein Exemplar des größten Schiffstyps an: ein 2100-Meter-Riese, ein sogenannter Raumvater.
    Rhodan ließ sich von seiner Anzugpositronik eine schematische Darstellung der Staffelformation geben, die die Schiffe gerade einnahmen.
    Er runzelte die Stirn.
    Das, was er da in seinem Helmvisier eingeblendet sah, war nichts anderes als eine Angriffsformation eines Kampfverbandes!

11.
    23. Juni 1514 NGZ
     
    Der onryonische Kampfverband
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