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PR 2702 – Das positronische Phantom

PR 2702 – Das positronische Phantom

Titel: PR 2702 – Das positronische Phantom
Autoren: Marc A. Herren
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ließ den Repulsor-Wall hinter sich. Mit aktivierten Schutzschirmen und ohne taktisches Vorgeplänkel griffen die Schiffe sofort einen terranischen Flottenverband an.
    Perry Rhodan atmete tief durch. Sein Plan hatte zwar insofern funktioniert, als er Luna verlassen und die Repulsor-Barriere durchstoßen hatte.
    Aber dadurch, dass die PYTUU die Schutzschirmstaffeln hochgefahren hatte, saß er nicht nur in der Falle – er hatte sich auch einen Logenplatz während einer Raumschlacht gesichert.
    Die gesammelten Daten der Ortungssensoren des SERUNS wurden von der Anzugpositronik aufbereitet und in Rhodans Innenvisier projiziert.
    Auf rein optischem Weg hätte er weder Schussbahnen noch die involvierten Schiffe gesehen, dafür waren die Entfernungen zu groß und die Schiffsmanöver bei Weitem zu schnell.
    Mit leichtem Entsetzen las er die ermittelten Feuerkraftwerte der PYTUU. Offenbar verfügte das 1600-Meter-Schiff über eine Art Transformkanone, die Bomben durch einen höheren Raum schicken und im Zielgebiet mit der Gewalt von Materie-Antimaterie-Explosionen detonieren lassen konnte.
    Auch die Defensivsysteme der PYTUU ließen nichts zu wünschen übrig. Dem Beschuss der Terraner hielten die paratronähnlichen Schirmfelder stand.
    Was sollte er tun? Einen Moment lang erwog er, eine Hyperfunkverbindung mit einem der terranischen Schiffe herzustellen und ihnen zu sagen, dass er an einem der Raumschiffe klebte.
    Er entschied sich dagegen.
    Je länger die Raumschlacht dauerte, desto klarer wurde Rhodan, dass sie nicht mit letzter Entschlossenheit geführt wurde. Bisher hatte es auf keiner der beiden Seiten einen Totalverlust eines Schiffes gegeben.
    Terranischen Einheiten, die von den furchtbaren Kräften der onryonischen Transformkanone kampfunfähig geschossen worden waren, blieb der Vernichtungsschlag erspart. Die Luna-Besatzer ließen es zu, dass die Wracks von Traktorstrahlen erfasst und aus der Kampfzone gezogen wurden. Auf der anderen Seite ließen auch die terranischen Kräfte Gnade walten, als bei einem 400-Meter-Raumer die Schirmfelder zusammenfielen.
    Bei dieser Schlacht ging es nicht darum, den Gegner zu vernichten, sondern ihm seine Grenzen aufzuzeigen und die eigenen Möglichkeiten zu testen.
    Rhodan wartete ab.
    Tatsächlich endete das kurze Gefecht so abrupt, wie es begonnen hatte – und ohne nennenswerte Verluste auf beiden Seiten.
    Beide Verbände zogen sich aus den Kernschussreichweiten der gegnerischen Waffensysteme zurück, ordneten sich neu.
    Rhodan hörte das Blut in seinen Ohren pochen, während er darauf wartete, dass die PYTUU ihre Schirmfelder desaktivierte und er die Gelegenheit erhielt, sich vom Schiff zu entfernen.
    Eine Minute verging, zwei Minuten.
    Der Zellaktivatorträger verbiss sich einen Fluch. Wenn er Pech hatte, zog sich der onryonische Kampfverband mit weiterhin aktivierten Schutzschirmen hinter den Repulsor-Wall zurück – und er selbst war wieder genau da, wo er vor der Schlacht gewesen war.
    »Pazuzu! Kannst du an Bord der PYTUU einen Sabotageakt ausführen, während die Blase weiterhin aktiv ist?«
    »Spezifiziere die Art der Sabotage«, bat die körperlose Stimme.
    »Der Schutzschirm muss ausgeschaltet werden.«
    »Gemäß meinen Berechnungen würde die benötigte Anzahl an Nanogenten die Stabilität der Blase stark vermindern. Aber die von dir gewünschte Sabotageaktion sollte möglich sein.
    Allerdings müssen die dafür verwendeten Nanogenten die Selbstvernichtung in Kauf nehmen. Und du wirst dich nicht mehr mit mir unterhalten und austauschen können, weil die verlorene Masse zu groß ist.«
    »Aber die Blase bleibt bestehen und kann von mir gesteuert werden?«
    »Selbstverständlich. Zu komplexen Aktionen bin ich allerdings nicht mehr fähig. Das Risiko liegt bei dir. «
    »Nun gut. Ich ... danke dir. «
    »Es ist meine Aufgabe«, sagte Pazuzu schlicht. Und das waren die letzten Worte, die Rhodan von ihm zu hören bekam.
     
    *
     
    Knapp acht Minuten später maßen die Anzugtaster von Perry Rhodans SERUN eine Explosion im Innern der PYTUU an. Zwölf Sekunden darauf kam es im Schutzschirm zu ersten Interferenzen, weitere zwanzig Sekunden später fiel er komplett aus.
    Sofort spürte er, wie der leichte Druck verschwand, der ihn bisher an der Hülle arretiert hatte. Rasch trieb er von der riesigen roten Kugel davon.
    Nachdem er die ersten paar Kilometer zurückgelegt hatte, erlaubte er sich, kurz das Gravopak einzuschalten und mehrere Sekunden lang mit Höchstwerten zu
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