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PR 2696 – Delorian

PR 2696 – Delorian

Titel: PR 2696 – Delorian
Autoren: Hubert Haensel
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drei Kilometer durchmessende Weltenschiff in der optischen Erfassung. Im freien Raum, ohne einen nahen Größenvergleich, war es trotzdem nur wie ein Staubkorn. Einen Hauch seiner Besonderheit vermittelten lediglich die fünfzig symmetrisch aus dem Rumpf aufragenden Aufsätze. Sie erinnerten an halbierte Blütenblätter und damit an das BOTNETZ, dessen sich QIN SHI bediente.
    18.15 Uhr.
    Es war wie eine Vorahnung, die Perry Rhodan zur Zeitanzeige blicken ließ. Sekunden danach meldete Mikru einen eintreffenden Funkspruch.
    Es war eine gerichtete Sendung, der bestehenden Tarnung zum Trotz. Demnach verfügte der Anrufer über bessere technische Möglichkeiten als QIN SHIS Flotte. Keines der Zapfenraumschiffe hatte MIKRU-JON bemerkt.
    »Ich habe deine Kontaktaufnahme bereits erwartet, Ennerhahl!«, sagte Rhodan, schon während sich das Übertragungsholo aufbaute. »Du siehst mich keineswegs überrascht.«
    »Dir ist demnach der unbedeutende Zwischenfall mit der Tarnung aufgefallen. Nun gut ...«
    Da stand Ennerhahls lebensgroßes Abbild. Rhodan hätte nur den Arm auszustrecken brauchen, um den hochgewachsenen Humanoiden scheinbar zu berühren. Stattdessen verschränkte er die Arme vor der Brust – eine abwartende Geste, die Ennerhahl mit dem Hochziehen einer Augenbraue quittierte.
    »Wie lange bist du mit deiner Lichtzelle schon in diesem Sektor?«, fragte Rhodan. »Du interessierst dich für die terranische Flotte ...?«
    »Unterstell mir nicht Interesse an einer Handvoll einfacher Schiffe!«
    Ennerhahls tiefschwarze glatte Haut glänzte im fahlen Bronzelicht der Zentrale. Der stete Schweißfilm gehörte zu dem geheimnisvollen Beauftragten von ES ebenso wie sein schulterlanges schwarzes Haar und der Kontrast der grünblauen Augen.
    »Es gibt bedeutend Wichtigeres als ein paar LFT-BOXEN oder Schwere Trägerkreuzer«, sagte Ennerhahl dumpf. »Ich habe deinen Sohn gestellt, Perry Rhodan.«
    Rhodans Mundwinkel zuckten leicht.
    Gucky hörte auf, gegen seinen Zahn zu klopfen. Aus erwartungsvoll weit geöffneten Augen blickte der Ilt das Holo an. Mondra Diamond trat langsam näher. Forschend musterte sie Ennerhahl, als erwartete sie von ihm Antworten auf unausgesprochene Fragen.
    »Ich habe es noch nicht auf die letzte Konfrontation ankommen lassen; ich gehe den zweiten Schritt nicht vor dem ersten«, sagte Ennerhahl. »Aber ich habe mit Delorian ein Gespräch vereinbart.«
    »Natürlich«, murmelte Rhodan.
    Ennerhahl reagierte nicht darauf. »Ich will hören, was Delorian über ES und seine Pläne zu berichten weiß«, fuhr er fort. »Ich erwarte von dieser Unterhaltung wichtige Informationen, die vielleicht dazu beitragen, die undurchsichtige Lage endlich aufzuklären.«
    Der Beauftragte von ES machte eine auffordernde, herrisch anmutende Geste.
    »Du, Perry Rhodan. Und du, Mondra Diamond. Ich erwarte, dass ihr beide an diesem Gespräch ebenfalls teilnehmt. Es muss an einem neutralen Ort stattfinden – die Gegebenheiten dafür habe ich bereits festgelegt. Ihr beide werdet aber nicht mit MIKRU-JON kommen, sondern mit der SCHRAUBE-B.«
    »Warum nicht mit MIKRU-JON?«, wandte Diamond ein.
    »Das Gespräch findet umgehend statt, Diskussionen vorher sind unerwünscht und ohnehin wenig zielführend«, entgegnete Ennerhahl schroff. »In diesem Moment werden die Koordinaten für die Zusammenkunft an die SCHRAUBE-B übermittelt. Die kleine Walze muss eine Gesprächsplattform erschaffen ...«
    »Wo?«, fragte Rhodan. »Warum treffen wir uns nicht in MIKRU-JON oder an Bord des Weltenschiffs – meinetwegen in dieser seltsamen Doppelkugel. Ist Delorian mit ihr gekommen?«
    Ennerhahl verriet mit keiner Regung, ob Rhodan richtig vermutete.
    »Eine Plattform im Weltraum ... einige Kilometer von dem kleinen Walzenraumer entfernt!«, sagte der Schwarzhäutige. »Und vor allem: Zögert nicht!«
    Übergangslos erlosch die Projektion.
    »Was ist mit mir?«, krähte der Mausbiber.
    »Nichts. Du hast es gehört.« Rhodan schaute Diamond an.
    Die Bestürzung war ihr anzusehen, trotzdem nickte sie knapp. Wortlos waren sie sich einig, dass sie an dem Gespräch teilnehmen würden – dass sie daran teilnehmen mussten.
    »Delorian ...« Rhodan kaute auf seiner Unterlippe. »Ich frage mich, ob wir endlich mehr erfahren werden.«
    »Er ist unser Fleisch und Blut.« Es war höchstens ein Flüstern, das über Mondra Diamonds Lippen kam, aber Perry Rhodan verstand die Feststellung.
    »Was wissen wir wirklich über ihn?«, fragte er. »Delorian ist unser
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