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PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

Titel: PR 2686 – Angriff der Nanokrieger
Autoren: Leo Lukas
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Dekan verbirgt sich in der Zinne der Verklärung!«
    »Das ist der Oberbösewicht?«
    »Worauf du einen, äh ... Batzen Geld verwetten kannst. Die Akademie ist seine Machtzentrale.«
    »Wie willst du vorgehen?«
    »Hm. Ich denke, ich sollte mich in die Pyramide einschleichen. Unbemerkt, versteht sich. Sag ... Werden die vom Antuu Gerufenen, die zur Verklärung antreten, am Eingang aufwendigen Kontrollen unterzogen?«
    »Ich selbst war erst einmal dort.« Ynirt klopfte auf seine Beinprothese. »Ein würfelförmiges Kunstwesen hat mich vor der Zinne in Empfang genommen, kurz befragt und dann ins Innere geleitet. Ins Heilige Land. Es war wunderschön anzusehen, glaube ich.«
    »Glaubst du?«
    »Ich bin nicht sicher«, gestand Ynirt. »Von da an erinnere ich mich nur mehr verschwommen, wie an einen Traum. Warum fragst du? Was schwebt dir vor?«
    »Wäre es sehr ungewöhnlich, wenn mit dir zusammen ein zweiter Gyvie ankäme?«
    »Nein, überhaupt nicht. Es kommt gar nicht so selten vor, dass zwei Männer fast zur selben Zeit Vater werden und daher gemeinsam zur Zinne pilgern.« Ynirt griff sich an den Kopf. Er begann zu verstehen. »Du willst dich als Gyvie verkleiden?«
    »Pazuzu«, korrigierte der Zweibeiner, »wird mich verkleiden.«
    Ynirt zweifelte keine Sekunde an den Fertigkeiten des Flaschengeists. Was dessen Tricks betraf, hatte er schon lange aufgehört zu staunen.
     
    *
     
    Der Dschinn teilte Toufec mit, dass er einige Stunden brauchen würde.
    Bis zum nächsten Morgen, erklärte er, sollte er es schaffen, Toufecs Leib mit einem voll funktionsfähigen, künstlichen Zweitkörper zu verschalen, der ihm das Äußere eines Gyvie verlieh. Bis dahin würde er auch Ynirts Mentalschirm vervollständigt haben.
    »So wird's gemacht!«, rief Toufec und klatschte in die Hände. Vielleicht wurde der Einsatz ja doch kein komplettes Desaster. »An die Arbeit! – Und wir beide«, sagte er zu Ynirt, »legen uns derweil aufs Ohr.«
    »Ich weiß nicht recht«, erwiderte der Gyvie bedrückt. »Die Zinne liegt so nah, ich sollte eigentlich längst dort eingetroffen sein. Üblicherweise duldet der Antuu keine Verspätung.«
    »Du vergisst, dass er dich nicht mehr auf dem Radar hat. Ich meine, würden die Antennen dich noch erfassen, hätte dich dein Götze bereits ermahnt, oder nicht?«
    »Ich hoffe, du behältst recht.«
    »Falls morgen jemand fragt, sagst du halt, dir wäre nochmals etwas dazwischengekommen. Durchgeknallte Vashulen oder so. Dir fällt sicher was Glaubhaftes ein.«
    »Noch vor einem Tag hätte ich mir nie und nimmer vorstellen können, den Antuu anzuschwindeln.« Ynirt keckerte vergnügt. »Aber klar, Lügner darf man belügen.«
    »Dann ist ja alles beschwatzt. Gute Nacht, mein Freund.«
     
    *
     
    Pazuzu weckte sie, als die Sonne Banteira aufging.
    Anders als Sol über Terra zeigte das Riesengestirn keinen kreisförmigen Umriss. Banteira schob sich hinter dem Horizont hervor wie ein roter, zerlaufender Tintenfleck.
    Sie frühstückten, dann legte Toufec die Verkleidung an. Anfangs bereitete es ihm einige Schwierigkeiten, sich in dem Spinnenleib zu bewegen, vor allem weil die zusätzlichen vier Gliedmaßen ihn ziemlich irritierten. Aber er lebte sich in die Körperschale ein.
    Als er einigermaßen sicher war, ausreichend trainiert zu haben, marschierten sie los.
    Ynirt amüsierte sich königlich über Toufecs ungelenke Schrittfolgen. »Du kommst daher, als hättest du eindeutig zu tief in die Starkmost-Karaffe geschaut«, spottete er. »Aber sei getrost, das wird nur Gyvien auffallen.«
    Aus dem hügeligen Waldland gelangten sie zu einem schier endlosen Feld aus einer Art von Bambus. Die Stäbe waren drei, vier, fünf Meter hoch. Auf jeder Spitze balancierte, als wäre es ihre Blüte, ein durchsichtiges, goldfischglasähnliches Behältnis.
    Gibt es das?, sinnierte Toufec. Glasblüten?
    In den transparenten Kugeln schwammen azurblaue, aalartige Tiere mit einer dunklen Augengrube mitten auf der Stirn. »Coucosse«, erklärte Ynirt beiläufig – wenn das denn eine Erklärung war.
    Toufec fragte nicht nach.
    Hinter dem Feld erhob sich die schwarze Pyramide, himmelhoch. Die silbrige Spirale, die aus dem Plateau erwuchs, verschwand in den tief stehenden, grau-orangefarbenen Wolken.
    Der echte und der falsche Gyvie tauchten in das Feld ein. Die Bambushalme wichen vor ihnen zurück. Aus den gläsernen Kugeln erklang ein tiefes, bedrohliches Brummen. Aber Ynirt gab keinerlei Kommentar dazu ab.
    Auch Toufec schwieg. Er
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