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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung
Autoren: Christian Montillon
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Klonkörper.
    Vielleicht lag sogar etwas Gutes darin, dass kein weiterer Ersatzkörper mehr bereitstand, um sein fliehendes Bewusstsein aufzunehmen.
    Das verlieh all seinen Handlungen mehr Bedeutung. Die bevorstehende Auseinandersetzung mit dem Pelzmutanten Gucky war – echter. Lebendiger. Ganz zu schweigen von der Schlacht gegen die Truppen des Verzweifelten Widerstands, die sich in ihrem Versteck sicher glaubten.
    Während seine Soldaten die RADONJU durchkämmten und sämtliche Überwachungsmechanismen an Bord zum Einsatz kamen, erreichte Kaowens Flaggschiff sein erstes Zwischenziel.
    Die Flotte vereinte sich mit den 50.000 Xylthenschiffen, die bei der Anomalie abgestellt worden waren und pünktlich den befohlenen Rendezvouspunkt anflogen. Gemeinsam brachen sie auf zum Sammelpunkt des Widerstands. Die größte Streitmacht dieser Galaxis – unter seinem Befehl – würde seine Feinde zerquetschen und hinwegfegen.
    Vom Kommandantensessel in der Zentrale aus verfolgte er den Weg seiner Einheiten. Noch drei Stunden bis zum endgültigen Zielpunkt. Drei Stunden, bis sein Siegeszug begann, indem er die wichtigste Hürde auf dem Weg zur Alleinherrschaft über Chanda nahm.
    Er hoffte, bis dahin das Problem Gucky beseitigen zu können. Er befahl den Offizier zu sich, der die Suchaktion leitete.
    Der Xylthe Forawan koordinierte alles von der Zentrale aus, die unter einem speziellen hochenergetischen Schutzschirm lag. Dieser machte es einem Teleporter unmöglich, ihn zu durchdringen. Kaowen hatte diese zusätzliche Funktion bereits vor Jahren installiert.
    Die Projektionsmechanik basierte auf Chanda-Kristallen verschiedener Art und Güte; so entstand ein höherdimensionaler Wall, der die meisten Psi-Phänomene blockierte. In einer hyperenergetisch aufgewühlten Galaxis wie dieser hatte sich das schon manches Mal als eine kluge Vorsorge erwiesen – nun mit einem unerwartet positiven Nebeneffekt.
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis Forawan persönlich vor Kaowens Kommandantenpult stand. »Wir haben ihn noch nicht ausfindig machen können, Protektor, aber ...«
    »Keine Ausreden!«, unterbrach er barsch. »Ich will die Leiche des Eindringlings, und zwar bald! Ich gebe dir noch eine Stunde. Danach werde ich jemand anderen damit beauftragen, der in der Lage ist, Befehle auszuführen. Hast du das verstanden?«
    »Ja, Protektor.«
    Forawan wich seinem Blick nicht aus; ein gutes Zeichen, das für innere Stärke sprach. Dennoch würde er ihn in exakt einer Stunde exekutieren, wenn es sich als nötig erwies. Ein Verlust, den man verschmerzen konnte, wenn es half, dem potenziellen Nachfolger unmissverständlich klarzumachen, dass Versagen nicht infrage kam.
    »Ich werde alle dazu antreiben, schneller zu arbeiten«, kündigte Forawan an. »Die Sensorensuche läuft perfekt. Es gibt nicht mehr viele Bereiche in der RADONJU, in denen sich ...«
    »Erledige deine Arbeit!«, unterbrach Kaowen. »Einen Bericht erwarte ich hinterher.«
    Der Xylthe bestätigte, erwies ihm mit einer raschen, ehrfurchtsvollen Geste die Ehre und zog sich an seine Arbeitsstelle zurück.
    Der Protektor beschäftigte sich mit den letzten Details seiner Angriffsstrategie. Mit sämtlichen Kommandanten war ein Orientierungsstopp fünf Lichtjahre vom Sammelpunkt des Verzweifelten Widerstands entfernt vereinbart. Sobald sie dort in den Normalraum zurückfielen, würde er ihnen einen gerafften Funkimpuls mit den finalen Instruktionen zukommen lassen.
    Eine Nachricht von Forawan ging ein. »Wir haben die Eindringlinge!« Der Xylthe rannte bereits während dieser Worte aus dem Raum und sprang auf eine wartende Schwebeplattform. Damit raste er los.
    Der Protektor blieb zurück – außer der Reichweite des Mutanten, in der Sicherheit der speziellen Abschirmung der Zentrale.
    Diesmal beschränkte er sich zunächst aufs Beobachten. Genau wie programmiert, verfolgte eine Kameradrohne seinen Offizier. Kaowens Gefühl sagte ihm, dass Forawan diesen Erfolg zu schnell und zu problemlos erlangt hatte.
     
    *
     
    »Sie kommen«, sagte Mondra.
    Gucky nickte. Er wusste es, hörte sie schon länger auf telepathischem Weg.
    Die beiden Eindringlinge standen noch immer am Rand des Erfassungsbereichs des Sensors. Mithilfe ihrer SERUNS hatten sie eine Entdeckung durch derlei technische Hilfsmittel des Schiffs bislang verhindert; nun nutzten sie es bewusst aus, um ihren Verfolgern eine Falle zu stellen und ein Zeichen zu setzen, wie Mondra es ausdrückte.
    Alles war vorbereitet. Gucky
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