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PR 2672 – Kosmische Agonie

PR 2672 – Kosmische Agonie

Titel: PR 2672 – Kosmische Agonie
Autoren: Verena Themsen
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erste Mal gewesen, dass ich eine Waffe benutze, noch erwarte ich, dass es in der Zukunft nicht mehr vorkommt. Dennoch – ich vermute, du hast recht. Das beantwortet aber nicht meine Frage.«
    »Ich will dich warnen.«
    »Mich?« Er stellte die Teekanne beiseite und hob die Augenbrauen. »Warum gehst du nicht zu Perry Rhodan?«
    »Weil es um ihn geht. Er ist die Quelle der Gefahr.«
    Dem Gastgeber verschlug es die Sprache. Erst das leise Kratzen von Porzellan auf Glasur, als der andere die Tasse abstellte, löste den Griff der Überraschung.
    »Perry Rhodan eine Gefahr? Warum? Wie?«
    »Nicht aus eigenem Willen.« Es war eine langsame, wohlüberlegte Bewegung, mit der sein Gegenüber den Kopf schüttelte. »Er wird verändert.«
    »Von wem?«
    »Du stellst die falsche Frage. Die richtige wäre ›Von was?‹ Und die Antwort ist: von seinen Träumen, seinem ungebrochenen Streben nach den Sternen. Oder genauer noch: von dem Gerät, das ihm diesen Traum ein weiteres Mal erfüllen soll.«
    Obwohl ihn eine Ahnung beschlich, hakte der Gastgeber nach. »Erklär mir das.«
    Sein Gegenüber atmete tief durch und lehnte sich zurück.
    »Seit dem 10. März 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, also seit fünf Monaten und achtzehn Tagen, hat Perry Rhodan Zugriff auf das Polyport-Netz. Dieser Zugriff ist ihm durch einen Controller der Klasse B möglich. Die Frage, die du dir stellen solltest, ist allerdings: Verfügt er über den Controller, oder verfügt der Controller über ihn?«

2.
    Prothesis
     
    Reginald Bull lehnte sich in seinem Sessel zurück und musterte die Anwesenden im Konferenzraum Eins-Eins. Langsam füllten sich die Reihen der Regierung wieder.
    Die neue Staatssekretärin, die die Residenz-Ministerin für Wissenschaft vertrat, hatte ihr Amt angetreten, und auch für die Ressorts, deren Minister weit weg in einem anderen Universum geblieben waren, sammelten sich die Stellvertreter. Die Plätze um den ovalen Konferenztisch waren nahezu vollständig besetzt.
    Ein Platz blieb aber vorerst weiter leer. An diesem hing sein Blick nun.
    Henrike Ybarri aktivierte den Gong. Stille kehrte ein.
    »Es ist der 28. November 1469 NGZ, 11.00 Uhr Terrania-Standardzeit. Hiermit eröffne ich die erste reguläre Sitzung der Regierung nach der vollen Wiedereinsetzung in ihre Rechte«, sagte die Erste Terranerin. »Punkt eins: Vashari, gibt es Neues vom TLD-Tower?«
    Die Residenz-Ministerin für Verteidigung schüttelte den Kopf.
    »Alles ist unverändert. Der Gebäudezugang ist von innen abgeschottet. Es gibt keine Nachrichtenverbindung. Ich habe ein Bataillon der Ersten Terranischen Raumlandedivision dort stationiert, damit wir eingreifen können, falls sich etwas tut. Für weitere Aktionen hatten wir aber bislang nicht die Kapazitäten.«
    »Ändert sich daran bald etwas?«
    »Wir haben alle Fagesy-Einheiten, von denen wir wussten, in Auffanglagern gesammelt. Einige mussten wir sogar aus dem Himalaja holen. Es gibt allerdings immer noch Sichtungen, denen wir nachgehen müssen. Die Fagesy leisten zwar keinen nennenswerten Widerstand mehr, kooperieren aber auch nicht. Das macht es schwer, all ihre Suchtrupps zu finden. Ich hoffe, dass sich das ändert, wenn Oachono ankommt.«
    Ollaron sah fragend zu Bull. Er nickte.
    »Alles ist organisiert. Er wird morgen früh im Auffanglager Terrania eintreffen. Er steht als Verhandlungsführer zur Verfügung und hofft, zumindest einen Teil der Fagesy überzeugen zu können, dass wir nicht ihre Feinde sind. Außerhalb der Reichweite der Sayporaner und ihrer Marionetten, dieser ›Ewigen Nachhut‹, sind sie vielleicht etwas einsichtiger.«
    Henrike Ybarri seufzte. »Das würde wenigstens eines unserer vielen Probleme mildern. Vashari, bitte zieh so viele Leute von den Suchaktionen ab, wie es geht, und plane eine Aktion, die uns ermöglicht, in den TLD-Tower einzudringen. Wir dürfen diesen unsicheren Punkt mitten in Terrania nicht ignorieren. Ich hatte ja gehofft, bald von Attilar zu hören, aber bislang gibt es keine Nachricht von seinem Verbleib. Wir wissen nur, dass er die geheime TLD-Nebenzentrale auf dem Mars verlassen hat.«
    Nun wanderten aller Blicke zu dem leeren Platz. Attilar Leccores Platz. Bei der Machtübernahme durch die Sayporaner und die Fagesy war er untergetaucht. Nur Reginald Bull, der mithilfe von Homer G. Adams seinen Tod vorgetäuscht hatte, um von der Bildfläche zu verschwinden, hatte gewusst, wo sich der Leiter des TLD aufhielt. Ein Anruf hatte aber ergeben, dass Leccore
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