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PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt

PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt

Titel: PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt
Autoren: Marc A. Herren
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viele bekannte Artisten hervorgebracht hatte.
    Und weil er auf Joschannans Liste gestanden hatte, als er in Richtung Eastside aufgebrochen war.
    Selbstverständlich hatte der Terranische Liga-Dienst reagiert und zahlreiche Agenten zu Joschannans Schutz auf die TYLL LEYDEN abkommandiert. Und selbstverständlich konnte man dem Ersten Terraner den Vorwurf machen, dass er allzu leichtgläubig in seine neue große Aufgabe einstieg. Aber das bedeutete keineswegs, dass Joschannan ein Dummkopf war.
    Er hatte für einen weiteren Schutz gesorgt, der nicht einmal seinen Stabsmitgliedern bekannt sein dürfte: die JULES VERNE und mit ihr der Zellaktivatorträger Ronald Tekener.
    Er trieb mit dem riesigen Hantelraumer am Rand des Theatrum-Systems mit dem Auftrag, beim geringsten Anzeichen einer Gefahr einzugreifen, wenn davon ausgegangen werden musste, dass die TLD-Leute sie nicht selbstständig bannen konnten.
    Nachdenklich blickte Tekener auf den großen Hologlobus in der Zentrale der VERNE. Die eintreffenden Raffermeldungen wurden dort sowohl schriftlich aufgelistet als auch mittels Symbolbildern dargestellt.
    Joschannan befand sich gerade auf dem Weg in das Maracanã-Stadion, in dem er vor den Einwohnern der Stadt eine Rede halten sollte. Die Lage wurde mit dem Farbkode grün für »ungefährlich/unter Kontrolle« dargestellt.
    Tekener verzog das Gesicht. Er mochte Farbkodes nicht. Sie hatten drei entscheidende Nachteile: Erstens waren sie nur so gut wie die Daten, auf denen sie basierten, zweitens wurde man der Komplexität einer Gefahrensituation mit einer einzelnen Farbe selten gerecht, und drittens ließ die niedrigste Gefahrenstufe die Aufmerksamkeit abflachen, während die höchste Gefahrenstufe häufig zu übereiltem Handeln führte. Andererseits wusste Tekener, dass in einem komplexen Dienstbetrieb auf einem Schiff die Information und Kommunikation so einfach und schnell begreifbar wie möglich sein musste.
    Ein Kompromiss.
    Wie der Kompromiss, den er mit Joschannan geschlossen hatte. Tekener und die JULES VERNE waren da, aber das Schiff operierte aus der Entfernung, solange kein zwingender Hinweis auf das Attentat gefunden wurde.
    Da aber eine einzelne Sicherheitsfunktion meist eine zu wenig war, hatte der Unsterbliche ein zusätzliches Back-up in die Wege geleitet: In wenigen Lichtjahren Entfernung zum Theatrum-System befanden sich zehn Posbi-BOXEN in erhöhter Alarmbereitschaft.
    Ein etwaiger Gegner rechnete nur mit den drei 800-Meter-Raumern der APOLLO-Klasse TYLL LEYDEN, THOMAS HERZOG und GUS ORFF.
    Mit einer dreigeteilten JULES VERNE und den zehn Posbi-BOXEN hätten sie für eine heiße Phase ganze dreizehn hypermoderne Einheiten in der Hinterhand, die zusammen eine nicht zu verachtende Kampfkraft entwickeln konnten.
    All diesen Vorkehrungen zum Trotz: Tekeners schlechtes Gefühl wurde dadurch nicht geringer.
    Im Gegenteil.
    Der Zellaktivatorträger erhob sich aus seinem Sessel, der für den Expeditionsleiter reserviert war, und ging eine Etage tiefer in das eigentliche Nervenzentrum der VERNE-Zentrale.
    Oberst Tristan Kasom, der ertrusische Kommandant der JULES VERNE, stand breitbeinig und mit verschränkten Armen auf dem COMMAND-Podest. Mit versteinerter Miene blickte er auf den Haupt-Hologlobus, wirkte dabei wie ein Koloss aus der alten terranischen Sagenwelt.
    »Was sagt dir dein Bauchgefühl?«, fragte Tekener.
    »Nichts Gutes«, gab der Zweieinhalbmetermann so leise zurück, dass ihn die Frauen und Männer an ihren Arbeitspulten nicht hörten. »Zuerst die Aktion im Travnor-System, nun sind wir hier, und alle meine internen Alarmsirenen jaulen, dass mir fast der Schädel zerspringt.«
    Tekener stellte sich näher an den Kommandanten, worauf dieser ein akustisches Dämpfungsfeld um sie errichtete, damit sie sich ungestört unterhalten konnten.
    »Mir gehen die Sayporaner aus dem Travnor-System ebenfalls nicht aus dem Sinn«, sagte Tekener. »Was waren ihre wirklichen Beweggründe?«
    Kasom nahm den Blick vom Hologlobus und ließ sich in seinen Sessel sinken, damit er und Tekener sich auf Augenhöhe unterhalten konnten. »Es gehört zwar nicht zu meinen Hauptaufgaben, mir Gedanken zu diesem Themenkomplex zu machen«, sagte er bedächtig, »aber genau das habe ich mich vorhin ebenfalls gefragt. Gingen die Sayporaner nicht kurz vor dem Verschwinden des Solsystems auf Jugendliche zu?«
    Tekener nickte. »Das wissen wir aus dem Daten-Back-up des TLD, das kurz vor dem Verschwinden übermittelt wurde.«
    »Weshalb
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