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PR 2656 – Das Feynman-Kommando

PR 2656 – Das Feynman-Kommando

Titel: PR 2656 – Das Feynman-Kommando
Autoren: Wim Vandemaan
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Sarmotte.
    Talbot lächelte zaghaft. »Ich weiß. Ich habe übrigens auch nur gewisse Ahnungen, was sich auf der Ebene unseres Angriffs getan hat. Wirklich wissen kann ich es nicht.«
    »Du weißt nicht, was du getan hast?«, fragte Sarmotte ungläubig.
    »Dort unten, jenseits der letzten Grenze, gibt es nichts Wissbares mehr, nur noch Andeutungen, Vermutungen, Entwürfe.«
    »Das wäre Spuk.«
    »Technischer Spuk vielleicht«, sagte Talbot. Das Wort schien ihm zuzusagen. »Ja, das würde mir gefallen: Wir weben Gespenster. Und solange die Gespenster uns gehorchen ...«
    »Und wenn nicht?«
    Talbots Lächeln verschwand. »Ich stelle mir vor: Das, was wir Wirklichkeit nennen, ist nur eine dünne Schicht, ein Film, vielleicht nicht einmal das: die Spannung der Wasseroberfläche. Die Welt, wie du sie jetzt gesehen hast, ist dagegen das Meer. Und nicht nur das Meer, wie du es kennst: ein grundloses, grenzenloses Meer.«
    Shanda Sarmotte schüttelte sich. »Setz deine Mental-Haube wieder auf«, sagte sie. »Ich will nicht in Versuchung kommen, noch einmal deine Gedanken zu lesen.«
    Mit ernstem Gesicht spannte Talbot das fast unsichtbare Gewebe wieder über seinen Kopf.
    Langsam erhob sich Delorian aus seinem Sessel. »Es ist vorbei. Die Menschen sollten es erfahren.«
    Er gab dem Schiffshirn der TOLBA einen Befehl.

17.
    Das Gran Geduld/SIN-TC
    26. November 1469 NGZ, 12 Uhr
     
    Noor Fanoola saß und spürte die Blicke der Männer. Schönheit mochte vergehen, selbst ihre Schönheit aus Haut und Haar, aber ihre Wirkung blieb unauslöschlich. Jaemson sah sie an, und es würde der Tag kommen, da er wieder über seine eigenen Witze lachen würde. Pedrass sah sie an, über das aufgeschlagene Buch hinweg, Hu Che betrachtete sie. Das Leben bahnte sich seinen Weg.
    Noor würde sich ihm nicht in den Weg stellen.
    Sie überlegte, wann sie Eghoos Mutter kontaktieren würde. Eghoos Mutter musste längst unterrichtet sein. Auch auf dem Merkur empfing man SIN-TC.
    Vielleicht hatte sie sogar der TLD benachrichtigt. Nicht boshaft, nicht um irgendeiner Quälerei willen, sondern der bürokratischen Ordnung halber.
    Eghoos Mutter hatte ein Anrecht auf wenigstens ein erschüttertes Gesicht, ein Gesicht, dem der Tod ihrer Tochter naheging, näher als den Bürokraten und den Journalisten.
    Sie erinnerte sich daran, wie sie neben der toten Eghoo gekniet hatte und wie ihr plötzlich Eghoos Satz eingefallen war: Schau in mein Auge. Später.
    Da hatte sie ihr das Lid, das die Medobox längst geschlossen hatte, noch einmal hochgezogen. Eine Mediofolie war herausgeglitten und hatte sich in ihre Hand gelegt.
    Noor hatte die Folie in einen Holosender eingelegt und erfahren, dass sie sich nicht starten ließ. Die Folie war versiegelt, aber mit einem Autostart-Programm bestückt.
    Seitdem warteten sie.
    Merkwürdig übrigens, dass niemand von ihnen nach Hause gegangen war.
    Dass niemand geflohen ist und sich in Sicherheit gebracht hat.
    Denn weder Noor noch die anderen hatten den geringsten Zweifel, dass, was immer die Folie senden würde, Riordan daran keinen Gefallen finden konnte.
    »Wir begrüßen euch zu einer Sondersendung des SIN-TC«, hörte sie unverhofft eine Stimme.
    »Es geht los!«, rief sie.
    »Wir sind auf Sendung!«, rief Pattic.
    »Wieso auf Sendung?«, rief Jaemson zurück.
    »Wieso schreien hier alle?«, schrie Pedrass.
    Der Holomonitor zeigte wiederum Delorian. Rhodans Sohn sagte: »Ich habe euch um ein Gran Geduld gebeten. Ich hätte Verständnis dafür, wenn dieses Gran nun aufgebraucht wäre. Auch meine Geduld ist zu Ende. Ich kann euch jetzt verkünden, dass ein Teil meiner Einsatzgruppe, das Feynman-Kommando nämlich, die fagesyschen Nanomaschinen vernichtet hat, die an unterschiedlichen Orten schwerste Erdbeben auslösen konnten. Diese Gefahr ist gebannt. Die Erpressung hat ein Ende.«

18.
    Das Kastell
    26. November 1469 NGZ, 11.50 Uhr
     
    Chourtaird erhob sich bedächtig, um Bull zu begrüßen. Trotz der Mühsal, die man dieser Bewegung ansah, mutete Bull die Geste feierlich an.
    Er fragte sich, was der greise Sayporaner erwartete: die Vorlage eines Papiers zur Unterschrift? Die Anwesenheit eines Zeugen?
    Bull überlegte für einen Moment, ob er den Sayporaner über die neuesten Entwicklungen im Solsystem informieren sollte. Er würde es nachholen.
    Er sagte: »Ich nehme dein Angebot an. Wir erhalten von euch jede euch mögliche Hilfestellung im Kampf gegen die Invasoren des Solsystems, ferner eure technische Unterstützung
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