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PR 2653 – Arkonidische Intrigen

PR 2653 – Arkonidische Intrigen

Titel: PR 2653 – Arkonidische Intrigen
Autoren: Hubert Haensel
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arkonidische Unterstützung wären sie bis heute ein unbedeutendes Volk und ...«
    »Wir haben den richtigen Blickwinkel, meine Liebe«, unterbrach Manta heftig. »Deshalb schlage ich vor, dass Tormanac sich weiterbildet. Er wird eine Eliteuniversität besuchen, die beste ist gerade gut genug für ihn.«
    Sirona lachte leise. »Ich habe schon erwartet, du würdest verlangen, dass Tormanac nach Terra geht.«
    Manta runzelte die Stirn. Vorübergehend kaute sie auf ihrer Unterlippe, dann stahl sich ein tiefes Seufzen über ihre Lippen.
    »In einem hast du recht«, sagte sie leise. »Tormanac muss lernen, den See auch vom gegenüberliegenden Ufer zu betrachten!«

3.
    Weitreichende Entscheidung
     
    Tormanac da Hozarius starrte auf das dreidimensionale Spielfeld. Seit mehreren Zentitontas tat er nichts anderes.
    Ob er dabei beobachtet wurde, war ihm egal. Er wusste, was er seinem Vater zutrauen durfte, und eine banale Überwachung gehörte einfach dazu. Legatem hatte für alles und jeden konkrete Vorstellungen, und von seinen Zielen wich er nicht ab. »Unter keinen Umständen, äußerstenfalls dann, wenn die Bestien über Arkon herfallen würden.« Unerbittlich klang dieser Satz in Tormanacs Erinnerung nach. Legatem hatte ihm das vor Jahren wegen einer Kleinigkeit entgegengeschleudert.
    Der Anlass war derart banal gewesen, dass Tormanac sich schon nicht mehr daran erinnerte, allein der heftige Ausspruch seines Vaters hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt. Weil es ihm ungeheuerlich erschien, die mörderischen Bestienkriege erneut heraufzubeschwören, die das Tamanium der Lemurer nahezu ausgelöscht hatten. So etwas war kein Spaß.
    Ich habe recht, ist es nicht so?
    Lange, sehr lange, erschien es ihm, lag die ARK SUMMIA schon hinter ihm, dieser Moment des Scheiterns aus Gründen, die er bis heute nicht kannte. Die er bestenfalls vermuten konnte und für die er mittlerweile Dutzende von Gründen an den Haaren herbeigezogen und ebenso schnell wieder verworfen hatte.
    Es lag nicht an mir! Bestimmt nicht.
    Tatsächlich war erst wenig mehr als ein halber Monat vergangen. Tormanac wartete weiterhin darauf, dass sich sein Extrasinn doch meldete. Er wartete und hoffte, was blieb ihm anderes übrig?
    Eines Tages würde er die Stimme in seinen Gedanken hören. Davon war er überzeugt. Wahrscheinlich dann, wenn er am wenigsten damit rechnete. Und vielleicht würde es ihm nicht einmal sofort auffallen.
    Sein Blick fixierte eine der Figuren im oberen Kubus. Sie verkörperte Glück und Leidenschaft, zumindest bis zu ihrem fünften Zug. Wurde sie darüber hinaus bewegt, änderte sich ihre Farbe, dann wechselte die Leidenschaft zur Unruhe, und aus dem Glück wurden unerfüllte Träume.
    Ein Spiel wie das wahre Leben. Sag mir, wenn ich mich irre! Sag es mir!
    Der vierte Zug, das signalisierte ihm die Blickschaltung. Wenn er die Figur über drei Ebenen mitten ins Spiel einführte, verlor er das Glück noch nicht. Möglicherweise schaffte er es gerade deshalb, den Gegner über seine wahre Absicht zu täuschen.
    Er spielte gegen die Positronik. Zum ersten Mal, seit er wieder im Khasurn weilte, und spontan auf höchstem Level. Ein Wunder, dass er überhaupt in der Lage war, mit mehreren Figuren zu agieren. Leider nicht mehr lange, wenn er so weitermachte.
    Tormanac krümmte die Finger, die Automatik reagierte sofort. Von Zugstrahlen bewegt, schwebte seine Spielfigur aus dem Kubus abwärts und landete punktgenau auf dem Feld, das er mit einem raschen Blick ausgewählt hatte.
    Angespannt hielt er den Atem an. Die Positronik quittierte seinen Zug, indem sie ihm zwei minderwertige Figuren als Beute anbot. Sein helles Lachen erstarb, als er den eigenen Fehler erkannte, denn er musste nun reagieren, aber er konnte es nicht.
    Vergeblich sein Versuch, die nächsten Kombinationen zu kalkulieren. Er war unkonzentriert, musste mehrmals von Neuem beginnen.
    Hilf mir endlich! Ich weiß, dass es dir leicht fällt, die Positronik zu besiegen.
    Nicht das leiseste Raunen unter der Schädeldecke antwortete ihm.
    Du bist da und gehörst zu mir. Warum redest du nicht? Was muss ich tun ...?
    Tormanac spreizte die Hände. Mit einer heftigen Armbewegung wirbelte er die Spielfiguren durcheinander.
    »Warum tust du das?«, erklang es hinter ihm. »Du kapitulierst vor einer Positronik?«
    »Ja, ich gebe auf.« Tormanac fuhr herum. Aus weit aufgerissenen Augen starrte er seinen Vater an, der nur wenige Schritte vor ihm stand. Er hatte Legatem nicht kommen hören.
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