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PR 2653 – Arkonidische Intrigen

PR 2653 – Arkonidische Intrigen

Titel: PR 2653 – Arkonidische Intrigen
Autoren: Hubert Haensel
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Beiboot verbrannte.
    Wenigstens diese Befürchtung erfüllte sich nicht. Stattdessen tobten Energieschwaden durch den Hangar. Der Schutzschirm wurde durchlässig.
    Tormanac wandte sich ab. Er wollte nicht sehen, wie sein Schiff zum Opfer der entfesselten Elemente wurde.
    Stimmen folgten ihm. Sie verrieten die verzweifelten Bemühungen der Besatzung, den Hangar von innen her abzuschirmen.
    Das ist nur Flickwerk, der Versuch, dem Tod wider besseres Wissen einige Augenblicke abzutrotzen.
    Tormanac schloss die Augen, fuhr sich mit dem Handrücken über die Lippen.
    War das, was tief in ihm wühlte, Angst? Angst davor, in wenigen Millitontas nicht mehr zu existieren?
    Er verwünschte diese Empfindung. Weit eher sollte er fürchten, dass die Warnung vor den Angreifern die Kristallwelt nicht erreichte.
    Eine Hand umklammerte seinen Arm und zerrte ihn herum.
    Ungläubig blickte Tormanac den Offizier an, der es wagte, ihn gegen jede Etikette so zu berühren.
    »Es ist alles getan!«, herrschte er den alten Arkoniden an. »Was willst du von mir?«
    »Das Beiboot, Sek'athor, war deine letzte Rettungsmöglichkeit. Es war deine Pflicht, an Bord zu gehen ...«
    »Ich hätte den Hangar nicht mehr erreicht«, sagte Tormanac hart gegen sich selbst. »Und du übersiehst eines: Wichtig sind die Informationen für den Imperator, nicht unsere Leben. Wir können ersetzt werden, Tausende warten nur darauf, unsere Nachfolge ...«
    Die letzten Holos schienen in einer grellen Lichteruption aufzuglühen, der Schutzschirm der ZHYGOR brach zusammen. Gedankenschnell kam der Tod. Einen Herzschlag lang hatte Tormanac da Hozarius das entsetzliche Gefühl, inmitten unerträglicher Helligkeit zu stehen. Er fühlte sich plötzlich leicht, von aller Last befreit.
    Dieses Licht war überall, es gab nichts anderes mehr.
    Es ist vorbei! Ein ewig währender Urknall ...
    Sein letzter Gedanke verhallte.
     
    *
     
    Unruhe machte sich breit, dann waren Stimmen zu vernehmen. Mehrere Personen redeten, jedoch blieb unverständlich, was sie sagten.
    Schatten huschten durch die Helligkeit. Wie lichterfüllte sphärische Schemen wirkten sie. Große Gestalten kamen näher, und es schien, als streckten sie sich und entfalteten monströse Schwingen.
    Terminale Herolde!
    Die Assoziation war plötzlich da. Wie ein Stein an einem steilen Abhang, der jäh in Bewegung geriet, abwärtssprang und dabei eine mächtige Gerölllawine auslöste, ebenso spontan breitete sich dieser eine Gedanke aus.
    Terminale Herolde sind Gesandte TRAITORS und damit der Chaosmächte. Wesen, die einem Protochaotischen Universum entstammen. Knapp sechzig Standardjahre ist es her, seit Atlan einen Terminalen Herold beobachtet hat. Und nun sind ...
    Die Stimmen wurden deutlicher, ihr besorgter Klang war nicht mehr zu überhören.
    »... keine erkennbaren Anzeichen einer systemischen Erkrankung.«
    »Er ist erschöpft. Die Anstrengungen der Prüfungen in rascher Folge haben einen extremen psychischen Druck aufgebaut ...«
    Jemand lachte verhalten. Es war eine sonore Stimme, unverkennbar Zhdopanda Aktul ta Zhym, Prüfungsleiter und Hochedler. »Zugegeben, Tormanac da Hozarius wurde bewusst ausgewählt, als Erster die neue Simulation zu durchlaufen. Er ist in jeder Beziehung in der Lage, die mentale Beanspruchung durchzustehen, nach wie vor sehe ich darin keine gesundheitsgefährdende Bedrohung. Das Leben selbst ist alles andere als einfach.«
    ... es ist lebensgefährlich, wusste Tormanac. Vergeblich versuchte er, das auch auszusprechen, er hatte sich noch nicht wieder unter Kontrolle. Zudem blendete ihn eine grelle Lichtflut. Hastig schloss er die Lider und verstand zugleich, dass der Reflex provoziert worden war.
    »Beste Reaktion auf die Photonenpumpe.«
    Das war die Stimme eines Medoroboters. Sie mochte sehr gut moduliert sein, Tormanac erkannte den Unterschied zu einer normalen arkonidischen Stimme dennoch an winzigen Nuancen. Dass er recht hatte, sah er bereits, als er leicht unter den Lidern hindurchblinzelte.
    »Tormanac da Hozarius ist wach und in jeder Hinsicht aufnahmefähig«, stellte die Medoeinheit fest. »Ich löse sämtliche Induktions- und Aufzeichnungssensoren.«
    »Einverstanden«, bestätigte der Prüfungsleiter.
    Für Tormanac war es, als falle eine unsichtbare Barriere, die ihn wie eine zweite, sehr enge Haut eingeschlossen hatte. Seine wiedererwachten Sinne registrierten jede Veränderung. Der Sessel schwenkte in die aufrechte Position.
    »Wie fühlst du dich?«
    Er blickte in
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