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PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania
Autoren: Verena Themsen
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Zweifel hege, dass euch wirklich klar ist, was ihr tut. Darum und weil es Tan-Beffegor ist, die mich bittet. Ihr werdet nichts bezahlen müssen. Solltet ihr Erfolg haben und euch später erkenntlich zeigen wollen, ist es jedoch willkommen. Folgt mir.«
    Er ging um den Ladentisch herum und öffnete die Tür zum hinteren Bereich. »Marchim, du beschäftigst jeden, der hereinkommt, bis ich wieder da bin!«, rief er dem inzwischen von der Tür zurückgekehrten Roboter zu.
    »Kundenbetreuung bis Übernahme durch dich. Bestätigt.«
    Sharoun ließ die anderen vorgehen. Ein Holowürfel auf dem Ladentisch fing ihre Aufmerksamkeit. Sie nahm ihn hoch. Ein Bild des Topsiders erschien. Mit grimmigem Blick starrte er den Betrachter an, als wolle er ihn im nächsten Moment auffressen – gefangen in einem Berg tobender und lachender Kinder. Sie lächelte, als sie sich an die Szene erinnerte.
    Das ist dein wahres Gesicht, sosehr du auch den harten Krieger hervorkehrst, dachte sie. Ich wünschte nur, ich wüsste einen anderen Weg, als dich mit hineinzuziehen. Ich hätte dir deinen Frieden so sehr gegönnt.

7.
    Solare Residenz
    15. Oktober 1469 NGZ
     
    »Für jeden toten Fagesy ein hingerichteter Terraner – das wäre eine Sprache, die sie verstünden!«
    Marrghiz deutete auf die inzwischen installierte Sitzschale. »Und es würde sie noch schneller aus der Stadt treiben, irgendwo in die Wildnis, wo wir sie nicht mehr kontrollieren können. Nimm Platz und beruhige dich, Chossom.«
    »Das sagst du mir seit Tagen. Nur meine Einheiten tragen die Bürde dieses feigen Kampfes gegen uns! Wie lange sollen wir warten, ohne deutlich zurückzuschlagen?«
    »Auch wenn ich jeden einzelnen Tod bedaure – im Vergleich zu dem, was uns zur Verfügung steht, sind das nur Nadelstiche. Verluste sind nie ganz zu verhindern, das sollte ein kluger Taktiker wie du wissen. Aber wir brauchen Zeit, um unseren Griff an diese Welt und ihr Volk zu festigen. Unsere Botschafter arbeiten nach Kräften daran und gewinnen eine immer breitere Basis der Zustimmung in der Bevölkerung ...«
    »Während meine Leute bluten!« Mit einer heftigen Armbewegung schlug Chossom auf den Boden. Auch im Sitzen schien er nicht gewillt, ruhiger zu werden.
    Marrghiz faltete die Hände auf dem Tisch. »Bald werden die Dinge schneller vorangehen. Und bis dahin werdet ihr alle Unterstützung bekommen, die uns zur Verfügung steht, um die wirklich Schuldigen zu ergreifen und angemessen zu bestrafen. Die Hinrichtung Unschuldiger ist keine Option.«
    »Die Polizei dieser Stadt stochert im Dunkeln – und ich weiß nicht, ob das an Unfähigkeit oder Unwillen liegt.«
    »Der TLD hat bereits erhebliche Fortschritte gemacht. Ich werde dafür sorgen, dass er verstärkt mit der Polizei zusammenarbeitet. Es kann in niemandes Sinne sein, Feindseligkeit zu schüren. Die Liga-Agenten werden helfen, Frieden in Terrania zu schaffen.«
    Ein starker Luftausstoß ließ Chossoms Sprechmembran knattern.
    »Hoffen wir, dass deine Prophezeiung zutrifft, Marrghiz.«
    Ein Lächeln huschte über die Züge des Sayporaners – das Lächeln, das Terraner als »Augurenlächeln« bezeichneten.
    »Gewöhnlich tun sie das.«

8.
    Ghada-Wohnetage
    17. Oktober 1469 NGZ
     
    »Autsch! Verfluchtes Miststück!«
    Aus seiner Position am Boden versuchte Eudo, einen Tritt gegen den TX-723 »Wonderclean« anzubringen. Normalerweise war der Haushaltsroboter dazu gedacht, die Wohnung bis in die letzte Ecke sauber zu halten. Inzwischen sammelte sich Staub in den Ecken, während der Roboter keine Gelegenheit ausließ, die temporären Bewohner der Wohnetage zu drangsalieren.
    Eine stählerne Klammer schoss vor und schloss sich um sein Bein, als sei es ein Besenstiel, den es zu brechen galt.
    »Frieden!«, brüllte Eudo gequält.
    Sofort reagierte der Roboter auf das Kennwort. Die Klammer öffnete sich, der Roboter zog alle Extremitäten ein und senkte seinen zylinderförmigen Körper ab. Wie ein nasser Lappen sackte Eudo auf dem Boden zusammen.
    »Geh putzen!«, knurrte er dem Roboter zu, während er die schmerzenden Stellen an seinem Körper betastete.
    »Bedaure, doch die erforderlichen Befehlsparameter wurden vorübergehend außer Kraft gesetzt.«
    »Heißt das, du hast das Putzen verlernt?«
    »Die erforderlichen Parameter sind vorhanden, aber nicht verfügbar.«
    Eudo fühlte sich versucht, der Maschine einen Tritt zu versetzen, unterließ es jedoch. Rache gegenüber einer Maschine war billig. Sie konnte sich nicht
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