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PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

Titel: PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System
Autoren: Marc A. Herren
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beispielsweise das Saypadhi nicht wie durch eine Hypnoschulung oder eine Zweitsprache, sondern als Muttersprache.
    Dennoch bleibt das Verständnis der Inhalte für den Journalisten schwierig: Das Saypadhi ist und bleibt fremd, da es keine strukturelle oder vokabulatorische Ähnlichkeit mit irgendeiner bekannten Sprache der Milchstraße gibt und viele Begriffe überdies mehrdeutig sind. Vielleicht hat Rouths »Ziehvater« Chourtaird sie deshalb als »beste aller Sprachen« bezeichnet? Die die Sayporaner schon vor den Großen Epochen und während dieser Epochen linguistisch bewusst weiterentwickelt, bereichert, sie zu einer ausdrucksstarken, schönen Sprache gemacht haben ...
    Die Bedeutung vieler Begriffe der Sayporaner bleibt im Vagen – Aubleite, Waidsen oder Saidguss hängen mit Austausch, Verbrauch von etwas sowie angestrebter oder erreichter Zufriedenheit zusammen. Eine besondere Bedeutung spielt das Spainkaud, sein Gewinn, die Anreicherung damit, seine Einfügung. Da das ähnlich klingende Spainkon für ein großes, unerschöpfliches Datengefilde, eine Mischung aus Datenbank, Enzyklopädie, permanenter Nachrichtensendung und kollektivem Tagebuch steht – die unaufhörliche, stetig wachsende Botschaft der sayporanischen Zivilisation an sich selbst –, könnte Spainkaud vielleicht mit Gehirn oder adaptierten Hirnarealen übersetzt werden.
    Die Vermutung der Spiegelin 1113 Taomae, dass sich die Sayporaner Organe fremder Intelligenzen aus Notwendigkeit aneignen, verdeutlicht, dass es bei den genannten Begriffen tatsächlich um Organismen oder organische Funktionen dreht und keineswegs nur um das Plaudern über Wohlbefinden oder über körperliche Beeinträchtigungen und Gebrechen wie Zipperlein. Genau dazu passen auch die sonderbaren Handlungen von Marrghiz beim (Androiden-)Leichnam Reginald Bulls.
    Die Arme des Pfahls machten sich an dem Toten zu schaffen. Wie ein Krake öffneten sie den Leichnam und entnahmen ihm mehrere Organe, reinigten, prüften und segmentierten sie. Letztlich landeten sie in Schalen, die in passender Größe und Stückzahl ebenfalls von dem Pfahl ausgebildet wurden. Der Körper des Toten schloss sich wieder.
    Ein Beobachter in der Halle hätte sehen können, wie der Körper des Sayporaners plötzlich spurlos verschwand. Einen Lidschlag später verschwanden auch die Organe aus den Schalen. Nacheinander lösten sie sich auf, als hätten sie nie existiert.
    Und dann, Minuten später, war Marrghiz wieder da. Er lag in dem Sitz, als sei er nie verschwunden gewesen. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Er wirkte gestärkt und tatkräftig. Mit einer Schnelligkeit, die ihm zuvor unmöglich gewesen wäre, erhob sich der Sayporaner. (PR 2634)
    Die verwendete Technik deutet auf die Funktion eines stationären oder statischen Transmitters hin – ein Gerät, das Körper zwar hyperdimensional entstofflicht, diese aber vom Strukturfeld nicht abstrahlt, sondern stationär hyperphysikalisch bindet. In diesem Zustand sind sie ausdehnungslos und eins mit den Geräten – und gestatten die Integration von Fremdorganen.
    Es sieht somit ganz danach aus, als versuchten die Sayporaner, eine stabile Gesundheit und vermutlich auch eine verlängerte Lebensspanne durch frische, aktive Biosubstanz hochkomplexer Natur sicherzustellen. Marrghiz' Beispiel dürfte belegen, dass ihre Körper tatsächlich in der Lage sind, artfremde Biosubstanz zu adaptieren. Sind die Sayporaner also von jeher oder durch entsprechende Manipulation quasi polysymbiotische Lebewesen, deren nun eher kurzlebige Organe gelegentlich ausgetauscht werden müssen?
    Nehmen wir als weiteres Indiz hinzu, dass Routh keine sayporanische Kleinkinder gesehen hat und deshalb vermutet, es mit einem sterbenden Volk zu tun zu haben, einem, das sich Langlebigkeit durch weitgehende Unfruchtbarkeit erkauft, gewinnen die »Entführungen«, die die Terraner im Solsystem ebenso wie die Vae erlebt haben, samt der Neu-Formatierung ganz neue Bedeutung. Alles läuft dann nämlich quasi auf die Erschaffung »neuer Sayporaner« hinaus ...
     
    Rainer Castor

 
    Vorwort
     
     
    Liebe Perry Rhodan-Freunde,
     
    Hyperkristalle sind nicht unbegrenzt haltbar. In einer Umgebung wie der Sternenbrücke der Doppelgalaxis Chanda verbrennen sie teilweise sogar sehr schnell. Im Forum der Homepage habt ihr euch Gedanken darüber gemacht, wann die Vorräte an Erdöl – Verzeihung: Hyperkristallen – erschöpft sein werden. Die Highlights des Threads findet ihr weiter
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