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PR 2636 – Das Schema des Universums

PR 2636 – Das Schema des Universums

Titel: PR 2636 – Das Schema des Universums
Autoren: Christian Montillon
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den feindlichen Xylthenschiffen nicht entdeckt zu werden.«
    Anrene schwieg, und Rhodan dachte nach. Er erinnerte sich.
    Auf dem Planeten Meloudil, einer Welt der Dosanthi, war der Einsatz des furchtbaren Mordinstrumentes namens Weltengeißel weitgehend verhindert worden. Ein beachtlicher Erfolg, der das Erwachen der Superintelligenz QIN SHI offenbar zumindest verzögerte. Der Flug von dort aus zurück zum Planetoidenversteck, dem Hauptquartier des Verzweifelten Widerstands, hatte knapp eine Woche in Anspruch genommen. In dieser Zeit hatte er sich mit dem Iothonen Regius beraten.
    Als Ergebnis dieser Besprechung flog die SICHOU-1 nun zur Werft APERAS KOKKAIA; von dort aus sollte es weitergehen zum Stützpunkt nach Orontes, wo am 27. Oktober 1469 NGZ – vor einem Tag – die Sechswochenfrist abgelaufen war, die die Todringer den gestrandeten Galaktikern als Friedenszeit zugestanden hatten. Rhodan konnte nur hoffen, dass Mondra und die anderen dort inzwischen eine dauerhaftere Lösung gefunden hatten.
    Zunächst musste er sich auf das erste Ziel konzentrieren: APERAS KOKKAIA. Dort war MIKRU-JON zurückgeblieben, als Rhodan auf die BASIS übersetzte, um Ennerhahl zu treffen und womöglich das Multiversum-Okular zu finden.
    All das liegt eine gefühlte Ewigkeit zurück, dachte der Aktivatorträger, und doch erst etwa einen Monat.
    Im nächsten Moment riss ihn eine fast unsinnig beiläufige Erkenntnis aus den Gedanken: Siganesischer Mini-Birndelbeerensaft ... den habe ich seit mindestens zwei Jahrhunderten nicht mehr gesehen. Wo kann er den nur herhaben?
    Das Multifunktionsarmband seines SERUNS meldete den Eingang einer Nachricht. Er nahm sofort an, als er den Absender erkannte.
    »Es ist gut, dass ihr euch noch in erreichbarer Nähe befindet«, sagte Regius, der gewählte Anführer des Verzweifelten Widerstands.
    Die ungewollte Komik dieser Worte brachte Rhodan erneut zum Lächeln; es tat gut inmitten all der Schwierigkeiten. »Leider nicht freiwillig. Ein Defekt unseres Schiffes hat verhindert, dass wir in den Linearraum wechselten.«
    »Benötigt ihr Unterstützung?«
    »Du hast uns schon den Zapfenraumer KADURA zur Seite gestellt, um uns zu begleiten. Aber selbst seine Hilfe ist nicht nötig. Wir können das Problem aus eigener Kraft beheben.«
    »Es freut mich, das zu hören. Bitte leite das Gespräch auf eine Bordpositronik um. Ich sende direkt im Anschluss ein verschlüsseltes Datenpaket.«
    Rhodan nickte, obwohl er wusste, dass sein Gegenüber diese Geste nicht sehen konnte – und wenn, wäre es ihm wohl nicht möglich gewesen, sie zu deuten. Die Gestik eines Terraners war für den Anführer des Verzweifelten Widerstands nach wie vor unverständlich; fremder noch als umgekehrt für den Aktivatorträger die Körpersprache eines Iothonen. Immerhin hatte Rhodan nicht nur mit Regius Zeit verbracht, sondern zuvor mit Navigator Quistus, den er aus der Gewalt der Xylthen gerettet und der deshalb beschlossen hatte, sich ihm auch auf dieser neuen Reise anzuschließen.
    Er gab einen Befehl an den SERUN weiter, der daraufhin die eingehenden Hyperfunkdaten umleitete. Im nächsten Moment entstand direkt vor ihm ein halbmeterhohes Holo, das ein verkleinertes Abbild seines Gesprächspartners zeigte.
    Regius schwebte in seiner Umweltkapsel, die ihm das Überleben ermöglichte. Er benötigte eine Wasserstoffatmosphäre, um atmen zu können; die eiförmige, zwei auf vier Meter messende Kapsel bot ihm in ihrem Inneren ideale Bedingungen. Der obere Teil bestand aus einer glasartigen Kuppel, die unbeschränkte Sicht erlaubte.
    Der entfernt krakenartige Iothone hob einen Tentakelarm; es sah fast aus wie eine Geste der Begrüßung. Allerdings hatte Rhodan dies zuvor nie beobachtet, es musste sich also eher um einen Zufall handeln.
    »Das Datenpaket dürfte sich bereits im Speicher eures Schiffes befinden«, sagte Regius. »Wir haben selbst erst vor wenigen Minuten davon erfahren.«
    »Wovon?«, fragte Rhodan.
    »Ich werde dir alles erklären. Nur eins vorab: Ich bitte dich um einen kleinen Umweg vor der Suche nach deinem Schiff MIKRU-JON.«
     
    *
     
    In diesem Moment öffnete sich das Schott der Zentrale, und einer der Passagiere dieses Fluges kam – nein, schwebte – näher. Rhodan fragte sich unwillkürlich, ob Navigator Quistus vom Funkkontakt mit Regius erfahren hatte, oder ob es sich um einen Zufall handelte.
    Der Umwelttank des Neuankömmlings flog heran und verharrte direkt neben dem Kommunikationsholo. Ein befremdlicher
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