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PR 2623 – Die zweite Anomalie

PR 2623 – Die zweite Anomalie

Titel: PR 2623 – Die zweite Anomalie
Autoren: Uwe Anton
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Galaxis Totemhain. Du hast gehofft, das BOTNETZ dort zu finden, auf dem Planeten Kopters Horst. Die Lokopter fungierten als Wächter, ohne über die Natur der Waffe informiert gewesen zu sein. Dort hast du herausgefunden, dass QIN SHI das BOTNETZ entwendet und mich in seine Gewalt gebracht hat. Dort bist du Ennerhahl begegnet ...«
    Ennerhahl ..., dachte Saedelaere.
    »Kurze Zeit später hast du einen weiteren Hinweis auf das BOTNETZ gefunden. Bevor ich nach Kopters Horst gereist war, habe ich die Ultramarin-Stadt Connajent besucht, um einen der Konstrukteure des BOTNETZES, Sholoubwa, zu treffen. Doch der war bereits tot.«
    »Sholoubwa ...« Er hatte einen Roboter namens Sholoubwa gefunden, in der Anomalie, in Herzogin Rhizinza Yukks fliegendem Verwaltungspalast, doch es war offensichtlich nicht der gewesen, den er gesucht hatte. Der Roboter hatte ihm keine Hinweise mehr geben können.
    Die Gedanken brannten immer heißer in seinem Gehirn, in den Ganglien und Nervenbahnen. Er krampfte sich vor Schmerz zusammen. Ihm wurde klar, dass die zurückkehrenden Erinnerungen ihn in dieser Intensität töten würden.
    Sollten sie ihn doch umbringen, solange er mit Samburi Yura zusammen war!
    »Du darfst noch nicht gehen, Alaska«, wiederholte sie. Ihre Anziehungskraft auf ihn war überwältigend. »Alles hat seinen Sinn. Du fragst dich, warum ich dir das Cappinfragment zurückgegeben habe. Du fragst dich, warum du mich liebst und hoffst, dass ich dich auch liebe. All das dient nur einem Zweck.«
    »Welchem?«
    »Wir müssen die Götter töten, Alaska. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Die Götter der Peaner? Die mir die Erinnerung zurückgeben können?«
    »Nein. Nicht die. Die richtigen Götter, die einzigen, die ihr Terraner noch kennt.«
    »Was meinst du damit?«
    »Du wirst es erfahren, Alaska. Du wirst eine Entscheidung treffen müssen, die vielleicht großen Einfluss auf die Entwicklung dieses Teils des Universums nehmen wird. Noch bist du nicht bereit dazu. Noch kennst du nicht alle Hintergründe. Aber sobald du sie in Erfahrung gebracht hast ...«
    »Was für eine Entscheidung?«
    Samburi Yura antwortete nicht. Der Druck auf seinen Kopf, die Schmerzen in seinen Nerven wurden unerträglich. Die Frau mit der schwer definierbaren, auf vielen verschiedenen Ebenen wirkenden Anziehungskraft auf ihn wurde immer durchscheinender, verblasste schließlich ganz.
    Ein Traum, dachte Saedelaere. Es ist nur ein Traum, und Träume sind Schäume.
    Er hatte sich anfangs, kurz nach ihrer ersten Begegnung, stets gefragt, ob die Samburi Yura, die er sah, tatsächlich eine Frau war, ob er sie wirklich in ihrer wahren Gestalt wahrnahm. Diese Gedanken hatten ihn nicht mehr geplagt, seit er wusste, dass sie eine Enthonin war, die den Dienst bei den Kosmokraten angetreten hatte, um die Friedensfahrer zu schützen.
    Doch nun fragte er sich wieder. Ihm war klar, dass die Frau Samburi Yura nicht wirklich bei ihm gewesen war, dass er sich in einem Traum verloren hatte. Doch die Enthonin löste sich nun endgültig auf, wurde vollends durchscheinend. Als der Schmerz in ihm übermächtig wurde, öffnete er die Augen und sah, dass vier Peaner ihn umgaben. Sie saßen um ihn herum, erdrückten ihn geradezu mit ihrer Präsenz.
    »Wir sehen alles, wissen alles, kennen alles. Wir sind überall«, sagte einer von ihnen. »Nenne mich Tafalla.«
    »Nenne mich Netbura«, sagte der zweite.
    »Nenne mich Dranat.«
    »Nenne mich Arden.«
    »Ich werde euch gern so nennen«, sagte Saedelaere. »Aber wenn ihr so weitermacht, werdet ihr mich töten.«
    »Ja.«
    »Ja.«
    »Ja.«
    »Ja.«
    »Und? Wollt ihr das?«
    »Nein.« Nun sprach nicht mehr jeder Peaner für sich. Vielmehr antworteten sie mit einer Stimme, die sich aus vier Bestandteilen zusammensetzte.
    Saedelaere spürte, wie es in ihm brodelte. Die Erinnerungen waren wieder da, aber er konnte sie nicht fassen. Sie lagen zum Greifen nah dicht unter der Oberfläche und schienen doch unerreichbar weit entfernt.
    Aber er fühlte auch, dass sie ihn umbringen würden, würden sie auf einen Schlag zu ihm zurückkehren. »Was werdet ihr also tun?«
    »Wir müssen warten, bis du so weit bist. Wir können alle Vorbereitungen treffen, aber den letzten Schritt musst du selbst tun. Denk an das, was dir am wichtigsten ist, sobald du dazu bereit bist.«
    »Wann wird das sein?«
    »Das kannst nur du entscheiden. Aber wir haben einen Trost für dich.«
    »Ich verstehe nicht ...«
    »TANEDRAR ist bei dir, wie bei jedem Bürger
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