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PR 2540

PR 2540

Titel: PR 2540
Autoren: Unter dem Schleier
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Stich. »Ein SERUN ist nichts dagegen.«
    »Das halte ich für eine Übertreibung.«
    Vorremar winkte ab. »Selbstverständlich habe ich einen Deflektorschirm eingebaut, einen Ortungsschutz und diverse andere ...«
    »Spielereien?« »Nenn es, wie du willst.« Huslik nickte bedächtig. »Ich stehe
    auf deiner Seite, Vorremar, das weißt du. Aber das ändert nichts daran, dass ich es nicht gewohnt bin, Militäreinheiten auszutricksen oder zu hintergehen. Meine Arbeit führe ich für gewöhnlich in aller Stille durch, imLabor oder in abgelegenen Gebieten, in Höhlen oder auf verlassenen Raumstationen.«
    »Schon gut! Es ist ohnehin besser, wenn ich diesen ersten Vorstoß allein unternehme. Ich bin nun einmal kleiner und unauffälliger, was mich für einen Geheimeinsatz geradezu prädestiniert.«
    Sie vereinbarten, dass Huslik in ihrem im Voraus gebuchten Hotel in Camp Selene einchecken sollte. Das war sowieso notwendig, um nicht aufzufallen. Eine Routinenotiz könnte sonst weitere Untersuchungen nach sich ziehen. Wer wusste schon, wie weit diese Verschwörung zwischen der Furtok Company und Teilen des Stardust-Militärs reichte!
    Denn dass es eine solche Verschwörung gab, stand für den Siganesen fest, seit er die intensiven Absperrungsbemühungen entdeckt hatte. Nun fragte sich nur noch, wozu sie diente und wie umfassend sie war. Es war weitaus wichtiger, dem Geheimnis dieser Explosion auf die Spur zu kommen, als er im Vorfeld geglaubt hatte.
    Die beiden verabschiedeten sich und vereinbarten, dass Huslik im Hotel auf Vorremars Rückkehr warten würde. Danach konnten sie gemeinsam weitereSchritteüberlegen.
    Er steuerte den Trägerroboter zurück zu der Absperrung. Dabei umging er den Soldaten weiträumig, der in der Nähe patrouillierte. Die Begegnung mit einem der Wachroboter würde er nicht vermeiden können, doch darin sah er kein Problem.
    Aus einem Geheimfach im Sessel entnahm der Siganes eeinen Kode- und Impulsgeber, während er den Gärtnerroboter seelenruhig auf die Absperrung zugehen ließ. Das Plätschern des künstlichen Bachs blieb hinter ihm zurück. Der Roboter stieg über kleine Erdverwerfungen und durch niedrig wucherndes Gebüsch.
    Als Vorremar noch etwa zehn Meter von dem energetischen Zaun entfernt war, schwebte einer der mechanischen Wächter heran. Der Robot besaß einen konischen Körper, in dessen oberer Hälfte ein Diodenband blinkte. Zwei bewegliche Tentakelarme hingen reglos an den Seiten herab.
    Vorremars Plan basierte darauf, dass es sich um eine einfach konstruierte Maschine handelte, darauf programmiert, zufällige Passanten abzuhalten. Mit einem professionellen Einbruchsversuch rechnete hoffentlich niemand.
    »Du betrittst Sperrgebiet«, sagte der Wächterrobot. »Wahrscheinlich sind dir die Warnschilder nicht aufgefallen.«
    Wie könnte jemand sie übersehen?,
    fragte sich der Siganese. »Ich bitte dich umzukehren«, been
    dete der Roboter seine Litanei. Der Siganese strahlte einen alten Identifizierungskode ab, der ihn als Hochrangbevollmächtigten auswies. »Ich bin Vorremar Corma, ehemaliger Administrator des Stardust-Systems. Entferne dich, schalte eine Strukturlücke für mich in den Zaun und lösch anschließend unsere Begegnung aus deinem internen Speicher. Dies ist ein
    Überrangbefehl.«
    Die Antwort kam sofort; der Robot führte die notwendigen Rechenoperationen in einer nicht wahrnehmbaren Zeitspanne durch. »Selbstverständlich, Vorremar. Bitte entschuldige die Störung und die Unannehmlichkeiten. Deine Ankunft wurde nicht angekündigt.«
    Das war tatsächlich einfacher, als Vorremar erwartet hatte. »Schalte die Lücke!«, forderte er ungeduldig. Er sah keinen Sinn darin, der Maschine ein Mindestmaß an Freundlichkeit zukommen zu lassen; wie er umgekehrt auch auf die Höflichkeitsfloskeln des Roboters gerne verzichtet hätte.
    Was immer an diesem Ort vorging, in ihrem Bemühen, unauffällig und alltäglich zu wirken, hatten die Verschwörer die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen sträflich vernachlässigt. Den Preis dafür würden sie bald zu bezahlen haben.
    Oder hatte Vorremar einfach nur Glück gehabt?
    Glück. Er dachte über dieses Wort nach. Schicksal und Vorherbestimmung klangen merklich besser. Vielleicht war sogar die Hand von ES im Spiel. Lenkte die Superintelligenz seinen Lebensweg seit vielen Jahren im Verborgenen, um ihn nun seiner Bestimmung zuzuführen?
    Immer wieder kam er auf diesen Gedankengang zurück.
    Ohne sich noch einmal umzudrehen, steuerte der
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