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Power - die 48 Gesetze der Macht

Power - die 48 Gesetze der Macht

Titel: Power - die 48 Gesetze der Macht
Autoren: Robert Greene
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turbulent, können Sie Macht daraus gewinnen, die Rückkehr zur Vergangenheit, zum Vertrauten, zu Traditionen und Ritualen zu predigen. Während einer Stagnation dagegen spielen Sie die Karte der Reform und Revolution aus – doch beobachten Sie genau, was Sie damit heraufbeschwören. Revolutionen werden nur selten von denen zum Abschluss gebracht, die sie angezettelt haben.

    Symbol: die Katze. Ein Gewohnheitstier: Sie liebt die Wärme des Vertrauten. Bringen Sie ihren Tagesablauf durcheinander und stören Sie ihre Kreise, reagiert sie unberechenbar und psychotisch. Besänftigen Sie sie, indem Sie ihre Rituale achten. Ist ein Wandel nötig, täuschen Sie die Katze, indem Sie den Geruch der Vergangenheit lebendig halten: Platzieren Sie an strategischen Punkten vertraute Objekte.

    Garant: Wer einem Staat eine neue Verfassung geben will und dabei möchte, daß sie gut aufgenommen und zur Zufriedenheit eines jeden erhalten wird, muß wenigstens den Schein der alten Formen beibehalten, damit das Volk glaubt, es hätte sich nichts geändert, auch wenn die neuen Einrichtungen mit den früheren nicht das geringste gemein haben. Denn die Masse der Menschen lässt sich mit dem Schein ebenso abspeisen wie mit der Wirklichkeit. (Niccolò Machiavelli, 1469–1527)

GESETZ
    46
    SEI NIE ZU PERFEKT
    WAS HEISST DAS?
    Besser als andere zu sein ist immer gefährlich. Doch am gefährlichsten ist es, überhaupt keine Fehler oder Schwächen zu haben. Neid schafft Feinde. Es ist daher klug, gelegentlich Defizite zu zeigen oder ein harmloses Laster zuzugeben, um dem Neid den Wind aus den Segeln zu nehmen, um menschlicher und umgänglicher zu wirken. Nur Göttern und Toten wird makellose Perfektion zugestanden.

SCHLÜSSEL ZUR MACHT
    Mit Minderwertigkeitsgefühlen tun sich die Menschen schwer. Eine auf Fähigkeiten, Talent oder Macht beruhende Überlegenheit verwirrt uns oft; sie macht uns krank, weil es den meisten von uns an Selbstbewusstsein mangelt, und wenn wir Menschen begegnen, die uns übertreffen, werden wir uns unserer Mittelmäßigkeit bewusst, oder wir erkennen zumindest, dass wir nicht so brillant sind, wie wir dachten. Diese Beeinträchtigung unseres Selbstwertgefühls können wir nicht lang hinnehmen, ohne dass negative Emotionen hochkochen. Zunächst verspüren wir Neid. Doch der Neid spendet keinen Trost, und schon gar nicht führt er zu der ersehnten Gleichstellung. Wir dürfen uns noch nicht einmal dazu bekennen, denn von der Gesellschaft wird er verpönt – Neid zu zeigen bedeutet, sich zu Minderwertigkeitsgefühlen zu bekennen. Wir verbergen ihn auf vielerlei Weise, indem wir beispielsweise Gründe finden, die beneidete Person zu kritisieren.
    Es gibt mehrere Strategien, um mit dem heimtückischen, zerstörerischen Gefühl des Neids fertigzuwerden. Seien Sie sich als Erstes bewusst, dass es auf Ihrem Weg an die Macht unter Ihnen Menschen geben wird, die Sie beneiden. Das zeigt sich vielleicht nicht offensichtlich, ist aber unvermeidlich. Akzeptieren Sie nicht naiv die Fassade, die sie Ihnen zeigen: Lesen Sie zwischen den Zeilen ihrer Kritik, achten Sie auf ihre kleinen sarkastischen Bemerkungen, auf Anzeichen von Hinterhältigkeit, auf Groll in ihren Augen, auf überzogene Lobreden, die Ihren Sturz einleiten sollen. Das Hauptproblem mit dem Neid b esteht darin, dass wir ihn erst dann erkennen, wenn es zu spät ist.
    Nehmen Sie es zweitens als gegeben hin, dass Menschen, die Sie beneiden, still und heimlich gegen Sie arbeiten werden. Sie werden Ihnen Hindernisse in den Weg stellen, die Sie nicht vorhersehen können. Gegen solche Attacken kann man sich nur schwer verteidigen. Da es viel einfacher ist, von Anfang an Neid zu vermeiden, als ihn wieder aus der Welt zu schaffen, wenn er erst einmal da ist, müssen Sie Ihre Strategie darauf ausrichten, ihm zuvorzukommen, ehe er sich einnisten kann. Indem Sie sich das bewusst machen, welche Handlungen und Eigenschaften Neid hervorrufen, können Sie verhindern, dass Neid überhaupt erst aufkommt, der Ihnen eines Tages das Messer in den Rücken treibt.
    Daher also versteckt er sich so sorgsam, wie die geheimen Wolllustsünden, und wird nun ein unerschöpflicher Erfinder von Listen, Schlichen und Kniffen, sich zu verhüllen und zu maskieren, um ungesehn seinen Gegenstand zu verwunden. Da wird er zum Beispiel die Vorzüge, welche sein Herz verzehren, mit unbefangenster Miene ignorieren, sie gar nicht sehn, nicht kennen, nie bemerkt, noch davon gehört haben, und wird so im
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