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Ponyhof Kleines Hufeisen - 04 - Der Ritt zum Pferdefest

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 04 - Der Ritt zum Pferdefest
Autoren: Andrea Pabel
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gekonnt zusammengestellt, sie wollte zeigen, daß Isländer nicht nur tölten können, sondern auch hervorragend Schritt gehen, traben und galoppieren.
    Sabine war selig, daß Wolkenmähne so gut ging. Lag es an Cornelias Reitkunst? Oder vielleicht sogar an der Musik? Hörte Wolkenmähne Mozart lieber als Blasmusik? Auch als die Musik laut wurde, schrak die Stute nicht zusammen und ging ganz ruhig weiter.
    Der Tag der Generalprobe war gekommen! Franz und Marei waren da, und sogar Michaela wollte es sich nicht nehmen lassen, bei der großen Probe der Quadrille dabeizusein.
    Cornelia hatte die Halle mit bunten Plastikbändern ausgehängt, die Musik spielte recht laut, Iris Kleine schwenkte einen grellbunten Regenschirm, Franz hatte ein ganzes Bündel Luftballons dabei und Marei ein paar große Papiertüten. Ein Megaphon lag auch bereit, um den plärrenden Ton der Durchsage auf dem Turnierplatz nachzuahmen.
    Ruhig ritten die vier Reiter ein und stellten sich auf der Mittellinie auf. Wolkenmähne ging zwischen Glofaxi und Sörli, die beiden Wallache schienen der Braunen Sicherheit zu geben. Und auf Skjoni war sowieso Verlaß.
    Auf Cornelias Zeichen hin sprach Sabines Mutter ein paar Worte ins Megaphon, dann schwenkte sie heftig den Regenschirm hin und her.
    Wolkenmähne zuckte zwar beim Geräusch des Megaphons zusammen, aber sie stand gehorsam still. Auch der Regenschirm schien ihr keine Angst zu machen. Langsam ritten sie los; vorbei an den Plastikbändern, an Franz mit den bunten Ballons und an Marei mit einer großen, knisternden Tüte.
    „Diese Übungen tun allen unseren Pferden gut, ganz besonders natürlich Wolkenmähne“, sagte Cornelia.
    „Stimmt!“ Stefan nickte. „Ich könnte wetten, daß mehr Pferde vor einem Spaziergänger mit Regenschirm scheuen als an Pulvermanns Grab!“
    „An Pulvermanns Grab? Klingt ja schaurig!“ rief Sabine.
    „Das ist ein besonders schwieriger Kombinationssprung“, erklärte Stefan. „In der Mitte ist ein großer Wassergraben, in den ist Herr Pulvermann, der Erfinder dieser Kombination, auch prompt beim ersten Anreiten gefallen. Seitdem heißt der Sprung Pulvermanns Grab, obwohl dieser Pulvermann dabei nicht gestorben, sondern nur ordentlich naß geworden ist!“
    Alle lachten. Ein Windstoß fuhr durch die offene Tür in die Halle und ließ die Bänder aufflattern. Wolkenmähne riß blitzschnell den Kopf in die Höhe und scheute. Aber Cornelia war auf alles gefaßt. Sie saß den Sprung gut aus, und es gelang ihr, die Islandstute durchzuparieren und zu den anderen Pferden zurückzureiten. Sie rief Iris Kleine zu, die Mozartkassette einzulegen. Sobald die ersten Töne erklangen, entspannte sich Wolkenmähne. Hatte es wirklich mit der Musik zu tun?
    Sabine beobachtete die erdbraune Stute aufmerksam. Den Rest der Stunde über scheute sie nicht ein einziges Mal, weder vor den flatternden Bändern, noch vor dem Regenschirm, den
    Sabines Mutter immer wieder auf- und zuklappte. Die Stute schien auch vor den Luftballons und der lärmenden Stimme aus dem Megaphon keine Angst zu haben.
    Nach der Probe war Cornelia sehr zufrieden. „Ich glaube, wir sind gut vorbereitet“, erklärte sie. „Und ich werde die Turnierleitung anrufen und ihnen noch eine Änderung unserer Vorführung angeben.“
    „Eine Änderung? Soll Wolkenmähne doch nicht mitgehen?“ fragte Sabine schnell.
    „Wolkenmähne soll mitgehen, ich glaube, sie wird alles sehr gut machen“, Cornelia lächelte. „Aber wir werden unsere Vorführung mit Musik reiten, und zwar mit dem Violinkonzert von Mozart, das Wolkenmähne offenbar so gern hört!“
    Sabine sah Cornelia erstaunt an. „Glaubst du wirklich, daß es daran liegt?“
    „Ganz genau wissen wir es nicht“, erwiderte Cornelia, „denn Wolkenmähne kann ja nicht sprechen. Aber sie scheint ruhiger zu sein, sobald diese Musik spielt. Es gibt ja Untersuchungen, daß sogar Pflanzen auf Musik reagieren. Warum dann nicht auch Tiere? Ich meine, es kann auf keinen Fall schaden. Wir vermeiden so auch, daß die Turnierleitung von sich aus Märsche oder Zirkusmusik als musikalische Untermalung unserer Vorstellung spielen läßt!“
    „Das wird ja stark werden!“ rief Stefan. „Eine Töltquadrille zu einem Violinkonzert von Mozart!“ Er lachte.
    „Warum denn nicht?“ meinte Cornelia. „Musikreiten gibt es schon lange, und es muß ja nicht unbedingt immer Dressur sein!“
    Obwohl die Generalprobe so gut gelungen war, war Sabine kribbelig und nervös. Würde auch alles
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