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Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine
Autoren: Andrea Pabel
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nur sehen, ob sie trittsicher ist“, erklärte Cornelia. „Du weißt doch, dass es Pferde gibt, die nur auf ebenen Koppeln aufwachsen und dann mit Steigungen und abfallendem Gelände später Schwierigkeiten haben!“
    „Florentine doch nicht! Wenn sie wirklich in Russland aufgezogen wurde, dann ist sie bestimmt mit einer großen Herde gelaufen und wird sich an jedes Gelände gewöhnt haben“, meinte Stefan.
    „Kann sein“, Cornelia nickte. „Aber wir wissen es eben nicht. Ehe ich einen Reitschüler auf Florentine ins Gelände lasse, muss ich genau wissen, wie sie sich draußen verhält. Nicht wahr, meine Gute?“ Sie strich über Florentines leuchtend rote Mähne.
    Es war schon fast dunkel, als die drei Reiter wieder am Ponyhof anlangten. „Florentine ist noch nicht ganz trocken“, stellte Cornelia beim Absatteln fest. „Vielleicht hätte ich nicht so lange galoppieren sollen. Aber sie hat so einen herrlichen Galopp! Es ist fast wie Fliegen!“
    Nachdem alle Pferde abgesattelt waren und die
    Hufe sorgfältig ausgekratzt waren, brachten sie sie in den Stall. Stefan führte zuerst Gustav hinein, dann kam Sabine mit Wolkenmähne; den Schluss bildete Cornelia mit Florentine.
    Die Fuchsstute stemmte die Hufe in den Boden und blieb wie angewurzelt vor der Tür stehen. „Nur bis morgen früh“, Cornelia redete ihr gut zu. „Ich will nicht, dass du dich draußen erkältest. Du kriegst auch eine große Box!“ Erst nach langem Zureden und sanftem Zug am Halfter folgte Florentine Gustav zögernd in den Stall. Sie begann sogleich zu fressen; Gustav streckte schnell den Kopf zu ihr hinüber. Die beiden schnaubten, und Florentine legte warnend ganz kurz die Ohren zurück, aber das war nicht böse gemeint.
    Nachdem alle Pferde ihr Heu hatten, fütterten Sabine und Stefan auch die Pferde im Offenstall. Dann holten sie die Shetlandponys herein.
    Cornelia ging schon ins Haus, um etwas zu essen zu machen und Tee zu kochen. Alle konnten jetzt etwas Warmes vertragen.
    Die Katze Grauchen lag wie i mm er in Max’ Box, als Sabine den kleinen Schecken hereinführte. Die Graue blinzelte ihrem Freund Max zu, dann rollte sie sich wieder zusammen und schlief beruhigt weiter. Max blies ihr seinen warmen Atem ins Gesicht und begann, dicht neben seiner Freundin zu fressen.
    Stefan war bei seinem Liebling Gustav. Sabine wusste, dass er sich nach dem Reiten immer bei seinem Pferd bedankte und sich dafür ein wenig Zeit ließ. Das machten sie immer, und es war sehr schön. Sie selbst hatte sich ja auch bei Wolkenmähne bedankt. Die Stute fraß nun so gierig, als hätte sie seit Tagen kein Futter mehr bekommen. Kam es Sabine nur so vor, oder fraß Wolkenmähne wirklich mehr als früher?
    Fee dagegen rührte ihr Futter nicht an. Ob etwas nicht mit ihr stimmte? Sie stand mitten in ihrer Box, hielt den Kopf zum Haus hin gewandt, die Ohren aufmerksam aufgestellt. Ihr blindes Auge war Sabine zugewandt.
    Und dann hörte Sabine es auch: Aus der Küche klang leise eine Walzermelodie. Cornelia hörte eine Kassette, und sie hatte die Musik so laut angestellt, dass man sie wie aus weiter Ferne auch im Stall hören konnte.
    Fee begann, mit dem Kopf im Walzertakt zu nicken. Sie trat einen Schritt zurück und verbeugte sich zierlich. Dann ging sie in die Mitte der Box, verharrte einen Augenblick reglos und lauschte der Musik. Mit einem Mal begannen die kleinen Hufe zu stampfen, das Pony bog den Hals mit der silbergrauen Mähne und drehte sich im Walzertakt in einer vollendeten Pirouette um sich selbst.
    „Stefan!“ Sabine flüsterte, um Fee nicht zu stö-ren. „Komm her! Schnell! Das musst du dir anschauen!“ Sie hielt den Atem an vor Entzücken.
    Schon war Stefan bei ihr. Zusammen sahen sie Fee zu, wie sie eine Pirouette nach der anderen drehte, mit dem Kopf nickte und die Hufe wie eine Ballerina aufsetzte. „Sie tanzt!“ Sabine lachte. „Fee kann tanzen! Stefan, sie muss doch beim Zirkus gewesen sein! Cornelia hat’s ja gleich gesagt!“
    Leise verklang der Walzer. Fee blieb stehen und nickte nach allen Seiten, bis sie noch einmal die Vorderbeine einknickte und sich graziös verbeugte. Das hatte etwas sehr Rührendes. Endlich kam sie zu Sabine und sah sie bittend an. „Natürlich kriegst du etwas!“ Sabine holte der kleinen Stute ein paar Karotten.
    Stefan stand nur da und sagte nichts. „Was ist denn? Findest du es nicht toll, dass Fee solche Kunststücke kann?“, rief Sabine verdutzt.
    „Nein“, sagte Stefan ernst, „ich finde es
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