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Poirots erste Fälle

Poirots erste Fälle

Titel: Poirots erste Fälle
Autoren: Agatha Christie
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jedoch nicht, bis Mrs Mallaby meinte, dass er in dem Nebe n raum sein könne, in dem sie gegessen hatten.
    Sie gingen hin. Aber was für ein Anblick erwartete die drei! Der Harlekin war tatsächlich da. Er lag auf dem B o den und in seinem Herzen steckte ein Tafelme s ser.«
    Japp hielt inne. Poirot nickte und sagte mit Kennermi e ne: »Une belle affaire! Und es gab keinen Hinweis auf den Täter? Aber wi e so auch!«
    »Nun«, fuhr der Inspektor fort, »den Rest kennen Sie. Es war eine doppelte Tragödie. Am nächsten Tag waren die Schlagzeilen voll von dem Mord. Und dazu kam noch die Nachricht, Miss Courtenay, die bekannte und beliebte Schauspielerin, sei in ihrem Bett tot aufgefu n den worden: durch eine Überdosis Kokain. War es Unfall oder Selbstmord? Das Hausmädchen sagte aus, Miss Court e nay habe regelmäßig Rauschgift genommen, und das U r teil lautete auf Tod durch Unfall. Trotzdem können wir Selbstmord nicht ganz au s schließen. Ihr Tod ist für uns ein ganz besonderes Pech, weil wir nun nie mehr erfa h ren werden, warum sich die beiden so gestritten hatten. Übr i gens wu r de bei dem Toten ein Emaildöschen gefunden, auf dem in Diamanten der Name Coco stand. Es war halb voll mit Kokain. Miss Courtenays Mädchen identif i zierte es als Eigentum der Schauspielerin, die es fast i m mer bei sich trug, weil sie von Kokain immer abhängiger wu r de.«
    »War Lord Cronshaw ebenfalls süchtig?«
    »Alles andere als das. Er hatte, was Betäubungsmittel angeht, ung e wöhnlich strenge Grundsätze.«
    Poirot nickte nachdenklich.
    »Aber da sich das Döschen in seinem Besitz fand, wus s te er, dass Miss Courtenay Rauschgift nahm. Das verrät uns doch sehr viel, nicht wahr, mein lieber Japp?«
    »Ach, ja«, antwortete Japp vage.
    Ich lächelte.
    »So«, sagte Japp, »sieht der Fall also aus. Was ha l ten Sie d a von?«
    »Sie haben nicht irgendetwas gefunden, von dem Sie mir noch nicht erzählt haben?«
    »Doch.« Japp nahm einen kleinen Gegenstand aus der Tasche und reichte ihn Poirot. Es war ein Pompon aus smaragdgrüner Seide, an dem ein paar Stofffasern hingen, als sei er mit Gewalt abgerissen wo r den. »Wir haben ihn in der Hand des Toten gefu n den«, erklärte der Inspektor. »Er hielt ihn krampfhaft fest.«
    Poirot gab ihm den Pompon kommentarlos zurück und fragte: »Ha t te Lord Cronshaw Feinde?«
    »Darüber war nichts zu erfahren. Er scheint sehr b e liebt gew e sen zu sein.«
    »Wem nützt sein Tod?«
    »Seinem Onkel Eustace Beltane. Er erbt Titel und B e sitz. Es gibt e i nen oder zwei Verdachtsmomente gegen ihn. Mehrere Leute haben ausgesagt, sie hätten in dem kleinen Nebenzimmer einen heftigen Wor t wechsel gehört und Eustace Beltane sei einer der Streithähne gewesen. Und die Mordwaffe, das Messer, das vom Tisch geno m men und dem Opfer ins Herz gestoßen worden war, würde zu der Theorie passen, dass die Tat im Affekt b e gangen wurde.«
    »Was sagt Mr Beltane dazu?«
    »Er behauptet, einer der Kellner sei betrunken gew e sen und er habe ihn abgekanzelt. Auch sei das schon gegen ein Uhr und nicht erst gegen halb zwei gew e sen. Captain Digbys Aussage lässt ja ziemlich g e naue Rückschlüsse auf die Tatzeit zu. Nachdem er mit Cronshaw gesprochen hatte, vergingen bis zum Auffinden der Leiche nur ung e fähr zehn Minuten.«
    »Und auf jeden Fall hatte Mr Beltane als Pulcinello e i nen Buckel und trug eine Halskrause?«
    »Ich weiß nicht, wie die Kostüme im Einzelnen auss a hen«, sagte Japp und warf Poirot einen neugierigen Blick zu. »Außerdem b e greife ich nicht ganz, was das mit dem Verbrechen zu tun hat?«
    »Wirklich nicht?« In Poirots Lächeln war ein Anflug von Spott. In seinen Augen funkelte ein grüner Schi m mer, den ich so gut kannte. Er fuhr gelassen fort: »In diesem kleinen Nebenraum gibt es einen Vo r hang, nicht wahr?«
    »Ja, aber…«
    »Mit genug Platz dahinter, dass ein Mann sich verst e cken kann?«
    »Ja… es gibt dort tatsächlich eine kleine Nische, aber wie kö n nen Sie das wissen? Sie waren doch nicht dort, Monsieur Poirot oder?«
    »Nein, mein lieber Japp. Der Gedanke mit dem Vo r hang ist mir zwangsläufig gekommen. Ohne ihn ist das Drama nicht vorstellbar. Man muss immer logisch de n ken. Sagen Sie mal, hat man keinen Arzt geholt?«
    »Sofort, natürlich! Doch es war nichts mehr zu m a chen. Der Tod muss auf der Stelle eingetreten sein.«
    Poirot nickte ziemlich ungeduldig.
    »Ja, ja, ich verstehe. Hat der Arzt bei der gerichtl i chen Vorunters u chung
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