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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3
Autoren: Katja Henkel
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ich nur: Oh Mann! Was sind denn das für Typen in meiner Klasse, die sehen ja alle total langweilig und jung aus und … uncool.
    Aber dann wurde ich neben dieses große langhaarige Mädchen gesetzt. Suse. Ich mochte sie sofort. Sie war neugierig und stellte mir alle möglichen Fragen und es dauerte nicht lange, bis sie mich zum Lachen brachte. Gut, da hat sie mich dann gleich mit einem Seehund verglichen. Also mein Lachen. Aber so wie sie das sagte, konnte ich ihr nicht böse sein. Zudem habe ich mein Lachen inzwischen mal mit meinem Smartphone aufgenommen und angehört und ich muss zugeben: Sie hat ein bisschen recht.
    Mit Luna, die eine Bank vor uns saß, war es ganz anders. Sie konnte mich von der ersten Sekunde an nicht leiden. Habe bis heute nicht ganz kapiert, woran das lag. Inzwischen sind wir ja immer Nimm-3-mäßig unterwegs, wir sind nicht nur beste Freundinnen (und überraschenderweise auch über circa siebzigtausend Ecken verwandt) – es gibt da ja noch etwas, das uns verbindet.
    Die drei Ringe, die wir über verschlungene Wege bekommen haben und die uns – für immer – zu Verbündeten machen.
    Anfangs allerdings hätte mir Nimm 2 mit Suse gereicht, ganz ehrlich. Und beinahe wäre es auch so gekommen, weil Suse und Luna sich meinetwegen dermaßen in die Wolle gekriegt haben, dass sie mit griftgrüner Kreide sogar eine Grenze durch ihr gemeinsames Zimmer zogen, die keine von beiden übertreten durfte. Und dann taten sie immer so, als ob sie sich gegenseitig nicht sehen könnten.
    Damals dachte ich nur: Was will Luna eigentlich? Sie hat doch alles! Eltern, eine kleine Schwester, ein großes Haus und sogar schon einen Freund (wenn auch keinen Busen).
    Und ich? Ich lebte gegen meinen Willen wieder in Deutschland, mein Vater war weit weg, ich hatte keine Geschwister und keine Mutter, aber dafür eine Tante, die nicht mal meine richtige Tante war.
    Suse und Luna finden Tante Emmi leider total komisch. Die haben sie nur ein paar Mal gesehen und sich gleich ein Urteil über sie gebildet. Das geht mir ziemlich gegen den Strich, weil sie nun mal meine Tante Emmi ist und ich mit ihr aufgewachsen bin und alles. Doch wenn ich ganz, ganz ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass sie sich, seit wir hier sind, ein bisschen verändert hat. Sie wirkt oft fahrig und manchmal guckt sie mich an, als wollte sie mich was fragen. Aber dann fragt sie nie.
    Vielleicht befürchte ich deshalb seit einiger Zeit, dass sie sich irgendwann aus dem Staub machen könnte. So wie meine Mutter. Okay, die ist natürlich nicht freiwillig gegangen, aber … das Ergebnis ist das Gleiche, oder nicht? Jedenfalls, als ich jetzt in meinem Zimmer mit Mary-Ann in New York skypte, erzählte ich ihr auch von meinem Kieselstein-Problem, das ich hier in Deutschland habe, aber ich glaube, sie hat nicht ganz verstanden, was ich damit meinte.
    Ich kapierte es ja selbst nicht richtig.
    Da es bei ihr gerade mal Mittag war und sie zum Cheerleader-Training musste, hatten wir auch keine Zeit, so richtig ausführlich zu plaudern. Wir legten auf und ich versuchte es bei Phil. Aber der war nicht da, wahrscheinlich rannte er mal wieder durch irgendeinen Park und trainierte neue Saltos.
    Gelangweilt schaute ich mich in meinem Zimmer um, das immer noch nicht viel anders aussieht als vor zweieinhalb Monaten, weil ich mir mit der Einrichtung Zeit lasse. Ich finde, man sollte sich sehr genau überlegen, was man in einen Raum reinstellt und welche Bilder man aufhängt und so weiter. Jedes Stück muss ganz sorgfältig gewählt sein, wie bei Klamotten – da kann man die tollsten Teile anhaben, aber ein falscher Schal, ein unpassender Ohrring und die ganze Sache funktioniert nicht.
    Tante Emmi fragt immer, wann ich mit meinem Zimmer endlich richtig loslege, sie versteht nicht, wie ich so leben kann. Aber das wird schon, Schritt für Schritt. Wie beim Freerunning. Ich habe immerhin ein Bett und darüber die amerikanische Flagge an die Wand genagelt. Und schon mal den Sitzsack in Grasgrün reingestellt, den mir Papa letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hat.
    Dann sah ich, dass Suse und Luna endlich auch online waren. Ich klingelte sie sofort an.
    Â»Hey, Schwestern!«, schrie ich, als beide Gesichter nebeneinander auf dem Bildschirm auftauchten.
    Â»Hey«, riefen sie gleichzeitig und winkten. »Alles klar?«
    Ich nickte heftig. »Logisch. Ich meine … nur noch einen
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