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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht
Autoren: Julie Kagawa
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an riesige Spinnen, nur dass sie irgendwie noch schrecklicher waren. Ihre dürren Beine bestanden aus großen, glänzenden Nadeln, deren Spitzen über den Boden huschten. Ihre Oberkörper sahen eher aus wie ausgemergelte dürre Frauen mit bleicher Haut und hervorquellenden schwarzen Augen. Ihre Arme bestanden aus Draht, und während sie weiter auf mich zukamen und ihre Beine sich klickend über den Kies bewegten, entrollten sie lange, nadelartige Finger wie Klauen.
    »Da ist sie«, zischte eine von ihnen grinsend, während sie mich umzingelten. »Genau, wie der König es gesagt hat.«
    »Zu leicht«, fauchte eine andere und starrte mich mit einem schwarzen Glupschauge an. »Ich bin ziemlich enttäuscht. Ich dachte, sie wäre ein guter Fang, aber in Wahrheit zappelt da nur ein magerer kleiner Käfer in unserem Netz. Wovor hat der König nur solche Angst?«
    »Der König«, wiederholte ich, woraufhin die drei mich erstaunt anblinzelten. Sie waren wohl überrascht, dass ich mit ihnen sprach, statt mich ängstlich zusammenzukauern. »Ihr meint den falschen König, oder? Er ist also immer noch hinter mir her.«
    Die Spinnenschrullen fletschten die Zähne und zischten.
    »Wage es nicht, ihn derart zu schmähen, Kind!«, kreischte eine, packte das Netz und zog mich zu sich. »Er ist nicht der falsche König! Er ist der Eiserne König, der wahre Monarch der Eisernen Feen!«
    »Nicht nach dem, was ich gehört habe«, widersprach ich und erwiderte den stechenden Blick der schwarzen Augen. »Ich bin dem Eisernen König begegnet, dem wahren Eisernen König Machina. Oder habt ihr ihn bereits vergessen?«
    »Natürlich nicht«, zischte die Schwester der ersten Schrulle. »Wir werden Machina niemals vergessen. Er wollte dich zu seiner Königin machen, zur Königin aller Eisernen Feen, und du hast es ihm gedankt, indem du ihn umgebracht hast.«
    »Er hat meinen Bruder entführt und plante, das Nimmernie zu zerstören!«, fauchte ich zurück. »Aber darum geht es jetzt nicht. Der König, dem ihr dient und der den Thron bestiegen hat, ist ein Hochstapler. Er ist nicht der wahre Erbe. Ihr unterstützt den falschen König.«
    »Lüge!«, kreischten die Schrullen, umstellten mich und packten mich mit ihren scharfen Nadelkrallen, so dass ich blutete. »Wer hat das gesagt? Wer wagt es, den Namen unseres neuen Königs zu beschmutzen?«
    »Eisenpferd«, erklärte ich und wand mich, als eine mich an den Haaren packte und meinen Kopf hin und her schüttelte. »Eisenpferd hat das gesagt, Machinas Leutnant höchstpersönlich.«
    »Der Verräter! Er und die Rebellen werden vernichtet werden, gleich nachdem der König sich um dich gekümmert hat!«
    Die Spinnenschrullen kreischten jetzt in den höchsten Tönen, schrien Flüche und Drohungen und zerrten durch das Drahtnetz mit ihren Krallen an mir. Die eine packte meine Haare fester und zog mich an ihnen in die Höhe. Ich schnappte nach Luft und Tränen schossen mir in die Augen, während die Fee mich weiter anzischte.
    Ein Blitz aus kaltem blauem Licht flammte zwischen uns auf. Die Eiserne Fee kreischte und … zerfiel in Tausende winziger Splitter, die um mich herum zu Boden regneten. Sie funkelten in der Dunkelheit. Unzählige Nadeln reflektierten das Mondlicht, als die Spinnenschrulle so von dieser Welt abtrat, wie es ihrer Art entsprach. Die beiden anderen wichen heulend zurück, als jemand das Netz von mir wegzog und zwischen sie und mich trat.
    »Geht es dir gut?«, knurrte Ash, während ich schwankend auf die Füße kam, wobei er die Schrullen nicht aus den Augen ließ. Meine Kopfhaut brannte, meine Finger bluteten immer noch und Dutzende winziger Kratzer von den Klauen der Schrullen bedeckten meine Arme, aber ich war nicht ernsthaft verletzt.
    »Ich bin okay«, versicherte ich ihm, während ich langsam wütend wurde.
    Ich spürte, wie der Schein in mir aufstieg wie ein Wirbelsturm, ein Strudel aus Emotion und Energie. Bei meiner ersten Begegnung mit Mab hatte die Winterkönigin meine Magie mit einem Siegel belegt, weil sie meine Macht fürchtete, doch dieses Siegel war gebrochen und ich konnte das Pulsieren des Scheins wieder spüren. Er war überall um mich herum, wild und ungezügelt, die Magie von Oberon und den Sommerfeen.
    »Du hast unsere Schwester getötet!«, kreischten die Schrullen und zerrten wild an ihren Haaren. »Wir werden dich in Stücke reißen!« Zischend und mit erhobenen Klauen krochen sie auf uns zu.
    Ich spürte den Schein, der wie eine Welle von Ash ausging, kälter
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