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Playboy mit Herz

Playboy mit Herz

Titel: Playboy mit Herz
Autoren: Sandra Marton
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die nach Honig schmeckten …
    Mit einer tiefen Falte auf der Stirn drehte Dante das Wasser ab und griff nach dem Handtuch. Was war heute nur mit ihm los? Erst dieser aberwitzige Traum, und jetzt das.
    Gabriella Reyes. Schon erstaunlich, dass er sich an ihren Namen erinnerte. Normalerweise vergaß er den Namen einer Frau praktisch schon am nächsten Morgen. Und Gabriella hatte er vor über einem Jahr zum letzten Mal gesehen.
    Vor einem Jahr, zwei Monaten und vierundzwanzig Tagen.
    Dante schnaubte. Das hatte man nun davon, wenn man mit Zahlen jonglieren konnte. Für Orsini Investments war es das perfekte Talent, aber dann behielt man auch die unnützesten Details im Kopf.
    Er zog sein ausgewaschenes Trainingszeug mit dem Emblem der New Yorker Universität über und machte sich auf in den Park, um seinen morgendlichen Fünf-Meilen-Lauf zu absolvieren.
    Als er wieder im Penthouse ankam, fühlte er sich deutlich besser. Die Extra-Meilen, die er noch hinzugelegt hatte, hatten gewirkt und die unerwünschten Geister der Vergangenheit vertrieben. Noch besser fühlte er sich, als Rafe anrief und ihm berichtete, dass der Deal zur Übernahme der französischen Bank, auf die Orsini Investments schon lange ein Auge geworfen hatte, wasserdicht sei. Falco und Nick waren schon informiert. Also wollten sie sich später in ihrer Stammkneipe in Soho, The Bar, treffen, um zusammen auf den Erfolg anzustoßen.
    Als Dante das Telefonat beendete, konnte er sich kaum noch daran erinnern, dass der Tag mies begonnen hatte. Allerdings sank seine Stimmung wieder nach dem Anruf seiner Mutter.
    Dante liebte seine Mutter von ganzem Herzen, und selbst ihre üblichen Fragen – Ob er auch auf genug Schlaf achte? Ob er sich auch vernünftig ernähre? Wann er endlich ein nettes italienisches Mädchen mit zum Abendessen nach Hause bringe? – verdarben ihm nicht die gute Laune.
    Die Nachricht, die sie ihm von seinem Vater übermittelte, schon.
    „Dante, mio figlio , Papa möchte, dass du und Raffaele morgen zum Frühstück kommen.“
    Er wusste, was das hieß. Sein alter Herr war in letzter Zeit in einer seltsamen Stimmung, redete ständig von Alter und Tod, so als stände der Sensenmann schon vor der Tür. Jetzt würde wohl wieder eine endlose Litanei über Anwälte und Buchhalter und Bankschließfächer kommen. Als ob seine Söhne auch nur einen Dollar von ihm anrühren würden!
    Seine Mutter kannte seine Einstellung. Die auch die Einstellung ihrer anderen Söhne war. Nur sie und ihre Töchter, Anna und Isabella, glaubten beharrlich an das Märchen, der Alte sei ein ehrbarer Geschäftsmann, wenn er doch nichts anderes als der don war.
    „Dante, ich mache dir pesto frittata , die du so gern isst, sì ?“, versprach Sofia fröhlich.
    Dante schluckte. Allein beim Anblick von pesto wurde ihm übel, aber wie sollte er das seiner Mutter beibringen? Er wollte ihre Gefühle nicht verletzen. Und genau deshalb hatte Cesare ja auch die Nachricht von seiner Frau überbringen lassen.
    So seufzte er still und sagte, ja, er werde kommen.
    „Mit Raffaele zusammen. Um acht Uhr. Du sagst ihm Bescheid, sì ?“
    Jetzt grinste er vor sich hin. „Mach ich, mamma . Ich weiß, er wird begeistert sein.“
    Und so kam es, dass Dante früh am Sonntagmorgen, als der Rest von Manhattan noch schlief, in die Küche der Orsini-Stadtvilla in Greenwich Village schlenderte.
    Rafe saß schon an dem großen Tisch, an dem la famiglia so viele gemeinsame Mahlzeiten gegessen hatte und der sich unter Schüsseln und Tellern und Platten bog.
    Dante musste eingestehen, dass Rafe nicht allzu schlecht aussah für einen Mann, der gestern mit ihm und dem Rotschopf und einer Blondine, die Red noch aufgetrieben hatte, um Rafe aufzumuntern, gefeiert hatte.
    Rafe sah auf und ließ einen knurrenden Laut hören. Dante ging davon aus, dass es „Guten Morgen“ heißen sollte. Er knurrte zurück.
    Erst hatte Dante mit der Rothaarigen in dem Nachtclub getanzt, dann bei ihr zu Hause in ihrem Bett. Es war eine lange Nacht geworden, mit viel Lachen und viel Sex. Großartigem Sex. Doch wie immer hatte sein Körper perfekt funktioniert, während seine Gedanken ganz woanders waren. Aufgewacht war er in seinem eigenen Bett – er legte großen Wert darauf, niemals die ganze Nacht mit einer Frau in einem Bett zu verbringen –, mit Kopfschmerzen, übler Laune und absolut nicht der geringsten Lust auf dieses Treffen mit seinem alten Herrn.
    Auch nicht auf die frittata , die seine Mutter jetzt vor ihn
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